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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. September 2021

Witeken @ Twitter weist auf eine feine von Speicherhersteller Micron stammende Folie hin, welche den Einfluß der Chipgröße auf die Yield-Rate in der Chipfertigung auf einen Blick darstellt. Danach sorgt die gleiche Menge an Produktionsfehlern eines 300mm-Wafer bei nur 100mm² großen Chips (typische Größe für Smartphone-SoCs) für einen Yield von 94,2%, bei 400mm² großen Chips (Midrange/HighEnd-Grafikchip) sind es noch 75,7% und bei (hypothetisch) 1600mm² großen Chips dann 35,7%. Damit ist klar, dass sich letzteres nicht wirklich lohnt – oder aber man Strategien benötigt, um mit den unweigerlich auftretenden Fertigungsfehlern umgehen zu können. Gelöst wird dies über redundante Teile bzw. Abspeckungen am Endprodukt – woraus sich beispielsweise erklärt, dass nVidia für seine großen HPC-Chips GP100, GV100 & GA100 kaum Vollausbau-Varianten anbietet. Eine andere Möglichkeit zur Umgehung dieser Problematik stellen MultiChip-Projekte dar, wo die Einzelchips klein genug sind, um automatisch eine gute Yield-Rate garantieren.

Bei TechPowerUp hat man sich nVidias DLAA unter "The Elder Scrolls Online" angesehen, wo dieses Anti-Aliasing-Verfahren kürzlich sein Debüt gegeben hat. DLAA kann man dabei unter einem Stichwort einordnen: Ein DLSS ohne Upscaling. Damit steht die Qualitätsverbesserung im (alleinigen) Blickfeld und gibt es keinerlei Performance-Verbesserung, wie ansonsten mit DLSS üblich. Interessant ist dies primär für ältere oder/und wenig leistungsfressende Spiele, wobei der Performance-Verlust auch nicht wirklich beachtbar ist (ein paar Prozentpunkte, kein Vergleich gegenüber Supersampling Anti-Aliasing). Im Gegensatz zu DLSS zeigt sich DLAA am besten unter niedrigeren Auflösungen, weil dann der Effekt des (vorherigen) Trainings mit 16K-Material am größten ausfällt. Bei TechPowerUp zeigte man sich ziemlich angetan von der mit DLAA gebotenen Bildqualität, anhand des zur Verfügung gestellten Bild- und Video-Materials kann sich dann jeder eine eigene Meinung hierzu bilden.

Die PC Games Hardware berichtet über eine Auflistung an kommenden Alder-Lake-Mainboards seitens Asus, welche auch schon einen Rückschluß auf den dort jeweils unterstützten Speicher-Standard zuläßt. Danach hat Asus 9 DDR4-Platinen sowie 8 DDR5-Platinen basierend auf dem Z690-Chipsatz in Vorbereitung. Die augenscheinlich hochwertigsten Modelle gibt es zwar nur mit DDR5-Support, aber auch im DDR4-Feld scheinen gutklassige Modelle mit dabei zu sein – womit der DDR4-Support bei Alder Lake somit nicht an den Rand gedrängt wird, sondern eine echte Wahlmöglichkeit bleibt. Dies dürfte insbesondere in der Anfangszeit von DDR5-Speicher seine Relevanz haben, denn zum Launch-Zeitpunkt im November wird DDR5 sicherlich erheblich teurer als DDR4-Speicher kommen. Die beiderseitige Verfügbarkeit wird daneben ermöglichen, auch schon am Launch-Tag Vergleichtests zwischen DDR4- und DDR5-Speicher auf "Alder Lake" anzustellen.

Laut The Verge hat Microsoft den Installations-Prozeß von Windows 11 auf PC-Systemen, welche die Systemanforderungen von Windows 11 nicht erfüllen, erneut verändert. Nunmehr ist eine Installation auf solcherart "nicht qualifizierten" Systemen zwar wieder ohne extra Klimmzüge möglich, allerdings nötig Microsoft den Anwender dabei zum Abnicken des Ausschluß' von Updates & Garantie ab. Während jene Geräte-Garantie bei älteren PCs höchstwahrscheinlich schon abgelaufen ist, birgt der (mögliche) Ausschluß von Updates die eigentliche Sprengkraft: Denn sollte Microsoft wirklich keine Sicherheits-Updates für dieserart Windows-11-Installationen liefern, dann sind solcherart Windows-11-PCs nicht rechtssicher & zweckmäßig zu betreiben – und sollten somit besser bei Windows 10 bleiben.

If you proceed with installing Windows 11, your PC will no longer be supported and won't entitled to receive updates.
Damages to your PC due to lack of compatibility aren't covered under the manufacturer warranty.

Quelle:  Microsoft-Hinweis während der Windows-11-Installation, notiert von The Verge am 21. September 2021

Die genaue Formulierung "kein Anspruch auf Updates" läßt allerdings Interpretations-Spielraum offen – denn dies könnte auch bedeuten, dass Sicherheits-Updates auch mit auf diesen Geräten ausgerollt werden, deren Nutzer nur bei etwaigen Problemen alleingelassen werden. Im bestmöglichen Fall kann es auch zur Situation kommen, dass da jahrelang alles glattläuft und alle Sicherheitsupdates sich auch auf "nicht qualifizierten" Systemen (neueren Datums) einspielen lassen. Natürlich wird dann trotzdem irgendwann der Tag X kommen, wo es nicht (mit Updates) weitergeht, das ganze bleibt eine unsichere Konstruktion. Im schlechtmöglichen Fall gibt es ab Tag 1 keine Sicherheitsupdates für dieserart Systeme – schade, dass dies Microsoft nicht schafft vorab genau auszuformulieren. Die Absicht, Nutzern von offiziell nicht unterstützter Hardware von Windows 11 fernzuhalten und somit die Systemanforderungen des neuen Betriebssystems in der Praxis durchzudrücken, ist aber auch so zu sehen.