3

Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Juli 2020

Twitterer Apisak hat in der Geekbench-Datenbank einen neuen Comet-Lake-Zehnkerner erspäht: Der Core i9-10850K scheint mit 3.6/5.2 GHz einfach nur um jeweils -100 MHz niedriger als der bekannte Core i9-10900K (3.7/5.3 GHz) getaktet zu sein. Die mit dem Core i9-10850K erzielten Benchmark-Werte sehen im Vergleich zum Core i9-10900K sehr ähnlich aus, ergo hat dieser Taktratenabschlag nur eine minimale Auswirkung oder aber ist der Geekbench für einen so feinen Vergleich zu ungenau. Sofern es sich beim Core i9-10850K nicht um ein OEM-bezogenes Spezialmodell handelt, dürfte jenes wohl dafür gedacht sein, um sich preislich besser als mit dem aktuellen Core i9-10900K zu positionieren. Besondere Preisnachlässe sind allerdings nicht zu erwarten, denn Intel dürft seine bisherige preisliche Struktur für den Core i9-10850K sicherlich nicht untergraben wollen. Denkbar ist entweder ein Preispunkt etwas oberhalb 400 Dollar, womit dann allerdings der Core i9-10900/F (außer für 65-Watt-Fetischisten) obsolet würde – oder ein Preispunkt von ca. 450 Dollar, welcher die bisherigen Comet-Lake-Modelle nicht stört, allerdings auch den geringsten Effekt hat.

Kerne Taktraten unl. verl. L2+L3 Grafik Speicher TDP/PL2 Liste Release
Core i9-10900K 10C/20T 3.7/4.9/5.3 GHz 2.5+20 MB UHD 630 2Ch. DDR4/2933 125/250W 488$ 20. Mai 2020
Core i9-10900KF 10C/20T 3.7/4.9/5.3 GHz 2.5+20 MB deaktiviert 2Ch. DDR4/2933 125/250W 472$ 20. Mai 2020
Core i9-10900 10C/20T 2.8/4.6/5.2 GHz 2.5+20 MB UHD 630 2Ch. DDR4/2933 65/224W 439$ 27. Mai 2020
Core i9-10900F 10C/20T 2.8/4.6/5.2 GHz 2.5+20 MB deaktiviert 2Ch. DDR4/2933 65/224W 422$ 27. Mai 2020
Core i9-10850K 10C/20T 3.6/?/5.2 GHz 2.5+20 MB UHD 630 2Ch. DDR4/2933 125/250W ? ?
Core i7-10700K 8C/16T 3.8/4.7/5.1 GHz 2+16 MB UHD 630 2Ch. DDR4/2933 125/229W 374$ 20. Mai 2020
Taktraten-Angaben: 1. Base-Takt, 2. AllCore-Turbo, 2. maximaler Turbo-Takt – jeweils inklusive Turbo Boost Max 3.0 sowie ThermalVelocity Boost (TVB)
Alle Comet-Lake-Prozessoren kommen im neuen Sockel "LGA 1200" daher und bedingen somit Mainboards basierend auf Intels 400er Chipsatz-Serie.

Igor's Lab geben einen interessanten Einblick zur Frage, wieso nVidia die eigentlich TU107-basierte GeForce GTX 1650 nunmehr mit einem (dicken) TU106-Chip ausliefert – wie kürzlich anhand einer GalaX/KFA2-Karte vermeldet. Danach gibt es tatsächlich eine Knappheit an TU117-Chips, welche beginnend mit dem Jahresanfang aus der Notebook-Industrie sowie der asiatischen eSports-Szene stärker als erwartet nachgefragt wurden. Corona könnte hier auch mit hineingespielt bzw. die Absätze gerade dieses Grafikchips speziell in Asien angekurbelt haben, wo erfahrungsgemäß der Kauf wirklich großer Grafiklösungen (wie der von RTX-Karten) vergleichsweise selten ist (auch im deutschen Einzelhandel gab es im April 2020 ein klares Verkaufshoch bei Grafikkarten). Insofern ist die Verwendung des TU106-Chips in einer drastischen Abspeckung um ca. 60% des vorhandenen Siliziums eine schliche Notmaßnahme, bis man Produktions-technisch wieder auf der Höhe der Dinge ist. Mit den kommenden Ampere-Grafikkarte dürfte dies im übrigen noch lange nichts zu tun haben, denn der TU117-Chip dürfte als letztes der Riege sicherlich erst im Jahr 2021 ersetzt werden bzw. speziell die GeForce GTX 1650 noch einige Zeit als günstigstes nVidia-Angebot mitlaufen.

