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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Juli 2020

Die koreanische Quasarzone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) bietet den ersten Hardwaretest zum Core i9-10850K auf, dem gegenüber dem bekannten Core i9-10900K minimal taktschwächeren Comet-Lake-Zehnkerner von Intel. Im Spiele-Tests (zu 1% Minimum-Frameraten) wurde dabei das exakt gleiche Ergebnis gegenüber dem Core i9-10900K erzielt, unter Anwendungen gab es hingegen eine mit -2,6% erstaunlich klare Performance-Differenz. Selbige liegt somit leicht oberhalb der Taktraten-Differenz, welche eigentlich nur für -2,0% stehen sollte – und weist indirekt auf den augenscheinlichen Umstand hin, dass Intel beim Core i9-10850 natürlich die tendentiell schwächeren Prozessoren-Dies einsetzt. Der Übertaktungs-Test lief hingegen anständig, es waren 5.0 GHz zu erreichen, 100 MHz weniger als beim vorliegenden Core i9-10900K. Um bezüglich der Übertaktungs-Eignung eine belastbare Tendenz abzuleiten, müssten aber natürlich deutlich mehr entsprechende Resultate vorliegend sein.

10700K 10850K 10900K 3900X 3900XT 3950X
Technik 8C CML 10C CML 10C CML 12C Zen2 12C Zen2 16C Zen2
Anwendungs-Performance  (9 Tests) 85,3% 97,4% 100% 105,6% 106,6% 119,6%
Spiele-Perf.  (8 Tests, 1% min. fps @ FHD) 95,2% 100,0% 100% 95,2% 95,3% 95,7%
gemäß den Ausführungen & Benchmarks der Quasarzone

Weiterhin in Diskussion ist dagegen der Zweck des Core i9-10850K: Man könnte diesen Prozessor aus preislicher Sicht sehen – es also darum gehen, dem Ryzen 9 3900X ein Gegenangebot mit einem nicht ganz so abweichenden Straßenpreis entgegenzusetzen. Dafür ist allerdings der Listenpreis des Core i9-10850K zu handzahm ($453) und kann sich auch der Straßenpreis nicht wirklich nach unten bewegen, wenn derzeit selbst der Core i9-10900K kaum erhältlich ist. Deswegen gibt es die andere These, welche den Core i9-10850K eher als eine Ausweichlösung sehen, um erst einmal für mehr kaufbares Angebot zu sorgen: Denn möglicherweise schaffen einfach zu wenige Prozessoren-Dies die hohen Taktraten des Core i9-10900K, kann Intel also trotz generell hohem Fertigungsvolumen speziell dieses Prozessoren-Modell letztlich zu wenig anbieten. In diesem Fall bietet sich natürlich die Taktraten-Reduzierung an, wie mittels des Core i9-10850K nunmehr geschehen. Sofern letztgenannte These zutrifft, sollte dann aber alsbald eine vernünftige Lieferbarkeit zum Core i9-10850K einsetzen – während der Core i9-10900K auch weiterhin eher rar bleiben sollte.

Bei Hot Hardware hat man sich eingehend mit dem jüngsten Benchmark-Leak zu einem Tiger-Lake-Prozessor in Form des Core i7-1165G7 unter SiSoft Sandra beschäftigt. Oftmals geben SiSoft-Benchmarks nicht besonders viel her, in diesem Fall offenbart der Vergleich zum Core i7-1065G7 aus der Ice-Lake-Generation jedoch drastische Performance-Gewinne für den Core i7-1165G7 aus der Tiger-Lake-Generation: Zwischen +42% und +82% geht es bei den Einzeltests nach oben – dies ist schon fast unrealistisch viel, ist in jedem Fall nicht zu verallgemeinern. Aber es zeigt darauf hin, dass Intels dritte 10nm-Generation nun möglicherweise endlich einmal auf Touren kommen könnte. Insofern ist es regelrecht schade, dass Tiger Lake nach derzeitigem Wissen weiterhin auf maximal 4 CPU-Kerne limitiert ist, ähnlich hohe Performance-Gewinne würde man gern auch von Prozessoren mit 6-12 CPU-Kernen sehen. Gänzlich sicher sein sollte man sich mit diesen Benchmarks allerdings noch nicht – andere Vorab-Ergebnisse zu Tiger Lake deuteten bisher auf eine gute, aber keineswegs derart überragende Performance-Steigerung hin.

