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Hardware- und Nachrichten-Links des 30. April 2020

Intel hat die Comet-Lake-Generation (für den Desktop) mittels seiner offiziellen Vorstellung schon sehr stark ausgebreitet, in den Berichten vieler Hardware-Magazine finden sich demzufolge reichlich interessante Anmerkungen und Details zur neuen Prozessoren-Generation: So spricht die ComputerBase die verschiedenen Power-Limits an, welche zudem für die Comet-Lake-Generation durchgehend klar erhöht wurden. Inwiefern dies auch Benchmark-Auswirkungen hat, wird sich noch zeigen müssen – normalerweise sollte gerade die zeitliche Verlängerung von PL2 (von 28 auf 56 Sekunden, die selbst in Intel-Dokumentationen noch genannten "8 Sekunden" stellen einen Schreibfehler dar) sehr vielen Benchmarks enorm weiterhelfen, welche dann auf einem Core i9-10900K mit 250W Leistungsaufnahme anstatt 125W operieren dürfen. Andererseits finden derzeit die meisten Benchmarks zu Intel-Prozessoren sowieso mit üblichen Retail-Boards statt, welche sich auch bisher schon kaum um solcherart Limits gekümmert haben – diese liegen eher nur in OEM-Systemen an, aber nicht beim typischen Gamer-PC. Wie dies sauber zu messen ist, darüber gehen die Meinungen stark auseinander – wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, alles doppelt durch die Benchmarks zu schicken, einmal gemäß der Intel-Spezifikationen und einmal mit den default-Einstellungen des jeweils benutzten Retail-Mainboards.

TDP PL1 PL2 Tau
Core i9-10900K/KF 125W 125W 250W 56 Sek.
Core i9-9900KS 127W 127W 159W 28 Sek.
Core i9-9900K/KF 95W 95W 119W 28 Sek.
Core i7-10700K/KF 125W 125W 229W 56 Sek.
Core i7-9700K/KF 95W 95W 119W 28 Sek.
Core i5-10600K/KF 125W 125W 182W 56 Sek.
Core i5-9600K/KF 95W 95W 119W 28 Sek.
Tau = Zeitspanne, in welcher das PL2 wirken darf

Von AnandTech kommen hingegen Ausführungen zum Comet-Lake-Die bzw. dessen Besonderheiten bezüglich Fixes gegen die verschiedenen CPU-Sicherheitslücken. Derzeitiger Stand ist, das Intel nur ein einzelnes neues 10-Kern-Die auflegt, die anderen Prozessoren-Dies hingegen aus der Coffee-Lake-Generation übernimmt. Dies macht einen kleinen Unterschied bezüglich zwei CPU-Sicherheitslücken, welche mit dem Comet-Lake-Die in Hardware gefixt sind, bisher bei Coffee Lake aber nur mittels Microcode-Fix (in Software) angegangen wurden. Aber natürlich ist es genauso auch möglich, das Intel mit der Zeit weitere Comet-Lake-Dies auflegt respektive dort die neuen Hardware-Fixes implementiert. Das Comet-Lake-Die mit 10 CPU-Kernen ist im übrigen ~198mm² groß, was für Intels Verhältnisse bei einem Consumer-Prozessor recht viel ist – gegenüber AMDs Zen 2 mit 199mm² Chipfläche bei den Achtkernern sowie 273mm² Chipfläche bei den 16-Kernern dennoch nicht besonders groß herauskommt. Desweiteren hat man sich bei PC Games Hardware, ComputerBase und Igor's Lab eingehend mit dem neuen Sockel "LGA 1200" sowie den 400er Mainboard-Chipsätzen der Comet-Lake-Generation beschäftigt. Beide stellen eher Notwendigkeiten als denn große Innovationen dar, sind aber natürlich verpflichtend für Comet-Lake-Prozessoren.

Extra wurde seitens der ComputerBase dann das Thema "PCI Express 4.0 auf Intel" betrachtet – denn obwohl Intel einen solchen Support bei Comet Lake kategorisch verneint, werben einige der neu erscheinenden Mainboards bereits mit dieser Funktionalität. Dies bezieht sich natürlich auch die nachfolgende Intel-Generation "Rocket Lake", welche augenscheinlich einen Support für PCI Express 4.0 mitbringt und auf demselben Prozessoren-Sockel "LGA 1200" antreten soll. Inwiefern Intel dann jedoch Rocket Lake zur Nutzung von PCI Express 4.0 auf 400er Mainboards freigibt, ist noch überhaupt nicht raus – und damit derzeit das Risiko der Mainboard-Hersteller wie auch der Mainboard-Käufer. Technisch dürfte PCI Express 4.0 zwar kein echtes Problem mehr darstellen, aber Intel hat da immer noch (über seine BIOS-Updates) den Daumen drauf – und ist eigentlich eher dafür bekannt, neue CPU-Features zwingend mit neuen Plattformen (und damit neuen Mainboards) zu verbinden. Davon abgesehen wäre es sowieso zweifelhaft, ob ein Upgrade zwischen zwei aufeinanderfolgenden CPU-Generationen tatsächlich oft passiert – meist versucht man eher größere Sprünge hinzulegen, ein Upgrade zwischen Comet Lake und Rocket Lake passt wenig in diese Strategie. Insofern ist das Werben der Mainboard-Hersteller mit PCIe-4.0-Funktionalität bei 400er Mainboards eher denn als Marketingmaßnahme einzuordnen, hat aber kaum realen Wert.

Abschließend kommt von Videocardz ein erster vergleichender Benchmark zu Comet Lake, welcher augenscheinlich (wegen der "ROG"-Markierung) aus dem Asus-Umfeld stammt. Hierbei wurde der Core i9-10900K gegenüber den anderen Top-Modellen unter dem Cinebench R15 verglichen – mit einem erwartbaren Ergebnis: Der Zehnkerner Core i9-10900K setzt sich im Multithread-Test logischerweise vor den Achtkerner Core i9-9900K, kommt aber noch beachtbar unterhalb des 16-Kerners Ryzen 9 3950X heraus. Dabei ist der Intel-interne Performancegewinn mit +30,6% etwas stärker als es die Steigerung der Kern-Anzahl (+25%) eigentlich zulassen sollte – sprich, höhere Taktrate und veränderte PL2/Tau-Werte dürften hierbei auch hineinspielen. Der Singlethread-Test zeigt dann kaum größere Differenzen, auch wenn Intel hierbei seinen gewisse Vorteil weiter ausbaut. Ganz besonders viele Aussagen sind aus diesem Cinebench-Resultat aber letztlich noch nicht zu ziehen: Es wird am 20. Mai eher interessant zu sehen, wie sich der Core i9-10900K gegenüber dem (gleichpreisigen) 12-Kerner Ryzen 9 3900X unter breiten Benchmark-Feldern schlägt bzw. ob jener Intel-Prozessor gerade bei der Spiele-Performance vielleicht noch etwas oben drauf legen kann.