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Hardware- und Nachrichten-Links des 26./27. Juni 2021

Beim TechSpot hat man sich den Vergleich von GeForce RTX 3080 Laptop vs. Desktop angesehen, mit im Test dabei war allerdings auch eine gewisse Anzahl anderer RTX-Mobilelösungen mit jeweils ganz unterschiedlichen Zielsetzungen. Die Performance-Skalierung gegenüber den Desktop-Modellen fällt allerdings bemerkbar niedriger aus, da im Desktop nur ein Core i5-10600K als CPU-Unterbau zum Einsatz kam. Deswegen ergibt sich auch erst unter WQHD eine beachtbare Differenz zwischen GeForce RTX 3070 & 3080 (jeweils Desktop), während gleichzeitig die Mobile-Lösungen womöglich eine Spur zu nahe an die Desktop-Lösungen herankommen. Nichtsdestotrotz stellt sich letztlich eine erhebliche Performance-Differenz zwischen GeForce RTX 3080 Laptop und GeForce RTX 3080 Desktop ein. Jene ergibt sich natürlich allein schon anhand des jeweils eingesetzten Grafikchips – GA104 und GA102 stehen sich hierbei gegenüber.

TechSpot Hardware FullHD WQHD
GeForce RTX 3080 Desktop (320W) 109% 120%
GeForce RTX 3070 Desktop (220W) 100% 100%
GeForce RTX 3080 Laptop (135-155W) MSI GE76 Raider, Core i9-10980HK 83% 92%
GeForce RTX 3070 Laptop (115-130W) ?, Ryzen 9 5900HX 74% 78%
GeForce RTX 3070 MaxQ (80-95W) ?, Core i7-10870H 65% 65%
GeForce RTX 3060 Laptop (115-130W) ?, Ryzen 7 5800H 66% 64%
GeForce RTX 3060 MaxQ (80-95W) ?, Ryzen 5 5600H 60% 59%
gemäß der Ausführungen von TechSpot unter 8 Spiele-Benchmarks

Die Namenswahl von nVidia im Mobile-Segment ist sicherlich suboptimal, erklärt sich jedoch schlicht dadurch, dass der größte Ampere-Chip "GA102" für das Mobile-Segment (abseits von seltenen Spezial-Lösungen) einfach nicht geeignet ist. AMD hat es bekannterweise nicht besser gemacht, auch dort basiert die Radeon RX 6800M nicht auf dem Navi-21-Chip, sondern hingegen dem Navi-22-Chip – welcher im Desktop als "Radeon RX 6700 XT" läuft. Der TechSpot-Test bringt zudem einen weiteren Hinweis auf die Wichtigkeit des jeweiligen TGP-Limits im Mobile-Bereich, wenn sich eine GeForce RTX 3060 Laptop auf 115-130W TGP erfolgreich mit einer GeForce RTX 3070 MaxQ auf 80-95W TGP anlegen kann. Weitere Benchmarks zu diesen neuen Mobile-Lösungen sowie auch eine generelle Performance-Einordnung von nVidias GeForce RTX 30 Mobile-Serie gegeneinander sowie gegenüber den bekannten Desktop-Lösungen liefert ein 3DCenter-Artikel.

Heise berichten über eine Microsoft-Erklärung zum TPM-Zwang bei Windows 11. Danach will Microsoft das TPM tatsächlich für gewisse Anwendungsfälle nutzen – genannt wurden Virtualization-based Security, Windows Hello, die bessere Absicherung von SecureBoot und Microsoft Azure Attestation. In allen Fällen trägt das TPM allerdings nur zu einer "erhöhten" Sicherheit bei, ist nirgendwo auf technischer Ebene elementar für diese Features. Für den Normalbürger hat dies vermutlich kaum eine Praxisrelevanz, denn jener sieht sich üblicherweise nicht gerade Angriffen gegenüber, wo Passwörter aus einem (verschlüsselten) Speicherbereich extrahiert werden können (und deswegen ein TPM vielleicht sinnvoll wäre). Anders formuliert: Auch ohne TPM wären alle diese Dienste möglich und für normale Sicherheitsbedürfnisse kaum unsicherer als zuvor.

Denn jene Angriffswege, welche das TPM unterbinden kann, basieren letztlich auf etwaigen Sicherheitslücken, welche man sowieso bei Bekanntwerden schließen müsste. Das TPM ist im Sinne vorbeugender bzw. mehrgleisiger Sicherheit durchaus eine bedenkenswerte Option, allerdings hat man über die Geheimniskrämerei zu dessen Innereien bzw. wegen der Kontrolle über das TPM inzwischen zu viele generelle Bedenken gegenüber dieser Technologie aufgebaut – und schafft es auch jetzt nicht, selbige wirklich gut zu entkräften. Zumindest für den regulären Betrieb von Windows 11 scheint ein TPM zudem nicht notwendig zu sein, da man die Installations-Hürde mit verschiedenen Tricks (Mix aus Windows 10/11 ISOs oder auch ein Registry-Eingriff während der Installation) umgehen kann und Windows 11 danach augenscheinlich ganz ohne TPM trotzdem einwandfrei läuft.

Viel diskutiert wird zudem eine weitere Meldung seitens Heise über einen Jugendschutz-Zwangsfilter in Betriebsssystemen – welche die Hersteller von Smartphones, Tablets, Notebooks und Desktop-PCs zukünftig nach dem Willen der deutschen Bundesländer vorinstallieren sollen. Die Forderung ergibt sich aus einer geplanten Änderung der Jugendschutzgesetzgebung – welche damit allerdings weltweite Auswirkungen haben würde, denn in der Grundeinstellung würde jede (auch fremdsprachige) Webseite ohne bundesdeutsches Jugendschutzlabel automatisch in die ab-18-Kategorie fallen und Minderjährigen somit generell nicht angezeigt werden. Erwachsene Geräte-Käufer müssten sich zudem eindeutig identifizieren, um Zugang zu den jugendgeschützten Inhalten zu bekommen. Besonders viel Chancen auf Realisierung dürfte jenes Vorhaben jedoch nicht haben, da zu krass an der vorhandenen Praxis vorbeilaufend.

Es scheitert wohl schon allein daran, dass bestenfalls 1% aller weltweiten Webseiten ein bundesdeutsches Jugendschutzlabel aufweisen dürften – und ein solches Gerät somit per default 99% aller weltweiten Webseiten schlicht ausblendet. Damit läßt sich kein Gerät verkaufen, unabhängig etwaiger Umgehungsmöglichkeiten. Diese Bestrebungen haben damit allerdings auch nur deswegen keine Chance, weil jene zu sehr national gedacht sind. Ein internationaler Ansatz (welcher durchaus nationale Besonderheiten mit einschließen kann) könnte eines Tages sehr viel schwerer zu kippen sein. Das Hauptargument dagegen ist immer noch, das ein vorinstallierter Jugendschutz-Filter dazu einlädt, jenen auch zum Ausschluß von Webseiten und Inhalten für Volljährige zu verwenden. Die übliche Beschwörungsformel, dass man ein solcherart eingerichtetes technisches System niemals für andere Zwecke benutzen würde, hat sich über die Praxis in ähnlichen Fällen längst mehrfach widerlegt.