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Hardware- und Nachrichten-Links des 27. Februar 2015

Seitens Imagination Technologies kommt die Ankündigung des PowerVR GT7900 Grafikchip-Designs, mittels welcher der Chipdesigner eine ungewöhnlich leistungsstarke Grafiklösung für das bisher bewirtschaftete Feld von Mobile-Grafiklösungen (zur Lizenzierung durch andere Chipentwickler und Hardware-Hersteller) bereitstellt. Allerdings soll der GT7900 wohl eher für Android-basierte Konsolen gedacht sein, dafür bringt jener auch gleich 512 Shader-Einheiten auf 800 MHz Taktrate mit sich – ist also durchaus mit heutigen LowCost-Lösungen des PC-Bereichs vergleichbar und schlägt rein technisch damit die Rechenkraft der (allerdings nahezu 10 Jahren alten) LastGen-Konsolen Xbox 360 und Playstation 3. Problematisch für den GT7900 dürfte jedoch sein, daß es nach wie vor keinen GPU-Leistungsdruck in Android-Geräten gibt, man damit selbst eine Android-Konsole nicht zwingend mit der leistungsfähigsten Hardware ausrüsten muß – sondern aufgrund des Preisdrucks eher denn mit einer gerade noch so ausreichenden Hardware. Aus überlegener Grafikleistung hat bisher noch kein Mobile-SoC in der Praxis ein Geschäft machen können – dies kann insbesondere nVidia leidvoll bestätigen.  (Diskussionsthread im Forum)

AnandTech haben nun auch noch Intel-Grafikchips unter der DirectX-12-Version der StarSwarm-Demo getestet: Im deutlichen Gegensatz zu den Ergebnissen von regulären Grafikchips und jenen von AMD-APUs zeigten die Intel-Grafikchips erstaunlicherweise keinerlei Performance-Gewinne unter DirectX 12, sondern tendentiell sogar leichte Performance-Rückschritte. Dies überrascht dann doch einigermaßen – und wird seitens AnandTech darüber erklärt, daß Intels integrierte Grafikchips allesamt dasselbe FrontEnd tragen, egal ob kleine GT1- oder große GT3-Grafiklösung, was großartige Skalierungseffekte verhindern soll. Dies erklärt allerdings nicht, wieso es nicht wenigstens einen gewissen Ausschlag bei der DirectX-12-Variante gibt. So ist womöglich die nachgereichte Aussage Intels zielführender, wonach die für den Test benutzte Version der StarSwarm-Demo noch keine Optimierung für Intel-Grafikchips enthalten würde und eine neue, bereits vorliegende Version wesentlich besser mit Intel-Grafikchips laufen soll.

Heise zeigen einen Benchmark-Wert eines Airmont-basierten Atom-Prozessors, welcher unter der Plattform-Bezeichung "CherryTrail" zur Mitte des Jahres im Markt erwartet wird. Im Geekbench lief der Airmont-Atom auf nahezu gleicher Taktrate aber nur minimal schneller als die vorherigen Silvermont-basierten Atom-Prozessoren der bekannten BayTrail-Plattform. Dies hört sich enttäuschend an – und trotz daß dies ein Vorserien-Exemplar war, dürfte da kaum noch mehr IPC-Leistung hinzukommen. Mehr Performance könnte allerdings durch mehr Takt generiert werden, immerhin kommt CherryTrail bereits in der 14nm-Fertigung im Gegensatz zur 22nm-Fertigung von BayTrail – und gerade Vorserien-Exemplare werden gern eher konservativ niedrig getaktet. Zudem lag das Augenmerk von Intel bei CherryTrail auch weniger auf der CPU- als der GPU-Seite: Dort gibt es anstatt 4 gleich 16 Ausführungseinheiten, zudem wird das Feature-Level auf Broadwell-Niveau angehoben. Hier lohnt es sich also wirklich, die Benchmark-Resultate der finalen Prozessoren abzuwarten – zum einen bezüglich der wirklich ausgelieferten Taktraten und zum anderen bezüglich der Performance der integrierten Grafiklösung.  (Diskussionsthread im Forum)

