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Hardware- und Nachrichten-Links des 25./26. November 2017

Bei Tom's Hardware gibt es einige Einblicke in die Entstehungsgeschichte der GeForce GTX 1070 Ti, speziell deren verschiedene BIOS-Versionen betreffend. nVidia ist hier kurz vor Launch der Karte noch mehrmals in eine jeweils andere Richtung marschiert – mit sogar dem Effekt, das die Grafikkarten-Hersteller bereits werksübertaktete Lösungen bzw. entsprechendes Verpackungsmaterial vorproduziert hatten, was dann sehr kurzfristig noch umgebogen werden musste. In geringen Stückzahlen sollen allerdings auch Karten mit Werksübertaktung sogar den Einzelhandel erreicht haben, auch wenn jene dort dann als Referenztaktung angeboten wurden. Augenscheinlich war selbst nVidia darüber überrascht, auf welchem (mäßigen) Performance-Niveau AMDs Vega-Karten herausgekommen sind – womit nVidia mit der GeForce GTX 1070 Ti letztlich gar nicht so viel bieten musste, wie ursprünglich vielleicht einmal geplant war. Allerdings hätte es sich nVidia sicherlich von Anfang an ausrechnen können, das werksübertaktete GeForce GTX 1070 Ti Karten der referenzmäßigen GeForce GTX 1080 immer das Leben schwer machen werden – dies ist bei den geringen Performanceabständen zwischen GeForce GTX 1070, 1070 Ti und 1080 einfach nicht zu verhindern.

Bei der ComputerBase sowie der PC Games Hardware hat man sich die Grafikkarten- und CPU-Performance von Assassin's Creed Origins angesehen. Bei den Grafikkarten ergibt sich auf durchschnittlich hohen Frameraten mehr oder weniger das bekannte Bild – mit der Abweichung, das bis zur FullHD-Auflösung AMDs Grafikkarten etwas schwächeln. Sehr beachtenswert sind die teilweise hohen Performance-Differenzen von verschiedenen Prozessoren, wo selbst zwischen Core i7-7700K und Core i7-8700K noch passable Unterschiede (+19,1%) ausgemessen werden konnten. Das Spiel skaliert ungewöhnlich gut mit mehr CPU-Threads, im AMD-Bereich gab es selbst noch Differenzen zwischen einem Ryzen 7 1800X und einem Ryzen Threadripper 1920X (+14,2%). Allerdings muß auch gesagt werden, das unter der UltraHD-Auflösung dies dann wieder von der höheren Grafiklast aufgefressen wird – und dort (fast) alle CPUs von Ryzen 5 1600X bis Core i7-8700K dieselben Ergebnisse erzielen. Selbst die unter FullHD erzielten beachtbaren Performance-Unterschiede spielen sich meistens in einem Bereich oberhalb von 60 fps ab, sind also kaum praxisrelevant.

In der ursprünglichen Liste der 3DMark11-Vergleichsresultate gegenüber Intels "APU" fehlte noch der Wert zu AMDs Raven Ridge – obwohl hierzu schließlich seitens PC Perspective ein erster Wert von einer Ryzen 7 2700U APU vorliegt. An der Differenz der Werte (4072 vs. 13341 Punkte zugunsten von Intel) kann man wohl noch viel besser ermessen, als um wieviel stärker Intels Entwurf von Intel-CPU mit AMD-GPU gedacht ist: Hierbei soll nicht die Performance üblicher oder auch sehr starker integrierter Grafik erreicht werden, sondern vielmehr eine glasklar Desktop-übliche Grafikleistung geboten werden. Dabei wird nicht nur die Raven-Ridge-Grafikleistung um den Faktor 3 überboten, gleichfalls werden vor allem Mobile-übliche integrierte Grafikbeschleuniger um grob den Faktor 8 extrem deutlich auf die Plätze verwiesen.

Einsatzort 3DMark11 GPU Quellen
Intel-APU Notebook (Testsample auf Desktop-Mainboard) 13341 Tum Apisak @ YouTube
Ryzen 7 2700U (Raven Ridge) Notebook, ~35W TDP (CPU+GPU) 4072 PC Perspective
Iris Plus Graphics 640 Notebook, 15W TDP (CPU+GPU) 2379 Notebookcheck
Radeon R7 (Bristol Ridge) Notebook, 15W TDP (CPU+GPU), SingleChannel! 1852 Notebookcheck
HD Graphics 630 Notebook & Desktop, 15-95W TDP (CPU+GPU) 1665 Notebookcheck
HD Graphics 620 Notebook & Desktop, 15-95W TDP (CPU+GPU) 1500 Notebookcheck

Daneben kann man aus diesen Benchmark-Resultaten auch ermessen, wieso es bei integrierter Grafik bislang nicht mehr so deutlich voran geht: Zwischen AMDs Raven Ridge und der Intel-APU liegt kaum mehr als die doppelte Anzahl an Shader-Einheiten – trotzdem kommt die Performance der Intel-Lösung auf über dem Dreifachen der AMD-Lösung heraus. Grundlage hierfür ist natürlich das eigene Speicherinterface der Intel-Lösung, welche eine für derartig hohe Rechenleistung auch angemessene Speicherbandbreite zur Verfügung stellt. Wie heftig eine zu geringe Speicherbandbreite selbst bei nur normalstarken integrierten Lösungen ins Kontor schlagen kann, läßt sich an dem äußerst schwachen Benchmark-Resultat der Bristol-Ridge-APU sehen – welche mit ihren 512 Shader-Einheiten eigentlich jeder Intel-Lösung gewachsen sein sollte, dennoch aber nur knapp vor der HD Graphics 630 herauskommt. Problematischerweise wurde diese Benchmarks (aus kompletten Bristol-Ridge-Notebooks) jedoch im SingelChannel-Modus aufgenommen, sprich es stand nur die Hälfte der Speicherbandbreite zur Verfügung – woran diese Grafiklösung dann glatt verhungert.

Selbiger Effekt ist indirekt sogar der eher schwachen Performance-Differenz zwischen HD Graphics 630 und Iris Plus Graphics 640 zu entnehmen: Für doppelt soviel Rechenleistung und zusätzlichen eDRAM gibt es nur +43% Mehrperformance. Das Problem liegt auch hier darin, daß das Speicherinterface nicht mit gewachsen ist und somit jede zusätzliche Rechenleistung nur in verminderten Maße in Mehrperformance umgesetzt werden kann. So gesehen ist das, was AMD bei Raven Ridge erreicht hat, schon erstklassig – schließlich steht da auch nicht viel mehr Speicherbandbreite zur Verfügung, dürften AMD die zuletzt vorgenommenen Architektur-Verbesserungen zugunsten einer besseren Ausnutzung der vorhandenen Speicherbandbreite zu Gute kommen. So gut wie der Intel-Ansatz eines eigenen Grafikchip-Speichers (und dann gleich noch HBM2) kann reguläre integrierte Grafik (unter Nutzung des CPU-Speicherinterfaces) jedoch nie werden – nicht umsonst sieht man in der HBM-Technologie oftmals einen zukünftigen Ausweg aus diesem Dilemma.