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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. September 2015

Laut der PC Games Hardware verschickt AMD derzeit Testsamples der Radeon R9 Nano an die internationale Presse – die PCGH dürfte ihr Exemplar womöglich noch vor dem Wochenende bekommen, was terminlich dann noch alles offenläßt. Die ursprüngliche AMD-Aussage zum eigentlichen Launch-Termin der Karte lautete zuerst auf "in der Woche des 7. Septembers", später gab es dann von einzelnen Quellen mit dem 9. und dem 10. September exaktere, aber leider widersprüchliche Releasetermine zu hören. Pro forma unsicher ist zudem eigentlich auch noch, ob es ein Benchmark-NDA gibt, womit alle Hardware-Tester auf einen einheitlichen Releasetermin verpflichtet werden und nicht derjenige, welcher (mittels qualitativ und quantitativ minderwertiger Arbeit) zuerst seinen Artikel fertiggezimmert hat, einfach so als erster herauskommen kann. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte es ein solches Benchmark-NDA aber geben und dann der 10. September als allgemeiner Releasetermin stimmen, weil am 9. September die nächste Apple-Keynote über die Bühne geht – und es die Radeon R9 Nano sicherlich wert ist, nicht hinter einem anderen wichtigen Ereignis versteckt, sondern vielmehr regelrecht ins Rampenlicht gehalten zu werden.

Hartware vermelden eine kommende neue Sonderkreation von PowerColor mit zwei Grafikchips auf einer Platine – die "PowerColor Devil 13 Dual Core R9 390" mit zwei Hawaii-Grafikchips mit den Daten und (meistens) den Taktraten der Radeon R9 390, ergo eine Radeon R9 390 CrossFire auf einer Platine, sprich eine sinnbildliche "Radeon R9 390-2". AMD wird eine solche Grafikkarte kaum offiziell auflegen, da man nunmehr den Fiji-Chip als Top-Angebot hat und für diesen bereits eine DualChip-Ausführung für den Herbst in Vorbereitung ist. Zu beachten ist bei der PowerColor-Karte zudem, daß hier nur die Radeon R9 390 Pate stand – nicht aber die Radeon R9 390X. Dies bedeutet also 2x 2560 Shader-Einheiten – anstatt 2x 2816 Shader-Einheiten wie bei der Radeon R9 295X2. Zudem sind die Taktraten der PowerColor-Karte sogar etwas niedriger angesetzt als bei der Radeon R9 390 (≤1000/3000 MHz): Es werden nur ≤1000/2700 MHz geboten – was dann aber wenigstens teilweise besser ist als bei der Radeon R9 295X2 (≤1018/2500 MHz). Trotzdem steht zu vermuten, das die "alte" AMD-offizielle DualChip-Grafikkarte der PowerColor-Karte minimal davonzieht – die Taktraten sind in etwa gleich, aber bei der Anzahl der Shader-Einheiten liegt das alte Modell klar vorn.

Ein diesbezüglich etwas ungewisser Punkt ist allerdings noch, wie sich die benutzte Speichermenge auswirkt – den hier hat die PowerColor-Karte mit 2x 8 GB Speicher ihre klaren Vorteile, gerade unter CrossFire dürfte sich der Mehrspeicher auszahlen (und wenn nicht jetzt, so dann in Zukunft). Insofern wäre ein Test dieser PowerColor Devil 13 Dual Core R9 390 gegen eine Radeon R9 295X2 und natürlich auch gegen die zukünftige Radeon R9 Fury X2 sehr interessant. Letztere sollte aufgrund ihres viel leistungsfähigeren Fiji-Chips das Rennen zwar eigentlich klar gewinnen, aber im CrossFire-Einsatz könnten die nur 4 GB Speicher der Karte (pro Grafkchip) dann auch schon unter heutigen Anforderungen limitieren. Insofern scheint die PowerColor-Karte doch ihre Berechtigung zu haben: Vielleicht nicht die allerschnellste DualChip-Grafikkarte, aber eben mit 2x 8 GB Speicher wirklich gerüstet für alle aktuellen und zukünftigen Speichermengen-Anforderungen. Preis und Termin der PowerColor Devil 13 Dual Core R9 390 sind allerdings derzeit noch nicht bekannt.

Heise vermelden die Vorstellung erster UltraHD Blu-Ray-Player im Rahmen der IFA seitens Samsung und Panasonic: Für die USA plant man mit diesen einen Marktstart zu Weihnachten 2015 an, für Europa soll es dann das Frühjahr 2016 werden. Zumindestens Samsung konnte auch schon eine erste Preislage nennen: Mit "unter 500 Euro" wäre der 4K-Player deutlich günstiger als seinerzeit die allerersten regulären Blu-Ray-Player für über 1000 Euro. Mittels der Fotographie des Sony-Geräte war zudem zu erkennen, daß es nur einen HDMI-Ausgang gibt, womit etwaige Schleichwege über DisplayPort ausbleiben. Um das aus Hollywood kommende 4K-Material mit diesen Playern auch wirklich genießen zu können, ist demzufolge ein TV-Gerät mit HDMI 2.0 und HDCP 2.2 vonnöten – erst dann gibt es die 4K-Auflösung. Wird HDCP 2.2 nicht erkannt, schaltet das ganze auf die FullHD-Auflösung zurück – wofür dann der gesamte Aufwand von 4K-Fernseher, 4K-Player und 4K-Discs nicht lohnt.

Als einen Schlag unter die Gürtellinie kann man den Vorstoß von EU und USA betrachten, die Firmware von Funkchips aller Couleur zukünftig komplett zu verschließen und damit modifizierte oder aber schlicht andere Firmware unmöglich zu machen. Laut Heise ist eine solche Neuregelung in der EU schon beschlossen und soll im Juni 2016 in Kraft treten, in den USA denkt man über selbiges nach. Dabei erwähnen Heise auch die vielen praktischen Probleme, die sich damit ergeben und von den offiziellen Regularien augenscheinlich nicht wirklich bedacht wurden: So Geräte, wo der Funkchip Teil eines SoCs ist und es daher keine eigenständige Firmware gibt, die teilweise offizielle Zusammenarbeit der Entwicklern freier Router-Software mit den Router-Herstellern – oder aber die besonders blöde Variante, daß unterschiedliche nationale Rechtsrahmen dann unterschiedliche Firmware erfordern und damit den Gerätemarkt in national abgegrenzte Segmente aufteilen würden. Dabei geht es den EU- und USA-Regulierern gar nicht einmal wirklich um einen solch erheblichen Markteingriff – die Neuregelung dient allein dazu, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften über Frequenznutzung, Sendeleistung und Modulationen zu garantieren. Der Kollateralschaden wäre allerdings immens, sollte diese Regulierung nicht doch noch zurückgezogen werden.