Twitterer RetiredEngineer zeigt eine teilweise Übersetzung des chinesischsprachigen DigiTimes-Berichts über Intel-Aufträge für TSMC. Danach hat Intel wohl eher geringe Wafer-Mengen unter TSMCs 6nm-Fertigung geordet, während es Gespräche über die zukünftige Abnahme von 5nm- und 3nm-Wafern gibt. Der DigiTimes-Bericht ordnete die 6nm-Bestellung dann "Ponte Vecchio" zu, der HPC-Ausführung von Intels Xe-Architektur – was aber inzwischen klar zurückgepfiffen wurde. Denn wie sich WCCF Tech bestätigen lassen haben, braucht Intel für Ponte Vecchio die Transistoren-Dichte der eigenen 7nm-Fertigung oder einer vergleichbaren Fertigung. Wie allerdings bekannt sein sollte (was dann keinerlei Bestätigung benötigt), ist das genannte 6nm-Verfahren nur ein Derivat der 7nm-Fertigung von TSMC, wäre ergo für Ponte Vecchio aus rein technologischer Sicht ungeeignet (ergibt zu große Chips). Viel wichtiger ist allerdings, dass die genannte Waferbestellung von Intel bei TSMC schlicht Teil einer bereits länger laufenden Partnerschaft ist – und damit auch kaum mit den aktuellen 7nm-Probleme von Intel in Verbindung gebracht werden kann.

Intel GloFo, Samsung & TSMC (Derivate)
22nm Intel ist grob vergleichbar mit ... 14/16nm GloFo / Samsung / TSMC (12nm)
14nm Intel ist grob vergleichbar mit ... 10nm Samsung / TSMC (8nm)
10nm Intel ist grob vergleichbar mit ... 7nm Samsung / TSMC (6nm)
7nm Intel ist grob vergleichbar mit ... 5nm Samsung / TSMC ?

In der Summe wurde hierbei seitens der fernöstlichen Quellen wohl zu schnell geschossen bzw. bereits bestehende Wafer-Vereinbarungen zwischen Intel und TSMC fälschlicherweise mit diesem Fall vermengt. Sicherlich liegt es nahe, dass sich Intel nun auch außerhalb umsieht, aber fest scheint diesbezüglich wohl noch überhaupt nichts zu sein. Zudem ist Intel auch einfach ein viel zu großer Halbleiterhersteller, als dass man einfach mal so die Segel streicht – noch dazu, wo eine (gern spekulierte) Übergabe der eigenen Chipfertigung an TSMC letztere ja faktisch in eine marktbeherrschende Stellung bringen würde, womit sich Intel letztlich von TSMC abhängig machen würde. Dies ist schon aus Sicht der aktuellen US-Politik arg unwahrscheinlich, schließlich ist TSMC ein ausländisches Unternehmen, unabhängig davon dass Taiwan aus geopolitischer Sicht noch (knapp) innerhalb der US-Einflußsphäre liegt. Eher denkbar wäre eine engere Kooperation von Intel und TSMC in Fragen der Chipfertigungs-Entwicklung: Denn so lange Intel sich etwas bei TSMC abschauen kann (und somit technologisch nicht vorn liegt), ist das primär nur für sich selber herstellende Intel für TSMC nicht wirklich ein Wettbewerber.

