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Hardware- und Nachrichten-Links des 29./30. November 2013

Der Fall der differierenden Taktraten von Radeon R9 290 & 290X Grafikkarten ist selbst nach der Veröffentlichung eines AMD-Treibers, welcher die Lüfterdrehgeschwindigkeiten normalisiert, noch nicht gänzlich ausgestanden, wie eine Meldung bei PC Perspective nahelegt: Dort wurden selbst mit dem neuen Treiber bemerkbare Taktraten- und damit dann auch Performance-Unterschiede zwischen einer Retail-Karte von Sapphire und dem Referenz-Sample von AMD festgestellt. Eine echte Erklärung für dieses Verhalten gibt es noch nicht – möglicherweise war der Hawaii-Grafikchip auf der Sapphire-Karte nicht ganz so gut wie jeder auf dem Referenz-Sample, produzierte unter Last also höhere Temperaturen und wurde daher früher von PowerTune ausgebremst.

Egal welche Theorie zutrifft, zeigen sich hierbei doch deutlich praktische Schwächen der Idee, Grafikkarten mittels Boost-Mechanismen samt Kontroll-Instanzen wie PowerTune derart extrem an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit heranzuführen. Dies erfüllt zwar in der Tat die Idee, die vorhandene Leistungsfähigkeit (im Rahmen der gesetzten Grenzwerte) wirklich auszuschöpfen, ergibt allerdings augenscheinlich eine größere Performance-Streubreite bei ansonsten baugleichen Karten auf Basis desselben Grafikchips. Im Fall von PC Perspective lief das Referenz-Sample immerhin mit dem um 6,5% höheren Chiptakt, was durchaus zu einer Performance-Differenz von 4-5 Prozentpunkten führen kann – eigentlich zu viel in diesem Preisbereich.

Die c't versucht das Problem der Benchmark-Manipulationen im Smartphone-Segment mit dem Verweis auf die geringen damit erzielten Performance-Gewinne zu marginalisieren. Allerdings liegt der von der c't hierzu ermittelte maximale Manipulations-Gewinn von 6% in der Natur der Sache: Auch Smartphone-Prozessoren müssen ihre thermischen und Verbrauchs-Limits halten, ganz besonders auf dem engen Raum dieser Geräte. Hinzu kommt, daß Smartphone-Prozessoren üblicherweise sowieso in der Nähe ihres Leistungslimits getaktet werden, hier also viel weniger Spielraum existiert als bei PC-Prozessoren.

Und am Ende geht es den Herstellern in erster Linie nur darum, Kontrahenten auf Basis des gleichen Prozessors auszustechen – und da sind 6% dann doch schon ganz nett, weil bei Benchmark-Vergleichen für Mainstream-Produkte der Benchmark-Sieg selber als viel wichtiger angesehen wird als dann die relative Höhe des Sieges. Abzulehnen ist dieses Wettbewerbsmethode so oder so, weil jene nur dazu führt, daß sich Hersteller auf einem unsinnigen Feld ohne jeden Kundennutzen verausgaben und vor allem, weil ehrlich arbeitende Hersteller somit im Nachteil sind bzw. indirekt zu genau denselben Methode gezwungen werden. Die Benchmark-Entwickler sehen dies im übrigen genauso und werfen derzeit reihenweise Smartphone-Ergebnisse aus ihren Ergebnis-Datenbanken.