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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. Juni 2017

Die PCWorld hat sich bei AMD die Radeon Vega Frontier Edition im Vergleich mit nVidias Titan Xp auf zwei ansonsten gleich konfigurierten PCs angesehen können. AMDs Augenmerk lag dabei klar auf dem Workstation-Einsatz, so wurden demzufolge auch nur entsprechende Benchmarks zugelassen. Im Spiele-Bereich konnte daher nichts direkt gebencht werden und können PCWorld nur von ihrem subjektiven Eindruck unter Doom (2016), Prey (2017) und Sniper Elite 4 berichten – welcher derart ausfiel, keine Unterschiede zwischen beiden Grafikkarten im reinen Praxiseinsatz erkennen zu können. Da dieser Vergleich allerdings auch nur unter der UWQHD-Auflösung stattfand, welche zumindest für die Titan Xp keine größere Prüfung darstellt, und zudem die drei genannten Spieletitel auch nicht gerade für niedrige Frameraten bekannt sind, könnten sich etwaige Unterschiede auch im für das menschliche Auge nicht mehr wirklich wahrnehmbaren Bereich oberhalb von 60 fps befunden haben. Eine echte Performance-Aussage läßt sich hieraus also leider noch nicht ziehen.

Jene könnte es womöglich zum offiziellen Launch der Radeon Vega Frontier Edition am dienstäglichen 27. Juni geben – wobei AMD die Karte offenbar nicht für die Presse besampelt, was bei Profi-Hardware allerdings bisher auch eher unüblich ist. Einzelne Testredaktionen könnten sich nichtsdestotrotz eine entsprechende Karte aus dem Einzelhandel besorgen und dann entsprechend natürlich auch deren Gaming-Performance testen. Zu diesem Zeitpunkt wird allerdings auch noch kein ausgereifter Gaming-Treiber für die Radeon Vega Frontier Edition zur Verfügung stehen, da jener für die Radeon RX Vega erst noch in Arbeit ist. Jene echten Gaming-Lösungen auf Vega-10-Basis stehen derzeit auf einen voraussichtlichen Launchtermin vom 30. Juli 2017 – was dem Start der Siggraph 2017 entspricht. Termine, die mit laufenden Messen kollidieren, sind normalerweise als Launchtermin eher ungeeignet, insofern könnte zu diesem Datum auch nur eine größere Ankündigungsshow über die Bühne gehen und der eigentliche Launch (samt breiter Benchmarks) dann ein paar Tage später passieren.

Derzeit macht eine Meldung von Fudzilla die Runde, wonach die kommenden GeForce-Grafikkarten kaum etwas mit der von nVidia vorgestellten Volta-Architektur zu tun haben sollen – sondern vielmehr eher denn ein Pascal-Followup unter einer neuen Fertigungstechnologie darstellen würden. Fudzilla verbreiten damit jedoch kein Gerücht, sondern weisen nur auf das offensichtliche hin – die Volta-Architektur im GV100-Chip ist auf HPC-Bedürfnisse und eben nicht mehr auf Gamer-Bedürfnisse hin ausgerichtet, viele Punkte des GV100-Chips wird man bei den nachfolgenden Gaming-Chips dieser Generation nicht mehr wiederfinden. Faktisch findet hier schon eine (noch) inoffizielle Trennung der Chip-Architekturen statt – es läuft alles nach wie vor offiziell unter "Volta", aber im eigentlichen wird die Grafikchip-Architektur von GV102, GV104 & GV106 (voraussichtlich) in vielen großen und kleinen Details deutlich abweichend von der GV100-Architektur ausfallen. Allenfalls im allgemeinen Enwicklungsstand wird man Gleichheiten sehen, ansonsten werden eher die Unterschiede dominieren.

