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Hardware- und Nachrichten-Links des 23./24. August 2014

Nachzutragen zu AMDs Livestream zu 30 Jahren Grafikchip-Geschichte bei ATi & AMD (Bilder und chronologische Notizen bei der PC Games Hardware sowie bei Videocardz, das komplette Video bei YouTube) wäre noch, daß AMD innerhalb dessen auch die neuen FX-Prozessoren erwähnt und damit offiziell bestätigt hat. Allerdings wurden hierbei nur die Produktnamen "FX-8370E" sowie "FX-8370" bestätigt, jedoch keine weiteren Details offenbart – und damit auch die teilweise widersprüchlichen derzeit durchs Internet schwirrenden Spezifikationen nicht aufgeklärt. Damit wird man auf den 1. September warten müssen, wenn diese neuen FX-Prozessoren (zusammen mit dem FX-8320E samt einigen Preissenkungen) offiziell vorgestellt werden und es hoffentlich auch einige Testberichte gibt, welche die Frage angehen, wieviel der Achtkerner FX-8370E mit nur 95 Watt TDP zu leisten imstande ist.

Daneben hat AMD in seinem Livestream auch ein neues "Never Settle: Space Edition" Spielebundle angekündigt, welches zum Launch der Radeon R9 285 am 2. September aktiv werden wird. Hierbei kommen Space Run, Alien: Isolation, Habitat und Star Citizen hinzu, wobei die beiden letztgenannten Spiele allerdings erst nächstes Jahr herauskommen werden. Im Fall von Star Citizen scheint es zudem nicht das Spiel selber kostenlos obendrauf zu geben, sondern nur kostenlose Schiffe im Spiel selber. Dies bleibt die genauen Bedingungen von AMDs neuem Spielebundle abzuwarten, welche auch klären werden, mit welchen Grafikkarten man Zugriff auf welche Spiele haben wird. Interessant ist, daß aktuelle Besitzer eines noch nicht verbrauchten Silber- oder Gold-Keys aus einem vorherigen Spielebundle eine Upgrade-Möglichkeit auf das neue Spielebundle bekommen sollen.

Breit vermeldet und diskutiert wird derzeit eine Studie von PCR, wonach immerhin 92% aller weltweiten PC-Spieleverkäufe derzeit schon auf digitalem Vertriebsweg ablaufen, demzufolge nur noch 8% als übliches Box-Produkt ausgeliefert werden. Allerdings bezieht sich diese Zahl allein auf Stückzahlen – und nicht auf Umsätze, was für erhebliche Differenzen sorgen kann: So gab man für Großbritannien eine Aufteilung von 54% digitaler Umsätze zu 46% konventioneller Umsätze an. Diese Zahl sieht deutlich anders aus – und dennoch: Der Weg des PCs zum digitalen Spieleverkauf ist klar erkennbar, zudem werden hiermit auch die ansonsten vermeldeten Zahlen von rein physikalisch verkauften Spielen (entscheidend) geradegerückt. Wer jetzt noch Umsatz- oder Stückzahlen-Verkäufe von Spielen ohne digitale Verkäufe vorrechnet, der läßt nicht einfach einen Teil aus, sondern der läßt sogar den größeren Teil aus. Mal schauen wie lange es dauert, bis diese Erkenntnis zu den bekannten Marktanalysten vordringt, welche es sich mangels exakter Daten häufig einfach machen und nur Verkaufszahlen ohne digitale Verkäufe vermelden. (Foren-Diskussion zum Thema)

Von Video Game Tourism sowie Polygamia kommen interessante Artikel, welche sich mit der (wirklichen) Unabhängigkeit der Spiele-Presse in der heutigen Zeit beschäftigen. Nicht gänzlich zu Unrecht wird die Spiele-Presse von den meisten Lesern traditionell nicht als wirklich unabhängig eingeordnet, interessanterweise gilt dieses Urteil jedoch eher selten auch für Blogs & YouTuber – welche daraufhin allerdings von den Marketing-Abteilungen der Spiele-Publisher um so eifriger umschwärmt werden und im Sinne der Steigerung ihrer eigenen Bedeutung teilweise sogar begierig auf solcherart Angebote eingehen. Da es in diesem Feld sehr viel semi-professionellen Journalismus gibt, welcher größtenteils von erklärten Fans ausgerichtet wird, ist eine gewisse Vermischung zwar nie gänzlich zu verhindern, aber es scheint fast so, als wäre das ganze System schon wieder einmal gründlich durch das Publisher-Marketing okkupiert worden. Unter Umständen könnten somit sogar die altehrwürdigen Printmagazine noch unabhängiger und objektiver sein, obwohl jene eigentlich das schlechtere Image aufweisen.

Der Tech Report schlägt in eine nicht unähnliche Kerbe mit dem Hinweis auf ein Browser-Plugin für Firefox und Chrome, welches "Advertorials" erkennen und dem Leser kenntlichmachen kann. Advertorials sind schlicht Texte in Form einer Nachricht oder eines Tests, welche nicht von den eigentlichen Seitenbetreibern stammen, sondern aus der Hersteller-Industrie selber (oder einer damit beauftragten Marketingfirma). Advertorials werden faktisch benutzt, um eigentliche Hersteller-Werbung als Teil des eigentlichen redaktionellen Angebots verschleiern zu können – weswegen Advertorials in Deutschland presserechtlich auch als Werbung gelten und als solche auch so gekennzeichnet werden müssen. Im englischsprachigen Raum ist die Situation rechtlich bei weitem nicht so klar, wogegen nunmehr dieses Browser-Plugin "AdDetector" helfen soll. Scheinbar ist es aber bis dato nur auf englischsprachige Publikationen ausgerichtet – nichtsdetotrotz kann man die Sache im Auge behalten, ob sich jene in Zukunft eventuell weiterentwickelt oder aber andere, ähnlich gedachte Projekte für den deutschsprachigen Raum auftauchen sollten.