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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Mai 2019

Wie Tom's Hardware in Erfahrung bringen konnten, wird nVidia ab Ende Mai die Trennung in "non-A" & "A" Grafikchip-Varianten bei den GeForce RTX 2070, 2080 Grafikkarten beenden. Mittels jener Auftrennung hatte nVidia beim seinerzeitigen Turing-Launch versucht, eine technische Grundlage für die zwei offiziellen Taktraten dieser Karten (einmal Referenz-Takt und einmal der Takt von nVidias eigener "Founders Edition") zu bilden. Dazu wurden einige abweichende Spezifikationen zur klareren Produktabgrenzung angesetzt: Die "non-A" Grafikchip-Varianten werden nur auf Turing-Grafikkarten zum Referenztakt verkauft, jene haben ein (etwas) niedrigeres Power-Limit, sind zudem beim maximalen Power-Limit begrenzt und dürfen vor allem nicht werksübertaktet erscheinen. Die "A" Grafikchip-Varianten haben dagegen diese Limitationen nicht und sind demzufolge bei allen werksübertakteten Turing-Grafikkarten (zu GeForce RTX 2070, 2080 & 2080 Ti) anzutreffen.

RTX 2070/2080/2080Ti Referenz RTX 2070/2080/2080Ti FE RTX 2070/2080/2080Ti Werks-OC
Grafikchip-Variante non-A  (TU106-400, TU104-400 & TU102-300) "A"  (TU106-400A, TU104-400A & TU102-300A) "A"  (TU106-400A, TU104-400A & TU102-300A)
Taktraten ausschließlich Referenztakt ausschließlich FE-Takt (durchgehend +90 MHz Boosttakt) frei nach Herstellergusto (üblicherweise um den FE-Takt herum)
Power-Limit Referenz-Power-Limit (175W / 215W / 250W) FE-Power-Limit (durchgehend +10W) frei nach Herstellergusto (üblicherweise wie bei der FE oder höher)
maximales Power-Limit niedriger als bei der FE +16% / +24% / +23% frei nach Herstellergusto (üblicherweise wie bei der FE oder höher)
OC durch Hersteller / Benutzer / / /
BIOS modifizierbar / flashbar / / /
Platinenlayout nVidia-Referenz oder Herstellerdesign nVidia-Referenz nVidia-Referenz oder Herstellerdesign
Kühlerdesign Herstellerdesign nVidia-Referenz Herstellerdesign
ab Ende Mai 2019 nur noch eine (einheitliche) Grafikchip-Variante für alle GeForce RTX 2070 & 2080 Karten: TU106-410 & TU104-410

Ab Ende Mai soll dann diese Einteilung bei GeForce RTX 2070 & 2080 wegfallen und dort durchgehend die neuen Grafikchip-Varianten TU106-410 sowie TU104-410 verbaut werden. Die GeForce RTX 2080 Ti wurde diesbezüglich nicht erwähnt, womit sich bei dieser augenscheinlich nichts ändert, das bisherige System dort also wohl bestehen bleibt. Für die am Markt bereits verkauften GeForce RTX 2070 & 2080 Grafikkarten-Modelle hat diese Änderung keine Auswirkung, bei diesen werden dann einfach die neuen Grafikchip-Varianten verbaut, ohne das sich an den Spezifikationen der jeweiligen Grafikkarten etwas ändern dürfte. Interessant ist das ganze eher für neue Grafikkarten der GeForce RTX 2070 & 2080 Riege: Bei deren Spezifikationen sind die Grafikkartenhersteller dann nicht mehr an die (fesselnden) nVidia-Vorgaben gebunden, könn(t)en also freier entscheiden. Große Auswirkungen auf das angebotene Produktportfolio sind allerdings nicht besonders wahrscheinlich, denn auch bislang hatten die Grafikkartenhersteller schon keinerlei Einschränkungen, wenn sie einfach nur die "A" Grafikchip-Variante verbaut haben.

