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Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. Juni 2017

Gestern schon verlinkt, gibt es beim TechSpot nunmehr einen zweiten Test der neuen Skylake-X Prozessoren in voller Garde, sprich inklusive der bislang selten betrachteten kleineren Modelle Core i7-7800X & Core i7-7820X (die Sechs- und Achtkerner von Skylake-X). Vorher lag hierzu nur der Test seitens AnandTech vor, welcher zwar quantativ und qualitativ hochwertige Benchmarks bot, allerdings auch ein zumindest zweitelhaftes Teilergebnis abgab: So kam bei AnandTech der Core i7-7800X (3.5/4.0 GHz) auf eine um 16,5% höhere Performance gegenber dem Core i7-6800K (3.4/3.6/4.0 GHz), was angesichts des kaum vorhandenen Taktratenunterschieds sowie der eher unrelevanten IPC-Differenzen zwischen Broadwell-E und Skylake-X eigentlich kaum sein dürfte. Beim neuen Test des TechSpots fehlt nun leider der Direktvergleich zum Core i7-6800K, aber anhand der anderen Werte läßt sich dennoch eine gewisse Aussage zur Performance von Core i7-7800X & -7820X ziehen.

Anwendungs-Perf. 1800X 6800K 7800X 6900K 7820X 6950X 7900X
Technik Zen, 8C+SMT, 3.6/4.0/4.1 GHz Broadwell-E, 6C+HT, 3.4/3.6/4.0 GHz Skylake-X, 6C+HT, 3.5/4.0 GHz Broadwell-E, 8C+HT, 3.2/3.7/4.0 GHz Skylake-X, 8C+HT, 3.6/4.3/4.5 GHz Broadwell-E, 10C+HT, 3.4/3.6/4.0 GHz Skylake-X, 10C+HT, 3.3/4.3/4.5 GHz
AnandTech  (23 Tests) 100% 84,6% 98,6% 102,6% 115,3% 113,8% 128,0%
Performance-Fortschritt lt. AnandTech - +16,5% +12,4% +12,5%
TechSpot  (11 Tests) 100% - 91,7% 96,9% 112,9% 110,9% 132,3%
Performance-Fortschritt lt. TechSpot - +16,5% +19,3%
Listenpreis 499$ 434$ 383$ 1089$ 589$ 1723$ 989$

Jene TechSpot-Messungen sehen generell eine etwas stärkere Skalierung der CPU-Modelle – die kleineren Intel-Prozessoren kommen etwas schwächer weg, während allein das größte Modell in Form des Core i7-7900X etwas zulegt. Gut möglich natürlich, das hierbei der spätere Erscheinungstermin des TechSpots-Artikels zu dessen Vorteil war, weil man dann schon auf Basis neuester BIOS-Versionen testen konnte. Die relevanten Relationen bleiben jedoch gleich zum AnandTech-Artikel: Auch beim TechSpot liegt der Core i7-7820X minimal vor dem Core i7-6950X, genauso wie der Core i7-7800X nur knapp hinter dem Core i7-6900K zurückliegt. Gemäß dem TechSpot-Artikel müsste man beide neuen Skylake-X-Modelle in absoluten Zahlen wohl etwas niedriger einordnen, ansonsten werden die Ergebnisse des AnandTech-Artikels aber grundsätzlich bestätigt. Damit bleibt weiterhin eine eher ungewöhnlich hohe Performance des Core i7-7800X im Raum stehen, welche gemäß dessen Technik und Taktraten sich kaum sinnvoll begründen läßt. Hoffentlich folgen an dieser Stelle weitere Tests zur Untermauerung dieser Ergebnisse – und mit möglicherweise auch einer Erklärung für dieses Performance-Bild.