Leider wird diese Fudzilla-Meldung nun teilweise falsch weiterverbreitet als ein möglicherweise Abgesang an entsprechende Gamer-Chips in der Volta-Generation. Dies wollten Fudzilla aber gar nicht ausdrücken, dies läßt sich bei genauem Lesen des Textes auch gut erkennen. Selbstverständlich wird es diese Gamer-Voltas geben, selbstverständlich wird nVidia jene auch als "Volta" benennen – Fudzilla wollten mit ihrer Meldung nur darauf hinaus, das die Gamer-Voltas eben sehr abweichend vom HPC-Volta sind und man daher eigentlich nicht mehr von ein und derselben Grafikchip-Architektur sprechen kann. Und am Ende wäre eine solche Vorgehensweise weder überraschend noch neu bei nVidia: Auch die Pascal-Generation bringt schon zum größeren Teil diese hohe Differenz des HPC-Pascal gegenüber den Gamer-Pascals mit sich – und auch hier hat dies nVidia nicht dabei gestört, die Gamer-Pascals eben als "Pascal" mit auch den entsprechenden Chip-Codenamen zu vermarkten. Der Idee von aufgewärmten Pascal-Chips in schlicht der 12nm-Fertigung kann also eine Absage erteilt werden – natürlich werden die kommenden GeForce-Grafikkarten mit Volta-Chips bestückt sein, welche sogar einige der internen Verbesserungen der Volta-Architektur mitnehmen werden. Genauso wird es passieren, das diese Verbesserungen (gegenüber Pascal) nur noch "inkrementeller" Natur sind – womit wir wieder bei eigentlichen Grundaussage von Fudzilla zurück sind.

Zur kürzlichen Meldung, wonach Coffee Lake wieder im Sockel 1151 daherkommt, gibt es deutliche Widerworte – welche allerdings sogar einen gutklassigen Beleg in Form einer früheren Meldung seitens der koreanischen Webseite Dr. Mola in der Hand halten. Die maschinelle Übersetzung ins Englische ist ganz gut lesbar und der Artikel bietet dann einiges an Tiefeninformationen – im Teil zu Skylake-X direkt von einem Intel-Seminar stammend, im Coffee-Lake-Teil allerdings von einer weiteren, ungenannten Quelle. Gemäß jener ist es sonnenklar, das Coffee Lake zwar in einem Sockel mit 1151 Pins daherkommt, das ganze allerdings dennoch Mainboards mit dem Z370-Chipsatz benötigt und der dabei verwendete Sockel auch irgendeine namenstechnische Unterscheidung bekommen wird, beispielsweise "Sockel 1151 v2". Damit wäre wiederum keinerlei Kompatibilität mit den bisherigen Sockel-1151-Mainboards gegeben, was die Quelle von Dr. Mola auch überaus deutlich herausstreicht:

Motherboards that support Coffee-Lake-S are restricted to use with Coffee-Lake-S only. You can not use Coffee-Lake-S on a Z270 board that is not named Z370, and you can not use a Kaby-Lake-CPU on a Z270 board named Z370.
Quelle: Dr. Mola

Dies sieht für sich sehr eindeutig aus und ist demzufolge erst einmal so hinzunehmen: Trotz wiederum 1151 Pins wird Coffee Lake also doch eigene Mainboards mitbringen und inkompatibel zu allem vorherigen sein – genauso auch wie frühere Sockel-1151-CPUs (von Skylake & Kaby Lake) nicht auf den Coffee-Lake-Mainboards laufen werden. Der neue Sockel wird zwar 1151 Pins haben und könnte sogar mechanisch kompatibel sein, dürfte aber in jedem Fall elektrisch inkompatibel ausfallen und kommt möglicherweise mit einer Bezeichnung wie "LGA 1151 v2" daher – ähnlich wie Intel es schon einmal beim Sockel 2011 und dessen (inkompatibler) Seitenvarianten Sockel 2011v3 gehandhabt hat. Es besteht wenn dann nur eine (sehr) kleine Chance darauf, das Intel diese Pläne noch geändert haben könnte – schließlich stammen diese Informationen von Dr. Mola aus einer Zeit, wo 14-/16-/18-Kerner noch nicht auf Intels Roadmap standen, gleichzeitig wurde der X299-Chipsatz seinerzeit mit maximal einem DIMM pro Speicherkanal angegeben, was die jetzt erscheinenden X299-Platinen mit gleich 8 Speicherbänken eindrucksvoll wiederlegen. Jene Chance auf kurzfristige Änderung ist allerdings wirklich klein – denn wenn sich Intel einmal zur Inkompatibilität entschieden hat, führt da kaum noch ein Weg heraus, gibt es eventuell auch technische Gründe, welche kaum kurzfristig überbrückbar sind.