Es kann eher denn vermutet werden, das der Sinn der ganzen Aktion eine versteckte Preissenkung ist, wenn die neuen, einheitlichen Grafikchip-Varianten durchgegend zum niedrigere (internen) Preis der vorherigen "non-A" Varianten abgegeben werden. Die Grafikkartenhersteller erhalten somit die besser übertaktungsfähigen Grafikchips zum faktisch niedrigeren Preis – was einen Anreiz dafür darstellt, diese versteckte Preissenkung an die Grafikkarten-Käufer weiterzugeben. Im Fall des Falles sinken dann zwar nicht die Preise der Karten zum Referenztakt, allerdings die Preise der gutklassigen Werksübertaktungen (jener auf FE-Niveau) – womit die Karten zum Referenztakt durchaus auch aus dem Markt gedrängt werden könnten. Am Ende der Geschichte könnten dann also GeForce RTX 2070/2080 Karten auf Performance-Höhe der Founders Edition, aber zur Preislage der Referenztaktung den Markt beherrschen – was dann eine ganz praktische Preissenkung ergeben würde. Jene ist in der Höhe allerdings inzwischen auch nicht mehr so großartig wie die nominelle Listenpreis-Differenz von 100 Dollar, da GeForce RTX 2070/2080 Karten auf FE-Takt aktuell gerade einmal noch ca. 40-50 Euro mehr kosten als die Grafikkarten-Modelle auf Referenztakt.

Aus unserem Forum kommt eine interessante Wortmeldung, mittels welcher eine gewisse Änderung von AMDs Zen-Roadmap als wahrscheinlich angesehen wird. Dabei geht es um den Zen-2-Nachfolger "Zen 3", welcher Zen 2 eigentlich schon mit Jahresabstand im Jahr 2020 nachfolgen soll. Dies wird allerdings angesichts des vergleichsweise späten Starts vom Zen 2 immer unwahrscheinlicher – Zen und Zen+ kamen schließlich bereits jeweils im Frühjahr, Zen 2 nun erst im Sommer. AMD braucht augenscheinlich (wie allerdings nahezu jener CPU-Entwickler) mehr als 12 Monate für die jeweils nächste Architektur-Iteration – und dann auf Zen 2 gleich einen echten Nachfolger und nicht wie Zen+ einen Refresh nachfolgend zu lassen, dürfte einfach mehr Zeit kosten, als das man dies noch innerhalb des Jahres 2020 über die Bühne bekommen kann. Demzufolge könnte es durchaus dazu kommen, das AMD hier (wie schon bei der originalen Zen-Generation) mittels "Zen 2+" einen klassischen Refresh einschiebt, die eigentliche Zen-3-Generation dann um Jahresfrist versetzt erscheint.

An dieser Stelle könnten dann auch die neuen Möglichkeiten mit hineinspielen, welche AMD durch den Wechsel des Fertigungspartners von GlobalFoundries zu TSMC hat – letztere haben da einfach viel mehr Zwischennodes zur Verfügung, welche sich für eine Refresh-Generation eignen. Beispielsweise könnte man für ein (hypothetisches) Zen 2+ dann TSMCs 6nm-Fertigung benutzen, welche kompatibel zu beiden 7nm-Variationen von TSMC sein soll. Dies würde einen gewissen Performance- oder wenigstens Effizienzboost bei Zen 2+ ermöglichen, durchaus eine neue Produkt-Generation rechtfertigen und AMD vor allem ein Jahr Zeit erkaufen, um Zen 3 dann auf einem wirklich besseren Fertigungsverfahren (beispielsweise TSMCs 5nm) erscheinen zu lassen. All diese möglichen Auflösungen sind derzeit natürlich noch einigermaßen hypothetisch – aber die Grundannahme, das es mit dem (echten) Zen 3 schon im Jahr 2020 ziemlich knapp wird, läßt sich durchaus rechtfertigen. Das es irgendwann zu mehr Zwischenschritten bzw. Refresh-Generationen kommen wird, liegt genauso in der Natur der Sache – ob dies nun schon bei Zen 2 passiert oder eventuell auch erst bei Zen 3, was dann außerhalb von AMDs bislang bekannten CPU-Roadmaps steht.