Bei der Silicon Lottery gibt es natürlich doch eine Statistik zu den Übertaktungs-Chancen – welche einfach nur auf den Unterseiten verteilt wurde. Somit läßt sich ermessen, dass die Comet-Lake-Spitzenmodelle Core i7-10700K und Core i9-10900K augenscheinlich keinerlei Schwierigkeiten haben, einen AllCore-Turbo von 4.9 GHz zu erreichen – womit es demzufolge auch etwas unsinnig ist, selbige Taktrate dann pre-tested zu kaufen. Die Taktrate von 5.0 GHz schaffen dann noch etwas mehr als zwei Drittel aller getesteten CPUs, bei 5.1 GHz liegt selbiger Übertaktungserfolg dann nur noch bei einem Fünftel bis einem Viertel an. Auffallend ist, dass die Quoten beim Core i9-10900K leicht besser ausfallen – ein Hinweis darauf, dass Intel für dieses Prozessoren-Modell tatsächlich die besten Chip-Dies aus der Fertigung verwendet. Die zwischen 5.0 und 5.1 GHz sehr heftig fallende Quote zeigt zudem darauf hin, weshalb es keine Angebote auf 5.2 GHz Taktung gibt: Die Quote für 5.2 GHz dürfte vermutlich ins unterirdische abfallen, womit zu wenige Prozessoren für ein reguläres Händlerangebot zusammenkommen.

Technik @ 4.9 GHz @ 5.0 GHz @ 5.1 GHz
Core i9-10900K 10C/20T, 3.7/4.9/5.3 GHz 100% 73% 24%
Core i7-10700K 8C/16T, 3.8/4.7/5.1 GHz 100% 68% 20%
Übertaktungs-Chance gemäß der Übertaktungs-Statistik der Silicon Lottery

Für einige Diskussionen sorgt derzeit die Preislage des kommenden Basketball-Spiels "NBA 2K21", welches für die aktuellen Konsolen die üblichen 60 Dollar kosten wird, für die NextGen-Konsolen hingegen 70 Dollar (und damit eine 10-Dollar-Preiserhöhung) aufruft. Dies wird weithin bereits als Trend für alle Spiele-Versionen für die NextGen-Konsolen gesehen, obwohl es dafür derzeit natürlich noch keinerlei Bestätigung gibt. Aber natürlich gilt auch, dass wenn die Spiele-Käufer diese Preislage mitgehen, sich das neue Preisniveau umgehend etabliert und dann auch nicht wieder zurückzudrehen ist – jedenfalls nicht im Konsolen-Feld mit seiner überschaubaren Anzahl an Spiele-Anbietern. Die Spieleentwickler versuchen mit dieser Preiserhöhung natürlich den langjährigen Kostensteigerungen bei AAA-Titeln entgegenzuwirken. Dabei haben die wirklich erfolgreichen Spieletitel kaum ein Problem selbst mit exorbitanten Kosten, aber die Preiserhöhung wirkt grundsätzlich Erfolgsdruck-mindernd, womit dann auch Nebenprojekte und ausgefallene Spielideen eine höhere Chance auf Realisierung haben. Sollte sich diese neue Preislage etablieren und gleichfalls an den Preisen für PC-Spielen nichts ändern, dann würde natürlich der Nachteil der Spielekonsolen von höheren Spielepreisen wirklich offensichlich werden.

Die derzeitige Differenz von nominell 10 Dollar/Euro fällt hingegen oftmals aus der Betrachtung heraus, da in der Höhe einfach noch nicht so beachtbar – bei einer Verdopplung dieser Differenz dürfte sich diese Betrachtung jedoch grundlegend ändern. Zwischen Spielekonsole oder PC schwankende Gamer können dann anfangen zu rechnen, ab wieviel gekauften Spielen die Konsolen ihren anfänglichen Preisvorteil bei der Hardware wieder verlieren. Sofern man auch noch die auf dem PC üblichen Preisnachlässe und Aktionsangebote einrechnet, dürfte diese Rechnung den PC ziemlich schnell auch rein bei der Kostenlage wieder vorn sehen. Natürlich ergeben sich dennoch mannigfaltige Einsatzzwecke für eine Spielekonsole: Wie bei wenigen gekauften Titeln, bei speziell nur für Konsolen erscheinenden Spielen, bei bewußter Wahl eines möglichst unkomplizierten Gaming-Systems. Nur der Vergleichspunkt der Preislage, welcher überlicherweise den Konsolen (positiv) zugerechnet wird, erscheint angesichts dieser Preiserhöhung als nicht mehr so eindeutig vergeben.