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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. August 2020

Im chinesischen Chiphell-Forum ist der (teilweise) Die-Shot zu einem GA102-Chip aufgetaucht – im genauen zu einem "GA102-300-A1", was auf eine der kleineren Chip-Varianten hindeutet, welche vermutlich für eine GeForce RTX 3080 verwendet wird. Interessant ist, was Twitter Rogame dann daraus gemacht hat: So wurde der teilweise Die-Shot vervollständigt, augenscheinlich bezogen auf das bekannte Package des TU102-Chips. Und dann wurde im Größenvergleich mit einem TU102-Chip die Chipfläche des GA102-Chips interpoliert: Ungefähr 628mm² sollen es demzufolge sein – was nahezu perfekt zu einer älteren Vorhersage seitens Igor's Lab passt, welche bereits im Juni ca. 627mm² für den GA102-Chip genannt hatten. Dies ist beachtbar unterhalb des TU102-Chips (754mm²) und passt auch im generellen zur angesagten Hardware von 84 Shader-Clustern an einem 384bittigen Speicherinterface – klein ist es natürlich trotzdem überhaupt nicht. Die Chipgröße korreliert allerdings mit früheren Spitzen-Chips von nVidia, der TU102 war hierbei die Ausnahme von der Regel.

PC Gamer berichten über die kürzliche Registrierung von 29 neuen MSI-Grafikkarten bei der EEC, sprich der Eurasische Wirtschaftsunion. Aus jenen Registrierungen lassen sich (im Gegensatz zu früheren) Fällen keinerlei konkrete Daten zu den Karten oder Hinweise auf deren technologische Abstammung ableiten – aber natürlich ist klar, dass es sich hierbei um Ampere-basierte Grafikkarten handeln dürfte. Normalerweise gilt auch noch der Einwand, dass bei der EEC üblicherweise der Importeur in den Wirtschaftsraum die Registrierung vornimmt – und nicht der Kartenhersteller oder Chipdesigner. Dies hatte in der Vergangenheit auch schon zu offensichtlichen Platzhalter- und Fake-Registrierungen geführt, und auch in diesem Fall erscheinen gleich 29 Modelle als etwas viel – denn nVidia dürfte die GeForce-30-Serie vermutlich über einen gewissen Zeitraum hin ausbreiten, ergo werden derzeit noch keine 29 Modelle benötigt. Trotz aller dieser Einwände sollte an speziell dieser EEC-Registrierung durchaus etwas dran sein, da die Zeit dafür ziemlich reif ist: Denn intern dürfte nVidia die Grafikkarten-Hersteller sichlicher bereits im groben unterrichtet haben, damit jene ihre eigenen Planungen voranbringen können.

Die nVidia-Webseite kündigt mit der GeForce MX450 eine neue Klasse an Einsteiger-Mobilelösungen für diesen Oktober an – wobei interessanterweise erstmals bei Gaming-Lösungen von nVidia sogar PCI Express 4.0 geboten wird. Da nVidia mit weiteren konkreten Daten geizte, ist nicht sicher zu sagen, zu welcher Chip-Generation die "GeForce MX450" letztlich gehört. Andererseits wäre es schwer unwahrscheinlich, wenn hierbei bereits Ampere-Technik zum Einsatz kommt, denn zum einen ist der hierfür denkbare Ampere-Chip GA117 sicherlich noch ein paar Monate entfernt und zum anderen bekommen die Einsteiger-Mobilelösungen der MX-Serie bei nVidia üblicherweise zuallerletzt die jeweils neueste Technik. Im genauen basieren die bisherigen MX-Lösungen sogar allesamt noch auf Pascal-Technik, somit steht in der MX-Serie erst einmal der Wechsel von Pascal zu Turing an. Ergo dürfte hierbei der TU117 oder womöglich auch ein weiterer, bislang unbekannter Turing-Chip verwendet werden. Im Fall des TU117 könnte entweder ein neues Chipstepping mit Fähigkeit zu PCI Express 4.0 zum Einsatz kommen, alternativ könnte nVidia aber auch diese Fähigkeit die ganze Zeit über deaktiviert bereits mitgeschleppt haben und nun eben erst offenlegen.

Since Volta, NV has supported PCIE 4.0. So Turing Chips has supported PCIE 4.0 two years ago. But it wasn't opened up.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 25. August 2020

Laut Twitterer Kopite7kimi liegt im übrigen tatsächlich letztgenannte Auflösung vor – alle nVidia-Chips nach Volta sollen demzufolge bereits über PCI Express 4.0 verfügen. Dies dürfte nicht bei allen Grafikkarten-Nutzern auf Anklang stoßen, denn auf Zen-2-basierten AMD-Systemen wäre diese Funktionalität bereits jetzt durchaus nutzbar gewesen. Dabei hatte nVidia zudem mit dem letztjährigen "SUPER"-Refresh die Gelegenheit, diese Funktionalität auch noch nachträglich in die Turing-Generation einzubringen. Augenscheinlich wartet man damit aber auf die nachfolgende Ampere-Generation – und auch die GeForce MX450 wird ihr PCI Express 4.0 erst erhalten, wenn Ampere schon auf dem Markt ist. Für die GeForce MX450 macht diese Verschiebung zumindest einen gewissen Sinn: Hier bringt nVidia PCI Express 4.0 erst dann, wenn beim primären Partner für Mobile-Prozessoren (Intel) mittels der Tiger-Lake-Generation in diesem Herbst erste entsprechende Prozessoren vorliegen. Wieso dies bei Desktop-Grafikkarten der Turing-Generation nicht früher möglich war, darf nVidia jedoch gern noch einmal erklären.