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Hardware- und Nachrichten-Links des 27./28. April 2019

Sehr breit beachtet wird derzeit eine Wasserstandsmeldung zu AMDs Ryzen 3000 seitens der chinesischen Webseite Bilibili (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via PC Games Hardware) mit kleineren Leaks aus den Reihen der fernöstlichen Mainboardhersteller, welche derzeit umfassend mit Testsamples zu Ryzen 3000 herumspielen dürfen. Vor allem beachtet wird hierzu die Performance-Angabe, welche oftmals als "+15% IPC auf zusätzlich einem Boosttakt von ca. 4.5 GHz" gelesen wird – was sich jedoch aus der maschinellen Übersetzung nicht wirklich ergibt. Selbige deutet (egal welcher Übersetzungsdienst, egal ob Übersetzung ins Deutsche oder ins Englische) eher darauf hin, das jene +15% Performance als insgesamt zu betrachten sind, sprich als einen Kern-normierten Vergleich zwischen Ryzen 2000 und 3000 (unter Einschluß der Effekte von IPC und höherer Taktrate). Nach unsererseits hierzu eingeholten Auskunft einer (wenngleich fachunkundigen) Muttersprachlerin sind die Ergebnisse der automatischen Übersetzung korrekt – das chinesische Original nimmt keinen Bezug auf die IPC bzw. einen Taktraten-normierten Vergleich.

Die derzeit verfügbaren Beispiel-CPUs sind im allgemeinen nur etwa 15% höher als die zweite Generation. Stromverbrauch und Wärme werden jedoch gut kontrolliert. Die Beispiel-CPUs haben im allgemeinen eine Frequenz von 4,5 GHz.
Quelle:  Bilibili, maschinell übersetzt mittels Webtran

Abschwächenderweise wäre allerdings zu erwähnen, das derzeit zu Ryzen 3000 primär Vierkern-Samples unterwegs sein sollen – was bedeutet, das hierbei in aller Regel die taktschwächsten Exemplare Verwendung finden (üblicherweise Prozessoren-Dies mit einem Fertigungsfehler, welche dann nur teildeaktiviert verkauft werden können). Gut möglich also, das AMD bei den eigentlich spannenden Sechs- und Achtkernern dann noch bessere Taktraten anbieten kann als jene 4.5 GHz. Zudem ist auch nicht sicher, wie exakt jene Taktratenangabe den wirklich anliegenden Realtakt beschreibt – es gibt da also noch einige Variablen, welche sowohl zugunsten von AMD (aber auch zuungunsten von AMD) ausfallen können. Die allgemeine Einschätzung der Mainboardhersteller, das man Ryzen 3000 besser erwartet hatte, sollte man sich allerdings durchaus zu Herzen nehmen: Dies bedeutet wohl, das die allerhochfliegendsten Projektionen nicht erfüllbar sind und das auch bei Ryzen 3000 aus AMDs Zen-2-Generation nur mit Wasser gekocht wurde.

Die PC Games Hardware notiert Intel-Aussagen, wonach Intels 14nm-Lieferschwäche tatsächlich noch bis ins dritte Quartal 2019 anhalten soll – nachdem man bislang davon ausging, das dies alles bis zum Ende des zweiten Quartals ausgestanden wäre. Die exakte zeitliche Differenz zwischen beiden Aussagen kann natürlich varieren – zwischen wenigen Wochen und bis zu drei Monaten sind hierbei möglich, insofern ist das ganze noch reichlich vakant. Zumindest soll diese Problematik laut Intel dann allerdings auch noch innerhalb des dritten Quartals erledigt sein, was zum jetzigen Stand also eine Verzögerung bis ins vierte Quartal ausschließt. Zuletzt waren die Straßenpreise für Intel-Prozessoren wieder gut zurückgekommen, sind mittlerweile in den USA auf dem Niveau der Listenpreise angelangt. Der Release von sehr viele neuen Modellen innerhalb der Core i-9000 Serie dürfte kurzfristig noch einmal kontraproduktiv wirken, aber generell ist Intels 14nm-Lieferschwäche derzeit auf einem ertragbaren Niveau angelangt, sprich kein wesentlicher Faktor für den Endkunden mehr.

Als Nachtrag zur vorgeblichen Navi-Platine kommt aus unserem Forum eine Hochrechnung der möglichen Chipfläche des dort verbauten Grafikchips: Setzt man den eigentlichen Grafikchip dort an, wo das Package besonders dick mit Lötstellen bepackt ist, kommen als Maximum 289mm² Chipfläche heraus. Der reale Grafikchip sollte dann wegen Sicherheitsabständen auch noch leicht kleiner ausfallen, eine vorläufige Einschätzung würde also auf ~260-280mm² Chipfläche für den dort voraussichtlich verbauten "Navi 10" Grafikchip lauten. Dieser Wert kann durch alle möglichen Effekte noch leicht verändert werden (schon allein die Verzerrung des ursprünglichen Bildmaterials läßt eine gewisse Fehlermarge zu), stellt einfach nur den momentanen Stand des Irrtums dar. Die genannte Chipfläche ist für einen 7nm-Grafikchip des Midrange/HighEnd-Segments zwar nicht gerade wenig, aber auch nicht übermäßig viel. Wichtiger für AMD als die platte Chipfläche dürfte eher werden, das mit mittels der Navi-Generation das gesteckte Performanceziel erreicht sowie das man bei der Energieeffizienz nicht mehr deutlich zurückliegt – regulär sollte man mittels der 7nm-Fertigung in dieser Disziplin sogar noch vor nVidias 12nm-Lösungen herauskommen. Ein Navi-Grafikchip in dieser Größe macht es in jedem Fall wahrscheinlich, das selbigem weitere Navi-Grafikchips in kleinerer Ausfertigung folgen, wie kürzlich bereits dargelegt wurde.

Bei Steam finden sich die offiziellen PC-Systemanforderungen zu "Mordhau", welches am 29. April 2019 in den Handel geht. Das Hack'n'Slash-Spiel mit dem sinntragenden Titel wurde anno 2017 (partiell) per Kickstarter finanziert, aus dem ursprünglich nur einem Spielentwickler wurden dabei im Laufe der Zeit das neue Entwicklerstudio "Triternion". Jenes nutzt für Mordhau die Unreal Engine 4 und setzt dabei eine vergleichsweise nette Hardware-Anforderung an: Die Empfehlung ist zwar mittels Core i5-6600K samt GeForce GTX 1060 (die nicht genannten AMD-Äquivalente wären beispielsweise Ryzen 5 1500X samt Radeon RX 580) nicht gänzlich spannend, das Minimum jedoch mit Core i5-4670 samt GeForce GTX 680 (die nicht genannten AMD-Äquivalente wären beispielsweise Ryzen 3 1300X samt Radeon R9 380) durchaus eine Beachtung wird, denn in jedem Fall bezüglich der Grafikkarte am oberen Rand derzeitiger Minimum-Anforderungen liegend.

Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 20 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i5-4670 Core i5-6600K
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Gfx GeForce GTX 680 GeForce GTX 1060
(rein offizielle Systemanforderungen zu "Mordhau")