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Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. Juni 2013

Gemäß der DigiTimes hat Auftragsfertiger TSMC sich einen dreijährigen Vertrag für Chipfertigung von Apple-SoCs sichern können, welcher die 20nm-, 16nm- und 10nm-Fertigungstechnologien von TSMC betrifft. Apple zieht sich damit wie erwartet vom bisherigen Chipfertiger Samsung zurück – was zum einen bedeutet, daß TSMC in Zukunft noch etwas weniger auf die Bedürfnisse von AMD und nVidia eingehen kann, zum anderen aber Samsung mit einem gewissen Auftragsloch dastehen läßt, welches eventuell für AMD und nVidia interessant sein könnte. Daneben wurde ausgesagt, daß TSMCs im April fertiggestellte erste 20nm-Fabrik im Dezember in die Massenfertigung (von Apple-Chips) übergehen wird, einen weiteren deutlichen Kapazitätsausbau wird es im ersten Quartal 2014 geben.

Vorher sind damit kaum 20nm-Grafikchips von AMD und nVidia zu erwarten – wobei durchaus die Tür offen ist für einen Paperlaunch zum Jahresende 2013 und anschließender Auslieferung erst zum Jahresanfang 2014 (wie bei der Radeon HD 7970 als erstem 28nm-Produkt anno 2011/2012 geschehen). Vor allem die Einführung von in großen Volumen benötigten Mainstream- und Performance-Grafikchips in der 20nm-Fertigung dürfte damit allerdings kaum so schnell machbar sein, da Apple den Löwenanteil der anfänglichen 20nm-Kapatitäten blockieren wird und sich aufgrund seiner Marktmacht sicherlich ziemlich vorteilhafte Bedingungen gesichert hat. AMD und nVidia haben halt das Problem, daß derzeit im Prinzip nur TSMC ihre großen Grafikchips fertigen kann – was mitnichten nicht zu den besten Vertragsbedingungen bei TSMC führen wird.

Der Heise Newsticker berichtet in zwei Meldungen (No.1 & No.2) über den Zweikampf PC vs. Tablets: Danach prognostizieren Marktforscher auch für das Jahre 2013 einen weiteren Durchmarsch von Tablets und einen weiterhin sinkenden PC-Absatz – letzterer allerdings mit 7,9% Absatzrückgang deutlich weniger als zwischen den Jahren 2011 und 2012. Andere Analysten machen dagegen auf den Punkt aufmerksam, daß die Stückzahlen-Verkäufe von PCs zwar bemerkbar zurückgehen, der damit erzielte Umsatz aber nur noch geringfügig sinkt. Dagegen wird zum Tablet-Boom immer wieder gern vergessen zu erwähnen, daß jener derzeit primär über billige Geräte erzielt wird. Noch ist hier der Wendepunkt nicht erreicht, ist das Stückzahlen-Wachstum bei Tablets immer noch höher als der Rückgang deren durchschnittlichen Verkaufspreise. Dieser Punkt kann aber durchaus eines Tages anstehen – gerade die derzeit exorbitant hohen Tablet-Verkaufszahlen in Asien befeuern einen extremen Verfall der Durchschnittspreise.

Der Heise Newsticker berichtet über einen Feldtest der Hollywood-Studios Sony und Walt Disney in Korea, bei welchem (legale und kostenpflichtige) Streams von Kinofilmen nur wenige Wochen nach Kinostart angeboten werden. Bisher soll das Interesse an diesen Stream recht gut sein – trotz mit 9 Dollar ziemlich hoher Mietgebühren. Den ganz durchschlagenden Erfolg dürfte dieses Vertriebsmodell aber wohl nur dann haben, wenn es keinen zeitlichen Unterschied mehr zwischen Kinostart und VoD-Launch gibt. Dies schwächt sicherlich das Kino als kulturelle Instutition – zwingt andererseits die Kinobetreiber (durch wirtschaftlichen Druck) dazu, sich Gedanken über die ausufernden Kosten eines Kinobesuchs (auch abseits der reinen Eintrittspreise) zu machen.

Ein paar kleine Anmerkungen zu PRISM & Tempora noch: Laut der ComputerBase ist Skype seit über zwei Jahren abhörbar – und damit bereits zu einem Zeitpunkt, wo Skype noch zu eBay gehörte. Dies ist besonders interessant in Bezug auf das Microsoft-Dementi, daß Microsoft nach seinem Skype-Kauf die Software nicht zugunsten einer Überwachungs-Funktionalität verändert hat – was man tatsächlich nicht getan hat, die Überwachungsfunktionalität ist aber trotzdem vorhanden. Und RP-Online berichten über die fast schon unglaubwürdige Anzahl an Personen, welche Zugriff auf Tempora hat: 850.000 sollen es sein – wahrscheinlich sind damit alle britischen Staatsangestellten gemeint, welche wohl keinen direkten Zugriff auf Tempora haben, aber eben auf die mittels Tempora gewonnenen Daten. Daß es bei einer so hohen Anzahl an Zugriffsberechtigten komplett unmöglich ist, irgendeinen Schutz vor Mißbrauch zu garantieren, dürfte auf der Hand liegen.