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Hardware- und Nachrichten-Links des 29. Juni 2015

Die PC Games Hardware empfiehlt als Sofortmaßnahme zum Problem des Pumpenfiepens der Radeon R9 Fury X ein schlichtes Stück Schaumstoff, welches auf die Pumpe gelegt wird, bevor man die Grafikkarten-Abdeckung wieder montiert (der ganze Akt im Bild) – damit sank bei der PCGH die Geräuschbelastung von 1,3 auf 1,1 sone. Das grundsätzliche Fiepgeräusch ließ sich damit leider nicht ausschalten – und je nachdem wie man subjektiv auf solcherart hochfrequente Geräusche reagiert, wird man mit dieser Lösung eventuell weiterhin unglücklich sein. Problematischerweise sind gerade solcherart Geräusche zwar im Sinne von Meßgeräten dämmbar, aber im Sinne des menschlichen Gehörs auch bei sehr niedrigen Pegeln gut wahrnehmbar. Bislang ist die Geräuschbelastung durch die Radeon R9 Fury X bei frühen Käufern gemäß der gesammelten Erfahrungsberichte in unserem Forum nicht gut angekommen: 5 negative Berichte bei nur 2 positiven Berichten sind recht eindeutig – und sagen zudem aus, daß die Problematik glasklar auch bei den jetzt ausgelieferten Retail-Modellen existiert, die von AMD versprochene zweite Pumpen-Charge entweder noch nicht im Handel oder sogar wirkungslos ist.

HT4U sehen in Intels kürzlich eingeschobener dritter 14nm-Architektur "Kaby Lake" einen Bruch von "Moore's Law" aufgrund der augenscheinlich weiteren Verzögerung von Intels 10nm-Fertigung – was stimmt und dann doch wieder nicht stimmt. Sicherlich verzögern sich neue Fertigungsverfahren zusehens – wir sind weit weg von den Zuständen der letzten Dekade, wo es nahezu jedes Jahr ein neues Fertigungsverfahren gab (wenn auch oftmals nur Half- und Fullnodes im Wechsel). Aber "Moore's Law" kann man wiederum schwerlich an den Zuständen im CPU-Markt festmachen, denn dort ist jenes schon jetzt deutlich angeknackst: Die Komplexität der Schaltungen mag steigen, wirklich mehr CPU-Performance kommt seit einigen CPU-Generationen jedoch nicht heraus. Dabei ist es gar nicht einmal Unwille oder technische Limitationen, welche die weitere CPU-Entwicklung verhindern: Intel musste in den letzten Jahren schlicht zusehen, AMD nicht vollens abzuhängen – und hat die frei werdenden Reserven zum einen in den Aufbau inzwischen konkurrenzfähiger integrierter Grafiklösungen gesteckt, zum anderen aber einfach seine Marge über immer kleiner werdende Chips verbessert.

Insofern ist der CPU-Markt mangels funktionierendem Wettbewerbs momentan einfach ein schlechtes Beispiel für "Moore's Law". Das Wirken dieser Gesetzmäßigkeit ist besser im GPU-Markt zu beobachten, wo beide Grafikchip-Entwickler regelmäßig an die Grenzen dessen gehen, was die Fertigungsverfahren hergeben. Im GPU-Markt gibt es zwar derzeit eine gewisse Fortschrittsblockade durch das Auslassen der 20nm-Fertigung, aber mit der kommenden 14/16nm-Fertigung wird diese (wahrscheinlich eindrucksvoll) hinweggefegt werden, bestätigt sich "Moore's Law" dann doch wieder. Ob es zudem mit der 10nm-Fertigung wirklich zu Problemen kommt, ist auch besser im GPU-Markt zu beobachten, da dort die Grafikchip-Entwickler AMD und nVidia nicht wie Intel auf die hauseigene 10nm-Fertigung limitiert sind, sondern im Idealfall die Auswahl zwischen den drei Auftragsfertigern GlobalFoundries, Samsung und TSMC haben. Jene werden sich im Gegensatz zu (nur im eigenem Saft stehenden) Intel extrem puschen, um die lukrativen Aufträge der großen Chipentwickler AMD, Apple, Mediatek, nVidia, Qualcomm und Samsung zu erhalten – dort wo noch Wettbewerb herrscht, greift "Moore's Law" offenbar viel besser.