Nach den Absagen fast aller IT-Messen & -Konferenzen für das Jahr 2020 berichten Golem über eine erste Absage für das Jahr 2021: Die direkt am Jahresanfang angesetzte Consumer Electronics Show (CES) wird zur reinen Online-Veranstaltung und damit nicht als üblicherweise gut frequentierte Besucher-Messe stattfinden. Es wäre wohl derzeit auch nicht realistisch, bis zu 180.000 Personen aus allen Teilen der USA in Las Vegas auf einem vergleichsweise kleinen Messegelände zusammenzuziehen (und nachfolgend wieder in alle Teile der USA nach Hause zu senden). Die Ausstellerfirmen dürften zudem kein Interesse daran hegen, wichtiges Personal dem damit einhergehenden Risiko auszusetzen. Zwar weiss derzeit noch nikemand, wie es im Januar 2021 mit der Corona-Pandemie aussieht, aber Messe-Vorbereitungen benötigen Zeit und für den Veranstalter überwog hier augenscheinlich das Risiko den Nutzen – womit die CES 2021 sich auf Online-Präsentationen zurückziehen wird, den Charakter als Besucher-Messe jedoch für 2021 ruhen läßt. Wie dies bei den weiteren IT-Messen & -Konferenzen aussieht, ist hingegen wohl nicht entschieden – der nachfolgende Mobile World Congress steht sowieso erst im März 2021 an.

IT-Messen & -Konferenzen 2020/21 Themen Status
7.-10. Januar 2020 Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas AMD Renoir hat stattgefunden
24.-27. Februar 2020 Mobile World Congress (MWC) in Barcelona abgesagt
16.-20. März 2020 Game Developers Conference (GDC) in San Francisco Intel Xe abgesagt
23.-26. März 2020 GPU Technology Conference (GTC) in San Jose nVidia Ampere HPC abgesagt
2.-6. Juni 2020 Computex in Taipei abgesagt
9.-11. Juni 2020 Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles Xbox Series X abgesagt
19.-23. Juli 2020 SIGGRAPH in Washington reine Online-Veranstaltung
16.-18. August 2020 Hot Chips (HC32) reine Online-Veranstaltung
27.-30. August 2020 Gamescom in Köln nVidia Ampere Gaming (?) reine Online-Veranstaltung
3.-5. September 2020 Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin nur für Fachpublikum
6.-9. Januar 2021 Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas reine Online-Veranstaltung
1.-4. März 2021 Mobile World Congress (MWC) in Barcelona unklar

Mit dem 28. Juli wurde das Remake zu "Destroy All Humans!" veröffentlicht, welche die von 2005-2008 auf den seinerzeitigen Spielekonsolen populäre Spiele-Serie in einer Neuauflage nunmehr auch auf den PC bringt. Bezüglich deren Hardware-Anforderungen ergeben sich erstaunlich unterschiedliche Aussagen: Die PC Games Hardware vermeldete im April noch ganz beachtbare Anforderungen, welche auch durch ein nach wie vor auf der Spiele-Webseite befindliches Posting gedeckt werden. Steam hingegen vermeldet deutlich abweichende, viel niedrigere Hardware-Anforderungen, welche augenscheinlich erst Mitte Juli abgeändert worden – aber vermutlich korrekt sind, da Steam solcherart Angaben regelmäßig nur von den Entwicklern & Publishern selber übernimmt. Danach sinken die CPU-Anforderungen auf Altgeräte- bzw. Einsteiger-Niveau, die benötigten Grafikkarten werden hingegen bis auf die VRAM-Anforderung (4 GB) überhaupt nicht weiter spezifiziert. Da das Spiel aber auch auf der iGPU eines Ryzen 5 2400G zumindest im Minimum lauffähig sein soll, sollten die früher hierzu gemeldeten GeForce GTX 960 (ehemaliges Minimum) bzw. GeForce GTX 1060 (ehemalige Empfehlung) inzwischen obsolet sein.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Destroy All Humans!" (Remake)
Minimum Empfohlen
allgemein Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 19 GB Festplatten-Platzbedarf
Prozessor Pentium G3220 oder A10-7850K Core i3-8100 oder Ryzen 3 1300X
Speicher 8 GB RAM & 4 GB VRAM 16 GB RAM & 4 GB VRAM
Grafikkarte DirectX-11-Modell mit 4 GB Speicher (iGPU von Ryzen 5 2400G augenscheinlich ausreichend) DirectX-12-Modell mit 4 GB Speicher