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Hardware- und Nachrichten-Links des 26./27. Januar 2019

Der Planet 3DNow! hat sich mit den kurz- und mittelfristigen CPU-Planungen bei AMD beschäftigt und hierzu entsprechende (inoffizielle) AMD Prozessoren-Roadmaps für die Jahre 2019/20 aufgelegt. Positiverweise hat man sich hierbei an das gehalten, was über solide Informationen & Überlegungen passabel gut abgesichert ist – und nicht an das, was hochfliegende Gerüchte an utopisch vorfristigen Terminlagen versprochen haben. Zu erkennen ist anhand der beiden Roadmaps ein gewisses Grundprinzip bei AMD: Die technologisch neue Generation tritt mit Ryzen & Epyc wohl ungefähr zeitgleich an, während Threadripper als "Salvage"-Produkt von Epyc jeweils etwas später kommt. Die technologisch gleichwertigen APUs kommen dann allerdings jeweils erst im nächsten Jahr, was sich allerdings nicht in den Produktnamen ausdrückt – selbige gehen schlicht nach dem Veröffentlichungszeitraum. So kommt es auch zu der Situation, das Ryzen 3000G mit Picasso-Unterbau noch Zen+ basiert ist, die eigentliche Ryzen 3000 Serie dann Zen 2 als Unterbau haben wird – und Zen-2-basierte APUs dann allerdings (voraussichtlich) innerhalb der Ryzen 4000G Serie erst im Jahr 2020 erscheinen werden.

Tom's Hardware schreiben über AMDs Anstrengungen bei Notebook-CPUs, dem sogenannten "Mobility-Bereich". Wie bekannt, ist das Angebot an AMD-Notebooks eher unterdurchschnittlich, dies wird zudem durch viele halbherzige Geräte in der Praxix auch noch weiter ausgedünnt. Dies hängt an vielen Gründen, speziell zu den Anfängen von "Raven Ridge" hatte AMD angeblich auch gar nicht die Kapazitäten, um im Raum stehende Großaufträge mit wirklicher Sicherheit bedienen zu können. Dies könnte mit den kommenden 7nm-basierten Ryzen 3000 Prozessoren besser werden, weil selbige die 14/12nm-Kapazitäten bei GlobalFoundries weniger belasten und AMDs diesjährige APUs in Form der "Picasso"-Serie weiterhin dort hergestellt werden. Für die Notebook-Hersteller steht aber vor allem das Problem im Raum, das die Verfahrensweisen bei Intel abgeklärt und eingeübt sind, bei AMD hingegen generell noch nicht auf demselben Stand wie bei Intel rangieren.

Letztlich haben die Notebook-Hersteller einfach Bammmel, Zeit & Geld in entsprechende Angebote zu investieren, wenn zugleich deren Markterfolg (bislang) überschaubar ist und man demzufolge aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht lieber in die "sichere" Intel-Schiene investieren sollte. Das man sich damit von Intel abhängig macht, ist den Notebook-Herstellern sicherlich auch klar, aber in diesem Fall geht man einfach den Weg des geringsten Widerstands – und läßt selbst bei den kommenden 7nm-APUs ("Renoir", zu erwarten Anfang 2020), welche aufgrund der Zen-2-Abstammung sicherlich für Interesse sorgen werden, die anderen Hersteller die Pionierarbeit erledigen. So wurden Acer, Asus und HP als zukünftige Hersteller von 7nm-basierten Mobile-APUs genannt, während sich MSI, Clevo und Togfang (letztere beide Auftragshersteller) hier vorerst noch heraushalten wollen. Dies weist letztlich darauf hin, das der Weg von AMD zurück zu den OEM- und ODM-Herstellern selbst mit Zen 2 und der 7nm-Fertigung trotz aller Vorschußlorbeeren weiterhin ein sehr steiniger sein wird. AMD benötigt wohl sogar mehrere richtig erfolgreiche CPU-Generationen hineinander, um sich in dieser Frage wirklich durchsetzen bzw. unabdingbar machen zu können.

Da es inzwischen breiter erwähnt wird, wäre noch eine (schon verlinkte) Meldung seitens KitGuru zu thematisieren, wonach gerüchteweise weitere Verzögerungen bei Intels Ice Lake drohen, da Intel (angeblich) Probleme mit der Integration von PCI Express 4.0 in den Mainboard-Chipsatz hat. Sollte dies wahr sein, käme dies allerdings sehr überraschend: Denn weder stand PCI Express 4.0 überhaupt in Intels originaler Roadmap für die Ice-Lake-Generation (wenn, dann nur im nachfolgenden Server-Bereich, nicht aber bei den Consumer-Prozessoren), noch würde man von der allerersten Implementation von PCI Express 4.0 gleich den Übertrag in den Mainboard-Bereich erwarten. Den Anfang macht man normalerweise in der CPU selber, womit nur der Grafikkarten-Steckplatz mit dem neuen Standard versorgt wird – der Rest folgt üblicherweise eine Generation später. Insofern hört sich diese Meldung eher danach an, als wäre hier irgendetwas in den falschen Hals geraten, womit die ganze These einer zusätzlichen Verzögerungen bei Ice Lake nicht mehr haltbar wäre. Sicherlich könnte Intel wegen der langen bereits "erreichten" Verzögerung bei Ice Lake letztlich irgendwann doch noch PCI Express 4.0 in die Feature-Liste aufgenommen haben – aber wenn, dann sicherlich derart, das es deswegen nicht gerade noch zu zusätzlichen Problemen führt.