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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. April 2018

Die ComputerBase hat sich mit der Speicherskalierung von Ryzen 2000 im Spiele-Einsatz beschäftigt. Bei Ryzen 1000 hatte besserer Speicher einige Bremsen im Spiele-Einsatz lösen können – und auch Ryzen 2000 profitiert noch einmal deutlich von diesem Ansatz. Dabei gewinnt man allerdings allein mit einer höheren Speicher-Taktrate eher unterdurchschnittlich hinzu, der Effekt von schärferen Speichertimings ist viel größer. In Kombination beider Effekte kommt der Ryzen 7 2700X sogar bei der ComputerBase – in deren regulären Spiele-Benchmarks zu 1%-Minimum-Frameraten jene AMD-CPU um -7% hinter dem Core i7-8700K zurückliegt – bis auf 2 Prozentpunkte an das Intel-Topmodell heran. Selbiges profitiert auch ganz erklecklich vom besseren Speicher, der ingesamte Effekt ist allerdings bei AMD mit +16,3% deutlich größer als bei Intel mit +10,2% – und führt dann wie gesagt dazu, das Core i7-8700K und Ryzen 7 2700X (in diesen Benchmarks) sich plötzlich nahezu auf Augenhöhe begegnen.

default DDR4/3466 DDR4/3466 + Timings
Core i7-8700K 100% 108,5% 110,2%
Ryzen 7 2700X 93,0% 98,1%  (+5,5%) 108,1%  (+16,3%)
basierend auf den Messungen zu 1%-Minimum-Frameraten der ComputerBase

Von Golem, AnandTech, Gamers Nexus und PC Perspective liegen erste Testberichte zu Intels Hades-Canyon-NUC mit Kaby-Lake-G und damit der integrierten AMD-Grafiklösung vor. Die Intel-NUCs werden dabei generell ziemlich positiv bewertet – welchem man wohl zustimmen kann, sofern man es im Rahmen eines SFF-Systems betrachtet. Außerhalb dessen erscheint uns Intels Preisfestsetzung dagegen als etwas zu hoch, Desktop-PCs können für den veranschlagten Preispunkt (deutlich) mehr Grafikkarten-Power aufbieten. Schließlich ist die verbaute Polaris/Vega-Mischlösung nur aus Mobile-Sichtweise schnell, aus Desktop-Sichtweise kann man sich jedoch nur mit Mainstream-Grafikkarten messen. Die hierzu verfügbaren Benchmarks geben zwar noch keinen genauen Performance-Index ab (da ziemlich heftig schwankend), aber generell betrachtet liegt die Spiele-Performance des Intel-NUCs grob im Performancefeld einer GeForce GTX 1050 Ti (Perf.Index 360%).

Webseite Testresultat Perf.Index
Gamers Nexus +36,3% zur Radeon RX 560 (Perf.Index ~300%) in 3 Tests = 409%
Gamers Nexus +18,7% zur GeForce GTX 1050 Ti OC (Perf.Index 360% +X) in 4 Tests = ~440%
Golem -8,6% zur GeForce GTX 1050 Ti (Perf.Index 360%) in 5 Tests = 329%
PC Perspective +32,7% zur Radeon RX 560 (Perf.Index ~300%) in 6 Tests = 398%
PC Perspective +4,5% zur GeForce GTX 1050 Ti (Perf.Index 360%) in 6 Tests = 376%
bezogen durchgehend auf den Core i7-8809G mit Radeon RX Vega M GH Grafiklösung

Im übrigen ist es durchaus verwunderlich, wie wenig derzeit auf dem Feld von Kaby-Lake-G passiert – welches schließlich zum Jahresanfang mit einigem Aufsehen vorgestellt wurde. Bislang gibt es jedoch nur wenige Geräteankündigungen und noch weniger davon ist wirklich lieferbar – für ein Vorzeige-Projekt Intels ist dies eher mager. Seitens Notebookcheck hat man, bewaffnet mit dieser Ausgangslage, in der Hersteller-Industrie speziell nach weiteren Notebooks mit Kaby-Lake-G gefragt. Die einhellige Vermutung der Industrie-Quellen ist es, das nVidias "GeForce Partner Program" (GPP) hier am Wirken sein soll – wobei dies leider nicht weiter konkret ausgeführt wurde. Womöglich warten einige Hersteller erst einmal ab, was mit nVidias GPP passiert, womöglich sind andere Hersteller durch die GPP-Bedingungen in ihrer freien unternehmerischen Entscheidung tatsächlich eingeschränkt. Allerdings ist zu betonen, das jene Industrie-Quellen, je nahe sie am Geschehen auch sein mögen, laut dem Text von Notebookcheck doch nur "Vermutungen" ausdrücken – sprich, auch andere mögliche Auflösungen hierzu sind noch denkbar.

Als erstes könnte einem da der Preispunkt einfallen, welcher zumindest bei den vorgenannten NUCs nicht wirklich attraktiv ist. Intel ist auch generell nicht gerade dafür bekannt, bei technologisch führenden Produkten schmale Preise zu nehmen – eher ganz im Gegenteil. Gut möglich, das die Notebook-Hersteller das kombinierte Angebot von Intel-CPU mit nVidia-GPU immer noch günstiger kommt – oder aber das man Kaby-Lake-G schlicht nur dazu benutzt, bei nVidia nunmehr bessere Konditionen herauszuschlagen. Im Fall von nVidia haben die Notebook-Hersteller dann sogar noch den zusätzlichen Marketing-Wert, wenn man das Notebook mit einer extra "GeForce"-Grafiklösung bewerben darf (was im Massenmarkt bekannterweise einiges zählt). Und zum anderen ist Kaby-Lake-G "nur" aus technologischer Sicht ein herausragendes Produkt, hinzu kommt vielleicht der Punkt der ungewöhnlichen Kombination einer Intel-CPU mit einer AMD-GPU. Aus reiner Performance-Sicht und abgesehen aller Herstellerpolitik und Technologiesprünge ist das ganze jedoch nur Mittelklasse, auch für Notebook-Verhältnisse.

Denn echte Gaming-Notebooks gibt es mit deutlich potenteren Grafiklösungen zu kaufen – und es stellt sich die Frage, ob es überhaupt einen Markt gibt für vergleichsweise mittelschnelle Gaming-Notebooks. Entweder man ist in dieser Frage mit integrierter Grafik bis maximal Einsteiger-Lösungen zufrieden – oder aber man will etwas richtiges haben, wo Intel mit Kaby-Lake-G dann wiederum nicht mehr mithalten kann. Wenn man sich die Gaming-Notebooks der entsprechenden Hersteller ansieht, dann wird dort in aller Regel in die Vollen gegangen, geklotzt statt gekleckert – und es verkauft sich anscheinend auch so. Intels Kaby-Lake-G liegt somit ein wenig in der Mitte zwischen zwei Polen – und es ist einfach unklar (wahrscheinlich auch den Notebook-Herstellern selber), ob so etwas ein großer Verkaufserfolg sein kann. Natürlich kann jederzeit auch nVidias GPP für die geringe (bisherige) Adaptionsrate von Kaby-Lake-G verantwortlich sein – aber andere Ansätze sind in dieser Frage auch weiterhin überdenkenswert.