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Hardware- und Nachrichten-Links des 25./26. März 2017

Vom russischen GameGPU (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen erste Grafikkarten-Benchmarks unter Nier: Automata – zu welchem gemäß der PC-Systemanforderungen noch die Frage offen war, ob es da wirklich einen so großen Vorteil für AMD-Grafikkarten gibt wie es der Spielepublisher offiziell angibt. Und in der Tat bevorzugt das Spiel laut den vorliegenden Benchmarks (und nicht ungewöhnlich als eigentliche PS4-Entwicklung) AMD-Grafikkarten einigermaßen stark – allerdings bei weitem nicht so stark wie dies in den offiziellen Systemanforderungen notiert wurde. Dort stellte der Spielepublisher beispielsweise einer Radeon R9 380X (Perf.Index 400%) eine GeForce GTX 980 (Perf.Index 600%) gegenüber – ein reichlich gewagter Vergleich, der sich in der Realität nicht bestätigt, eine GeForce GTX 970 (Perf.Index 510%) ist hierbei der besser passende Gegenpart. Dies wurde demzufolge bei unserer Auflistung der Systemanforderungen zu Nier: Automata korrigiert.

Der Artikel zu den Stromverbrauchswerten aktueller und früherer Grafikkarten wurde im Zuge der Launch-Analyse zur GeForce GTX 1080 Ti entsprechend aktualisiert, hierbei gab es auch ein paar andere Korrekturen und Hinzutragungen. Zur GeForce GTX 1080 Ti und anderen aktuellen Pascal- und Polaris-Grafikkarten liegen eine gute Anzahl entsprechender Meßwerte der reinen Grafikkarte vor, zur Titan X (Pascal) bislang allerdings noch nicht. Trotzdem ist zu erkennen, das diese beiden Enthusiasten-Grafikkarten von nVidia bislang als einzige der aktuellen Grafikkarten keinen Stromverbrauch bis knapp vor ihr Power-Limits aufweisen, sondern an dieser Stelle sogar noch einige Reserven haben. Bei allen anderen aktuellen Grafikkarten limitiert primär deren Power-Limit, kann man grob gesehen den Spiele-Stromverbrauch auch immer auf das Power-Limit abzüglich weniger Watt schätzen.

Dies gilt natürlich nur, wenn die Grafikchip-Entwickler auch ein sinnvolles Power-Limit angeben – und nicht wie AMD nur ein Power-Limit rein für den Grafikchip ansetzen und für die gesamte Grafikkarte dann eine Marketingangabe wie das TBP ("Typical Board Power", bei nVidia GCP = "Graphics Card Power") heraushauen, die zumindest bei AMD keinerlei technische Entsprechung hat (bei nVidia ist das GCP gleich dem Power-Limit, mit Ausnahme der ersten Maxwell-Grafikkarten). Dabei erstaunt es auch im Lichte des Launches der GeForce GTX 1080 Ti mit um die 40 Launchreviews, wie wenig Zeit die allermeisten der Hardwaretester den Punkten Power- und Temperatur-Limit sowie darauf basierend den real anliegenden Chiptaktraten gewidmet haben. Dabei bestimmen bei heutigen Grafikkarten die jeweiligen Limits viel eher die real anliegenden Taktraten als denn die schnöden offiziellen Taktraten.

Gerade wenn man ein Herstellerdesign vor der Nase hat und damit explizit diese eine Grafikkarte betrachtet, sollte man doch als Hardwaretester eigentlich dafür dankbar sein, den (ausgetrampelten) Pfad der vielen Gemeinsamkeiten zu anderen Grafikkarten basierend auf demselben Grafikchip verlassen und sich den wirklichen Eigenheiten der vorliegenden Grafikkarte widmen zu können. Für den Leser und potentiellen Grafikkartenkäufer gehört diese Punkte in jedem Fall mit zu den wichtigsten Informationen, wenn es nicht mehr darum geht, den zu kaufenden Grafikchip zu bestimmen, sondern wenn vielmehr die exakt zu kaufende Karte (und damit die Differenzen zwischen den einzelnen Karten basierend auf demselben Grafikchip) ermittelt werden soll. Normalerweise sollten daher Angaben zum jeweiligen Power- und Temperatur-Limit, dem hierbei noch vorhandenem Spielraum und natürlich auch die im realen Gaming-Alltag (nach Vorheizen der Grafikkarte) erreichten Taktraten zu diesen Angaben gehören, welche standardmäßig zu jedem Grafikkartentest mitgeliefert werden.