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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. September 2015

Das chinesische Expreview (maschinelle Übersetzung ins Englische, die deutsche Übersetzung ist leider unverständlich) setzt das wilde Gerücht in die Welt, AMD würde derzeit die Fertigung der Zen-Prozessoren von GlobalFoundries zu TSMC verschieben. Ausgangspunkt hierfür sollen die schlechten Erfahrungen mit GlobalFoundries im allgemeinen sowie ein konkreter Rückschlag bei der Ausführung des Zen-Projekts bei GlobalFoundries sein. Zugrundeliegend soll wohl der GlobalFoundries-Eigner Abu Dhabi wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten aufgrund des niedrigen Ölpreises angeblich den Entwicklungsetat gekürzt haben. Trotzdem hört sich das ganze extrem unglaubwürdig an, da der entstehende zusätzliche Zeitbedarf beim Wechsel des Fertigungspartners enorm ist – unter einem Jahr läuft da gar nichts, das Prozessorendesign müsste erst auf die neue Fertigung angepasst werden, ein neues Tape-Out und eine neue Testphase würden sich anschließen.

Angesichts dessen ist es meistens besser (aka zeitlich kürzer), den Rückschlag zu verdauen und mit dem bisherigen Fertigungspartner weiterzuarbeiten. Zudem sprechen auch noch weitere Gründe gegen diese Story: Wenn, dann würde AMD im Fall der 14nm-Fertigung sicherlich eher zu Samsung wechseln, da man hierfür dasselbe Prozessorendesign weiterverwenden kann, es handelt sich schließlich um exakt dieselbe Fertigungstechnologie. Damit wäre auch ein viel schnellerer Wechsel möglich, in diesem Ausnahmefall fast ein "fliegender Wechsel". Und zum anderen dürfte immer noch das Wafer-Mindestabnahmeabkommen zwischen AMD und GlobalFoundries gelten, welches AMD effektiv daran hindert, all zu große Kontingente an andere Fertiger abzugeben. In der Summe der Dinge ist das ganze wohl ein eher haltloses Gerücht, was vor allem viel zu stark aufgebauscht wird: Eventuell gibt es wirklich einen wahren Kern, welcher aber weit weniger dramatisch anzusetzen ist als die Schlagzeile, welche nun daraus gemacht wird.

Ein klar falsches Gerücht dreht sich dagegen um ein angebliches Auslaufen der Broadwell-Prozessoren, was nun HT4U final noch einmal richtigstellen: Ausgangspunkt hierfür war schlicht eine mißverständliche Berichterstattung im englishsprachigen Raum, wo ein Magazin aufgrund der teilweise schlechten Broadwell-Verfügbarkeit ein Auslaufen dieser Prozessoren angenommen und nachfolgend derart publiziert hatte. Intel hat dies nun inzwischen mehrfach dementiert, die Lieferbarkeit ist zudem auch wieder hergestellt – und es entspricht auch nicht der Arbeitsweise Intels, irgendwelche Prozessoren kommentarlos aus dem Markt zu nehmen, vielmehr wird selbiges monatelang vorher angekündigt. Sicherlich wird die Broadwell-Architektur im Desktop nur ein Nischendasein führen, da nunmehr die Nachfolge-Architektur Skylake auf neuer Plattform da ist und Broadwell wegen seiner Begrenzung auf 65 Watt TDP auch nie wirklich konkurrenzfähig war – abgesägt wird Broadwell dagegen noch nicht.

Die PC Games Hardware bringt interessante Statistiken zu den Verkäufen von "The Witcher 3": So kommen 30% der Verkäufe vom PC, 70% von den Spielekonsolen – womit auf die drei Systeme XBO, PS4 und PC wohl grob jeweils ein Drittel des Marktes entfallen. 75% der Butto-Einnahmen kommen über das Retail-Geschäft und 25% über die digitale Distribution – während bei den Netto-Einnahmen, wo die Kosten des Vertriebsweges schon abgezogen sind, Retail- und Digital-Geschäft dann jedoch bei jeweils 50% stehen. Anders formuliert: Das digitale Geschäft ist (in diesem Fall) für den Spielepublisher wesentlich lukrativer, da ein höherer Anteil des Umsatzes auch letztendlich beim Publisher hängenbleibt. Deswegen kann es sich Steam beispielsweise auch leisten, dick an den Spieleverkäufen anderer Publisher mitzuverdienen – gegenüber dem Retail-Vertrieb ist dies immer noch der effektiverer Weg. Deswegen versuchen aber auch große Publisher eher eigene Digital-Plattformen aufzubauen, weil dann auch noch die Steam-Gebühren wegfallen – selbst wenn die Spielekäufer zu viele Digital-Plattformen nicht mehr wirklich gut finden.

Unser Forum bietet auch dieses Wochenende wieder einige interessante Threads und Diskussionen an: Los geht es mit einem Erfahrungsbericht zur GeForce GTX 980 nach einem Jahr Nutzung – welcher der Karte ein exzellentes "Bang for the Bucks" Verhältnis bescheinigt (sprich: ein guter Kauf). Eine Diskussion dreht sich dagegen um die Frage, ob es eine Radeon R9 290X mit 4 GB oder eine Radeon R9 390/390X mit 8 GB sein soll. Da auf dem gleichen Grafikchip basierend, gibt es hier sowieso kein falsch oder richtig – man kann die Preislage entscheiden lassen sowie den Punkt, ob der Mehrspeicher der 390er Lösungen irgendwann eventuell mal ins Spiel kommen wird. Auf Basis des neuen Apple A9 SoCs kommt dann (erneut) die Diskussion auf, inwieweit Apple-SoCs schon an PC-Prozessoren heranreichen – die Meinungen hierbei gehen stark auseinander, allerdings auch weil das hierfür zur Verfügung stehende Datenmaterial wegen den völlig unterschiedlichen Plattformen eher mager ist.

Weiter geht es mit einer Diskussion über die fps-Sensitivität von Takt, Anzahl der Kerne und HT bei Gaming-Prozessoren, wobei sich (für den Augenblick) Intels ansonsten wenig beachtete Core-i3-Serie als "bester Kompromiss zwischen Preis und Leistung bei Spielen" herauskristallisiert. Dies widerspricht natürlich ein wenig der schon seit einiger Zeit geltenden allgemeinen Regel, daß neu gekaufte Gamer-Systeme besser mit Vierkern-Prozessoren zu bestücken sind. Desweiteren steht die Frage an, wie Windows XP nach dessen Supportende bezüglich der Sicherheit zu bewerten ist – eine nominell einfache Frage, allerdings dürften die letzten Windows-XP-Nutzer dies sicherlich anders sehen als der Mainstream, bislang ist nämlich in der Tat nichts gravierendes gegen Windows XP vorgefallen. Und letztlich wird noch versucht herauszufinden, wie man das von Microsoft teils zwangsweise vorgesetzte Windows-10-Upgrade unter allen Umständen verhindern kann – wichtig für betreute Rechner, deren Benutzer sich nicht daran erschrecken sollen.