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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Januar 2014

Von SemiAccurate kommt das Gerücht, nVidia würde seine "Maxwell" Grafikchip-Generation bereits auf der CES nächste Woche vorstellen – wenn nicht offiziell, so dann hinter verschlossenen Türen unter NDA. Allerdings soll jene Maxwell-Generation anfänglich noch in der 28nm-Fertigung starten und es über das Jahr 2014 laut SemiAccurate keine 20nm-Chips von nVidia geben – 20nm würde demzufolge erst das Thema eines Maxwell-Refreshs sein können. Das wäre natürlich ein ziemlicher Schock für die Enthuasisten-Szene, wo optimistische Naturen erste 20nm-Grafikchips bereits für Ende 2012 (!) erwartet hatten. Andererseits erscheint uns die Idee einer kompletten neuen Generation weiterhin in der 28nm-Fertigung als eher zweifelhaft, weil sich damit kaum etwas gewinnen lassen würde. Der Vorteil der neueren Architektur dürfte zu gering sein bzw. sich primär erst langfristig auswirken – womit eine komplette Maxwell-Generation in 28nm keinen echten Performance-Vorteil gegenüber den aktuellen Kepler-Grafikchips erzielen könnte.

Sicherlich kann man mit einer neuen Grafikchip-Generation die Chips besser auf die Marktbedürfnisse austarieren – aber ob es sich deswegen lohnt, eine ganze neue Chip-Generation in die teure Produktionsvorbereitung zu schicken, darf doch bezweifelt werden. Und an der absoluten Leistungsspitze geht es für nVidia nicht weiter, weil der GK110-Chip mit seiner Die-Fläche von 561mm² an der Grenze von dessen steht, was TSMC überhaupt herstellen kann. Die Möglichkeit von AMD bei der Volcanic-Islands-Generation, einfach einen weiteren HighEnd-Chip (Hawaii) aufzulegen und den Rest des Portfolios aus dem Bestand einer früheren Chip-Generation (Southern Islands) zu recyclen, hat nVidia einfach nicht. Denkbar wäre sicherlich die Fertigung eines einzelnen Maxwell-Grafikchips in 28nm zu Testzwecken – eher sinnvoller wäre aber der umgedrehte Weg eines Kepler-Grafikchips in 20nm zu Testzwecken, um eben die 20nm-Fertigung zu evaluieren. Davon abgesehen ist nVidia – und nach dem Hawaii-Grafikchip auch AMD – inzwischen auf Gedeih und Verderb an die Verfügbarkeit der 20nm-Fertigung gekoppelt, wenn es um neue Grafikchip-Generationen geht.

Jene 20nm-Fertigung bei TSMC dürfte für Grafikchips aus jetziger Sicht kaum vor dem Sommer 2014 spruchreif werden, es kann sicherlich auch erst Herbst 2014 werden. Denn derzeit bringt Auftragsfertiger TSMC gerade erst einmal den "20SoC"-Fertigungsprozeß zur Massenfertigungs-Reife – mit welchem man jedoch üblicherweise keine Grafikchips herstellen kann (wenn dann nur LowCost-Chips mit kleiner Die-Fläche). Allerdings sind derzeit auch noch keine kaufbaren Produkte auf Basis dieser "20SoC"-Fertigung im Handel, dies wird nach aktueller Planung noch bis zum Frühjahr 2014 dauern. Ausgehend davon muß man der "20HP"-Fertigung einfach noch ein paar Monate geben, ehe jene realistischerweise reif für die Massenfertigung ist. Ein Frühstart mittels der Riskfertigung ist zwar auch denkbar, würde wegen der benötigten Mengen an Grafikchips aber nur für einzelne HighEnd-Chips sinnvoll sein und eben niemals eine komplette neue Grafikchip-Generation ergeben können.

Bei Hardware-Infos hat man sich die DDR3-Skalierung auf Ivy Bridge angesehen, wobei die Ergebnisse auf Haswell sicherlich ziemlich ähnlich liegen sollte. Der Artikel bietet komplette Werte von SingleChannel DDR3/1333 bis hinauf zu DualChannel DDR3/2133 mit verschiedenen CAS-Latenzen. Die augenfälligste Differenz ergab sich dabei beim Vergleich der extrem gut skalierenden theoretischen Tester mit den Anwendungs-Benchmarks, welche nur arg geringe Ausschläge zeigten – zwischen SingleChannel DDR3/1333 und DualChannel DDR3/2133 lagen gerade einmal 6,4% Performance-Unterschied in den Anwendungs-Benchmarks. Sobald man wenigsten DualChannel DDR3/1333 einsetzt, fällt der Unterschied gegenüber DualChannel DDR3/2133 auf 2,3% zurück. Aus dieser Sicht lohnen die schnellen Speichertaktungen sowie Speicherriegel mit besonders niedriger Latenz eigentlich überhaupt nicht. Leider wurde im Artikel das Thema der Spieleunterstützungs-Performance nicht angegangen, da alle Spiele-Benchmarks auf Grafikkarten- und nicht CPU-limitierten Settings durchgeführt wurden. Im Gaming-Bereich können schnelle Speichertaktungen und niedrige Speicherlatenzen durchaus etwas bringen – zwar meistens weniger als man sich vorstellt, doch in CPU-limitierten Szenen durchaus nachweisbar.