Laut der ComputerBase hat es Halbleiterhersteller-Ausrüster ASML in Zusammenarbeit mit Auftragsfertiger TSMC geschafft, eine Produktionsanlage mit EUV-Lithographie so weit zu optimieren, das knapp über 1000 Wafer pro Stunde Tag gefertigt werden konnten. Damit ist man der wirtschaftlichen Fertigung einen großen Schritt näher gekommen – denn rein technisch ist EUV längst spruchreif, es ging in der letzten Zeit allein "nur" noch um die Frage der Wirtschaftlichkeit. Jene wird seitens ASML bei 1500 Wafer pro Stunde Tag als erreicht angesehen – wobei dies allerdings noch bei weitem nicht so viel ist wie mit der herkömmlichen Belichtungstechnik erreichbar, welche 4000 Wafer pro Stunde Tag schafft. Deswegen ist die EUV-Lithographie seitens der Halbleiter-Hersteller auch immer weiter in die Zukunft verschoben worden, Intel beispielsweise will selbst die 7nm-Fertigung noch mit herkömmlicher Belichtungstechnik versuchen. Als Zwischenweg denkt man im übrigen über eine teilweise Belichtung der kritischsten Strukturen (wahrscheinlich die CPU-Kerne) in EUV nach, während der Rest des Chips dann herkömmlich belichtet werden würde. Billig wird das ganze in keinem Fall werden – was jetzt für Intel als überlegener Platzhirsch nicht das Thema sein wird, aber allen Intel-Kontrahenten Probleme bereiten dürfte.

Sehr positiv wird die Entscheidung des US-Wettbewerbsbehörde FCC aufgenommen, Internet-Provider künftig als "übliche Zugangsanbieter" zu klassifizieren – ähnlich wie auch Energie- und Wasserversorger eingestuft werden. Damit stehen die Internet Provider zukünftig unter einer höheren Aufsicht und dürfen vor allem nicht mehr ihre Kunden benachteiligen – sondern müssen im Gegenteil dafür Sorge tragen, daß jeder Kunde uneingeschränkt ihren Dienst nutzen kann, genauso wie es bei Energie- und Wasserversorgern üblich ist. Damit werden im Sinne der Netzneutralität alle Ideen der US-Provider zu Daten-"Überholspuren" bzw. einem Zweiklassen-Internet geblockt – oder aber müssten solche Sonderformen zumindest explizit durch die FCC genehmigt werden, was allerhöchstens in Ausnahmen passieren dürfte. Die Internet-Provider sind mit dieser Neuregelung natürlich nicht zufrieden, versprachen doch gerade die Daten-"Überholspuren" zusätzliche Einnahmen. Allerdings hofft man seitens der Internet-Provider teilweise auch auf eine andere US-Regierung, welche die knappe Entscheidung der FCC (3:2 Stimmen) revidieren könnte. Für den Augenblick haben die USA in Fragen Netzneutralität jedoch erst einmal klar die Nase vorn, während sich Europa diesbezüglich noch sehr abmüht.

Shortcuts: HT4U berichten über seitens MSI zur Verfügung gestellte Grafik-Upgradekits für GT72-Notebooks – mittels welchem man jenen eine GeForce GTX 970M oder 980M spendieren kann. Angesichts dessen, daß sich das Thema externe Grafiklösungen nur sehr beschränkt vorwärts bewegt, ist dies eine gute Zwischenlösung – welche aber natürlich bedingt, daß man an den entsprechenden Notebooks überhaupt etwas (unter vertretbaren Verrenkungen) umbauen kann. TweakTown haben sich Radeon R9 295X2, Radeon R9 290X 8GB CrossFire und GeForce GTX 980 SLI unter der 8K-Auflösung angesehen – mit dem erwartbaren Ergebnis, daß die Frameraten allgemein mau sind, daß es hier und da generelle Probleme gibt und daß sich letztlich der CrossFire-Verbund aus den zwei 8-GB-Grafikkarten bei der Performance klar in Front positionieren kann. Und abschließend hat sich die PC Games Hardware noch die Performance von World of WarCraft nach dem letzten Patch 6.1 angesehen, welcher insbesondere die höherwertigen Anti-Aliasing-Modi in nunmehr reichhaltiger Anzahl zurückbringt.