Von Bits 'n' Chips kommt das Gerücht über möglicherweise wiederum verlötete Skylake-X-Prozessoren in den Winter-Quartalen 2017/18. Mit der aktuellen Wärmeleitpaste ist wohl niemand so richtig glücklich, gerade angesichts der Preispunkte dieser Prozessoren wird dies von potentiellen Käufern häufig als "billig" empfunden. Nichtsdestotrotz hat das Gerücht so seine Ecken und Kanten: Denn die besondere Eile, um Skylake-X in den Markt zu bringen, kann kaum als Erklärung für die aktuell benutzte Wärmeleitpaste dienen. Schließlich kostet die Verlötung dieser Prozessoren nun nicht so viel Zeit, um deswegen einen Launch verschieben zu müssen – und getestet werden müssen jene sowieso, egal ob nun mit Wärmeleitpaste oder verlötet antretend. Nach dem dieses Kind nun aber einmal in den Brunnen gefallen ist, würde es um so komischer aussehen, wenn Intel neue Skylake-X-Modelle in Ersatz der bisherigen Modelle herausbringt, bei denen dann doch wieder verlötet wird. Unmöglich ist dies angesichts Intels aktueller Hühnerhaufen-"Strategie" sicherlich nicht – eher wahrscheinlich ist allerdings, das man bei Intel nunmehr wenigstens die zweite Welle der Skylake-X-Prozessoren im August/Oktober grundsätzlich verlötet plant. Gerade bei diesen echten Vielkern-Prozessoren dürfte es zum Erreichen der für den Desktop-Einsatz interessanten Taktraten regelrecht notwendig sein, diese Maßnahme zur besseren Wärmeabfuhr der Prozessoren anzusetzen.

Der Planet 3DNow! vermeldet zwei Sichtungen des B2-Steppings von Ryzen/Epyc (im eigentlichen das B2-Stepping des Zeppelin-Dies für diese Prozessoren) – einmal in einer Produktliste und einmal sogar in einem laufenden System. In beiden Fällen bezog sich das B2-Stepping auf Epyc-Prozessoren, welche wohl in dieser Frage bevorzugt behandelt werden – aber natürlich wird das B2-Stepping nachfolgend auch bei Ryzen & Ryzen Threadripper zum Einsatz kommen. Die Frage, wie weit AMD mit dem B2-Stepping ist, wäre damit auch beanwortet – jenes ist tatsächlich bereits in Produktion, wird also in Kürze das initiale B1-Stepping der Ryzen-Prozessoren generell ersetzen. Damit wird auch klar, das jenes B2-Stepping von Ryzen/Epyc noch nichts mit "Pinnacle Ridge" zu tun hat, der zum Jahresanfang 2018 zu erwartenden ersten Ryzen-Ausbaustufe. Jene basiert allem Anschein nach noch nicht auf "Zen 2" sowie der 7nm-Fertigung, sondern dürfte spekulativ im Rahmen der 14nm-Fertigung die ersten kleinen Architektur-Verbesserungen und/oder auch etwas bessere Taktraten mit sich bringen. Größere Sprünge sind hierbei kaum zu erwarten, wahrscheinlich wird es mittels Pinnacle Ridge nur neue Ryzen-Modelle im Rahmen von weiterhin der ersten Ryzen-Serie geben.

Laut Legit Reviews bekommen AMDs Polaris-Beschleuniger derzeit Performanceprobleme unter dem Ethereum-Mining: Mit steigenden Iterationen des DAG-Files (ein Zwischenberechnungsschnitt bei Ethereum) geht die Performance dieser bisher sehr beliebten Mining-Beschleuniger erstaunlicherweise zurück, während andere Grafikkarten (von AMD und nVidia) nach wie vor dieselbe Mining-Performance aufweisen. Der aktuelle Effekt mag noch nicht so bedeutsam sein (wobei einen engagierten Miner auch eine Differenz von nur wenigen Prozentpunkten schon aufschreckt), aber Legit Reviews haben mittels eines entsprechenden Ethereum-Benchmarks einfach einmal in die Zukunft geschaut – und zeigen dort sehr erhebliche Performance-Rückschritte für die Polaris-basierten Beschleuniger auf, bis hin zu einer nahezu halbierten Mining-Performance bei DAG #199 (in der Praxis voraussichtlich erreicht im Frühling 2018). Auch andere Grafikkarten verlieren in dieser weiteren Zukunft etwas an Performance, aber nirgendwo derart gravierend wie bei diesen dato als ideale Ethereum-Beschleuniger angesehenen Polaris-Grafikkarten – ein sicherlich erstaunlicher Effekt, welchen man allerdings hofft, mittels Treiber-Anpassungen wieder wegzubekommen.