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Hardware- und Nachrichten-Links des 27. März 2015

Gemäß Fudzilla soll AMDs Fiji-Chip mit zwei GPUs daherkommen – und darüber auch seine 8 GB HBM-Speicher erreichen, nämlich mit 4 GB für jeden Grafikchip. Dies erscheint uns allerdings als eine sehr abenteuerliche Auslegung der wenigen vorhandenen Fakten und vielen vorliegenden Halbinformationen zu AMDs nächster HighEnd-Lösung. Wenn man jedoch ein was als sicher ansehen kann, dann daß AMD nicht mit einem DualChip-Gespann in den Zweikampf mit der GeForce GTX Titan X gehen wird – denn egal ob man dies technisch vielleicht gewinnt, in der Praxis werden in einer solchen Konstellation die Nutzer immer die SingleChip-Variante vorziehen. Sofern AMD also wirklich die GeForce GTX Titan X angreifen will, wird dies immer nur mit einer SingleChip-Grafikkarte funktionieren können – eine etwaige MultiChip-Lösung kann ja später immer noch nachgeschoben werden, geht dann aber in ein gänzlich anderes Performance- und Preisfeld. Und wenn man die dato vorliegenden AMD-Präsentationen zur Radeon R9 390X nicht für wirklich Fake ansehen will, dann ergibt sich hier auch keinerlei Spielraum für diese Thesen von Fudzilla.

CPU-World berichten über nochmals neue Haswell-Prozessoren, welche Intel wohl schon demnächst veröffentlichen wird. Die Änderungen gegenüber dem noch aktuellen Haswell-Portfolio sind allerdings (abseits der speziellen, TDP-gesenkten Modelle) mit Pentium G3260, Pentium G3470 und Core i3-4170 mit jeweils exakt 100 MHz mehr Taktrate gegenüber ihren direkten Vorgängern vollkommen unspannend, irgendwelche Änderungen an den höherwertigeren Haswell-Modellen sind dagegen nicht geplant. Die neuen Modelle dürften zum Listenpreis ihrer direkten Vorgänger in den Markt kommen, Intel bietet also wenigstens etwas mehr fürs Geld. Ganz langfristig betrachtet ist die Entwicklung natürlich trotzdem enttäuschend: Beispielsweise die Core i3-41xx Reihe startet im September 2013 mal mit dem Core i3-4130 auf 3.4 GHz Takt. Nach dem Release der vorgenannten neuen Modelle wird es zu diesem Stand dann drei Updates auf den Core i3-4170 gegeben haben, der erreichte Takt liegt dann aber trotzdem nur bei 3.7 GHz. Dies sind gerade einmal 8,8% Taktratengewinn in anderthalb Jahren – und damit inzwischen sehr weit weg von früheren Ganzzeiten des Prozessoren-Wettstreits zwischen AMD und Intel, wo teilweise Taktraten-Verdopplungen innerhalb eines Jahres erreicht werden konnten.

Laut Bits & Chips (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) haben die Mainboard-Hersteller ihre ersten Skylake-Mainboards mit Z170-Chipsatz für den Sockel 1151 bereits nahezu spruchreif haben und sollen jene auf der CeBIT bereits hinter verschlossenen Türen zeigen. Ob dies in voller Form so passt, wäre etwas zu bezweifeln, denn niemand anderer will bisher auf der CeBIT entsprechende Mainboards gesehen haben, von eventuellen Foto-Leaks ganz zu schweigen. Dabei dürften die Mainboard-Hersteller in der Tat kein Problem mit der vorfristigen Fertigstellung von Skylake-Mainboards haben – schließlich werden für Broadwell keine neuen Mainboards aufgelegt und geht das Interesse der Mainboard-Hersteller damit automatisch schon in Richtung Skylake sowie den dazugehörigen 100er Chipsätzen. Wahrscheinlich dürfte es auf der kommenden Computex (Anfang Juni) hierzu viele Vorab-Informationen geben, welche dann auch allgemein verfügbar werden – ehe die Skylake Prozessoren-Architektur dann im Zeitrahmen August bis Oktober offiziell vorgestellt werden wird. Bits & Chips vermelden daneben noch ein gewisses Taktraten-Problem bei Skylake – was jedoch ohne richtige Details kaum sinnvoll kommentiert werden und zudem bis zum Release im Herbst auch schon längst behoben sein kann.

Eine nächste generelle Sicherheitslücke vermelden Heise Security: Offenbar kann man aus dem Framebuffer einer Grafikkarte noch mehrere Minuten danach nachträglich den vorher gezeigten Bildschirm-Inhalt auslesen – wenngleich mit je nach Glück und Pech größeren Lücken bzw. nicht mehr auslesbaren Bildschirminhalten, aber dabei können natürlich auch relevante Informationen abgefangen werden. Interessanterweise funktioniert das Auslesen des Framebuffers größtenteils sogar auch noch nach einem PC-Neustart – was die Gefährlichkeit des Angriffs enorm erhöht, denn viel weiter als bis zum Ausschalten des PCs denkt kaum ein Sicherheits-Ansatz. Interessant ist auch, daß sich damit aus einer virtuellen Maschine heraus das Bildschirm-Geschehen auf dem Host-System auslesen läßt – das dürfte für einige Nutzungen von VM-Systemen ernsthafte Probleme mit sich bringen. Generell gesprochen ist der ganze Angriff natürlich (vorerst) eher nur für einzelne Hacks interessant, sprich bei weitem nicht sinnvoll für irgendwelchen Masseneinsatz. Trotzdem wäre ein Fix hier gegenüber andenkenswert – welcher wahrscheinlich recht einfach zu realisieren sein dürfte mittels eines Überschreibens der für alte Frames genutzten Speicherbereiche einer Grafikkarte im Windows-Einsatz (im Spieleeinsatz wird diese Funktion dagegen nicht benötigt und dürfte wohl auch zu viel Performance kosten).  (Diskussion zum Thema im Forum)

GameZone berichten über die umfangreichen Möglichkeiten von CCP, dem isländischen Betreiber von EVE Online, welcher engagiert gegenüber Sexismus und Mobbing in seinem Weltraum-Epos vorgeht. So schneidet CCP jegliche Kommunkation auf den EVE-Servern mit und ist (allgemein bekannt) recht fix mit Spielerbanns bei Belästigungen und anderen Regelverstößen. Zudem existiert sogar ein direkter Draht zu Interpol, über welchen justizable Regelverstöße zur Weiterleitung an die jeweiligen nationalen Strafverfolger übermittelt werden. Die Qualität der weitergeleiteten Daten dürfte aufgrund der umfassenden "Vorratsdatenspeicherung" von CCP ausreichend gut sein – was die nationalen Strafverfolger dann daraus machen, steht wohl auf einem anderen Blatt. In jedem Fall sollte man sich darüber im klaren sein, daß Seximus und Mobbing online nicht nur (gar) nichts verloren haben, sondern vor allem auch im Rahmen einer kontrollierten Plattform wie eben eines Spiels wie EVE Online auch jederzeit und notfalls auch noch Jahre später rekonstruierbar und verfolgbar sind. Etwas schade allerdings, daß das ganze überhaupt noch mehr als 20 Jahre nach den ersten Kontinente umspannenden Online-Gefechten in Doom & Quake ein Thema ist.