30

Hardware- und Nachrichten-Links des 30. Juli 2014

Beim japanischen Hermitage Akihabara (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) weiss man aus Kreisen der taiwanesischen Hersteller-Industrie zu berichten, daß nVidia Anfang Oktober die GeForce GTX 870 & 880 Grafikkarten bringen will, gefolgt zum Ende des Oktobers von der GeForce GTX 860. Alle drei Grafikkarten sollen auf 28nm-Chips basieren, die genauen Chipnamen wurden allerdings nicht genannt. Allerdings wurde die GeForce GTX 860 als "Midrange" bezeichnet, was kaum zum großen GM204-Chip passt und daher auf die Verwendung des zuletzt kaum erwähnten GM206-Chips hindeutet. Letzterer soll sein (erfolgreiches) Tape-Out zusammen mit dem GM204-Chip bereits im April hinter sich gebracht haben, allerdings wurden zum GM206-Chip keinerlei Versendungen von Sample-Chips und Sample-Karten registiert, welche hingegen beim GM204-Chip gleich reihenweise über die Bühne gingen.

Nichtsdestotrotz ist ein nahezu zeitgleicher Release von GM204- und GM206-basierten Grafikkarten aufgrund des erfolgreichen Tape-Outs nicht unmöglich – schließlich muß nicht jede Detailinformation über die eigentlich geheimen Releasevorbereitungen seitens nVidia nach draußen dringen. Der Oktober wäre zudem ein gutes Datum angesichts der inzwischen nach neuen Grafikkarten ziemlich dürstenden Enthusiasten-Gemeinde – wie sich GM204 & GM206 ungefähr einordnen lassen, hatten wir bereits kürzlich ausführlich dargelegt. Generell ist der GM204-Chip auf Augenhöhe des GK110-Chips bzw. wohl sogar leicht besser zu erwarten, während der GM206-Chip grob in Richtung des GK104-Chips geht, wahrscheinlich aber nicht gänzlich dessen Performance-Niveau erreicht. Interessanter dürfte sowieso sein, welche (derzeit natürlich unbekannten) Preispunkte nVidia dann an die jeweiligen Produkte dranhängt und ob sich damit bedeutsamen Fortschritte gegenüber dem aktuellen nVidia-Portfolio ergeben.

Die PC Games Hardware hat sich angesehen, welche Grafikkarten-Power die Beta von Lichdom: Battlemage benötigt. Das Spiel auf Basis der Cryengine gehört zu AMDs Gaming-Evolved-Programm und wird in der finalen Version sowohl TressFX als auch TrueAudio unterstützen. Ersteres funktioniert derzeit aber noch nicht gut, letzteres fehlt in der getesteten Beta-Version noch gänzlich. Mittels der ersten Grafikkarten-Benchmarks unter Lichdom: Battlemage läßt sich erkennen, daß eine gute Performance-Karte Richtung Radeon R9 270X oder GeForce GTX 760 ausreichend ist, um in der maximalen Bildqualität ohne TressFX und ohne Multisampling Anti-Aliasing gute 50 fps zu erreichen, während bessere Mainstream-Lösungen wie Radeon R7 260X oder GeForce GTX 750 Ti schon vernünftige Framerate zwischen 30 und 35 fps erzielen. Die Grafikkarten-Anforderungen sind ohne Multisampling Anti-Aliasing also nicht all zu hoch, letzteres Feature scheint allerdings mit der finalen Spielversion nachgeliefert zu werden.

In einem Blogeintrag begründet nVidia das kürzlich vorgestellte Shield-Tablet mit Tegra-Hardware: nVidia sieht Gaming unter Android als derzeit schon extrem wichtigen Spielemarkt an, wo nVidia somit mitspielen muß. Vor allem aber sieht man eine Änderung des Nutzerverhaltens kommen, spekuliert zukünftig auf mehr Core-Gaming und weniger Casual-Gaming unter Android. Letzteres ist allerdings eine riskante Wette, denn Smartphones, Tablets und Handheld-Konsolen eignen sich nun einmal hervorragend für Casual-Gaming. Zudem sind auch die hohen Nutzerzahlen dieser Gerätschaften nur durch Casual-Nutzer zu erklären, welche kaum ein Faible für Core-Gaming haben bzw. entwickeln werden. Auch wenn ein Großteil der Umsätze von Googles Play-Store durch Gaming-Apps erzielt wird, ist die Kaufneigung bei dieserart Klein-Geräte generell schwach ausgeprägt.

So lange nVidia allerdings nur entsprechende Hardware verkaufen will, spielt dies keine Rolle, denn eben wegen der vielen kostenlosen oder kostengünstigen Casual-Angebote funktioniert dieser Markt schließlich. Man sollte nur nicht darauf setzen, aus diesem Casual-getriebenen Markt einen Core-Markt mit dementsprechenden Preisstrukturen machen zu wollen – daran dürften sich wohl alle die Zähne ausbeißen. Der Anspruch der meisten Smartphone- und Tablet-Käufer ist es nun einmal, daß mit dem Kaufpreis der Hardware im Prinzip alle Ansprüche abgegolten sind, der Rest (Apps) im eigentlichen kostenlos oben drauf zu legen ist. Die App-Stores von Apple und Google funktionieren nur deshalb als Gelddruck-Maschine, weil es schließlich weltweit nur zwei Anbieter gibt, jene also von Anfang an mit der weltweiten Masse Geschäfte machen können. Platz für eine breite Landschaft an App-Stores samt vielen kleinen und großen Entwickler-Studios ist in diesem Marktsegment einfach nicht zu sehen, das Geschäft mit Smartphone- und Tablet-Apps wird wahrscheinlich immer Casual-dominiert bleiben.