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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. Dezember 2021

Von Löschzwerg im 3DCenter-Forum kommt der Hinweis auf eine neue Detail-Webseite bei Innosilicon zu deren Fantasy-No.1-Grafikkarten. Meistens ergeben sich damit nur Bestätigungen bisher schon offengelegter oder aber vermuteter Angaben, gewürzt allerdings mit einigen tatsächlich neuen Informationen: So wird die Speicherbestückung der SingleChip-Lösungen mit 4/8/16 GB angegeben – was die Vermutung unterstützt, dass die bisherige Angabe von "16 GB" nur den Maximalausbau darstellt und auch deutlich kleinere Lösungen möglich sind. Dies gilt wohl genauso beim Speicherinterface zu beachten, wo GDDR6X bis 19 Gbps möglich ist – man genauso aber auch gewöhnlichen GDDR6-Speicher verwenden kann. Desweiteren wird der API-Support nunmehr mittels Versionsnummern genauer offengelegt: OpenGL 4.5, OpenGL ES 3.2, OpenCL 3.0, Vulkan 1.2, DirectX 11/12 liest sich schon einmal ganz gut, dies ist auf der Höhe der Dinge (selbst wenn der DirectX-Support erst nächstes Jahr nachgereicht werden soll).

Fantasy 1 "A" SingleFan Fantasy 1 "A" DualFan Fantasy 1 "B" Fanless Fantasy 1 "B" TripleFan
Grafikchips 1x Fengshua No.1 (12nm) 2x Fengshua No.1 (12nm)
FP32-Power ≤5 TFlops ≤5 TFlops ≤10 TFlops ≤10 TFlops
INT8-Power ≤25 TOPs ≤25 TOPs ≤50 TOPs ≤50 TOPs
Interface 128 Bit 128 Bit 2x 128 Bit 2x 128 Bit
Speicher 4-16 GB GDDR6/X 4-16 GB GDDR6/X 8-32 GB GDDR6/X 8-32 GB GDDR6/X
Speichertaktung ≤19 Gbps (≤304 GB/sec pro Grafikchip)
PCI Express PCI Express 4.0 mit 16 Lanes
Stromstecker ? 1x 6polig ? 2x 8polig
Ausgänge HDMI 2.1, DisplayPort 1.4 HDMI 2.1, DisplayPort 1.4, VGA HDMI 2.1, DisplayPort 1.4, VGA HDMI 2.1, DisplayPort 1.4
CPU-Support x86, ARM, MIPS
OS-Support Android, Linux, Window
API-Support OpenGL 4.5, OpenGL ES 3.2, OpenCL 3.0, Vulkan 1.2, DirectX 11/12

Zudem werden die Stromverbrauchsangaben genauer dargelegt: Eine SingleChip-Lösung soll 20 Watt im Desktop-Betrieb verbrauchen und 50 Watt für "Multi-Channel Cloud Applications". Letzteres ergibt möglicherweise Sinn in Verbindung mit der Angabe, dass eine SingleChip-Lösung 16 Streams à 1080p auf 60 fps sowie 32 Streams à 720p auf 30 fps verarbeiten können soll. Unklar bleibt, ob damit gemeint ist, dass die Grafikklösung die Streams einfach nur verarbeitet – oder aber eventuell als Cloudgaming-Lösung dahinterliegende Spiele selber vollständig berechnet. Dafür erscheint der Stromverbrauch dann allerdings zu gering, gerade da die auf dem Bildmaterial zu sehenden Stromstecker eine andere Leistungsklasse im Volllast-Betrieb vermuten lassen. Die munmehr angegebene 12nm-Fertigung der Fengshua-Grafikchips zeigt auch nicht unbedingt darauf hin, dass hier ein echtes Effizienz-Wunder im tatsächlichen Gaming-Einsatz wartet – dies wäre wohl erst mit modernerer Chipfertigung möglich.

Der wohl beste Hinweis auf den primären Anwendungszweck dieser Grafikkarten findet sich dann ganz unten auf deren Produktseite im Kontaktformular: Danach sollen Interessenten ihre Abnahmemenge angeben – wobei Innosilicon damit rechnet, dass mindestens 4 Lieferungen á 10'000 Stück zu verschiedenen Datacentern gehen sollen. Anders formuliert handelt es sich bei den Fantasy-No.1-Grafikkarten somit mehrheitlich um professionelle Lösungen für den Datacenter-Einsatz, selbst wenn deren technische Fähigkeiten auch andere Einsatzzwecke zulassen würden. Dies ist wohl auch der Grund, wieso Innosilicon dass ganze vorgestellt hat, ohne bereits Grafikkarten-Hersteller des Retail-Segments im Boot zu haben – PC-Gaming ist wohl nicht das erste Zielgebiet dieser Grafikkarten-Serie. Dies kann sich im Laufe der Zeit natürlich ändern, Innosilicon braucht sowieso erst die finalen DirectX-Treiber, um im Consumer-Segment etwas verkaufsfähiges auf die Beine zu stellen. Möglicherweise steigt später noch ein Grafikkarten-Hersteller ein, eventuell verschiebt sich das auch auf die nachfolgende Innosilicon-Generation. Sofern man in der Datacenter-Sparte sein Geschäft macht, dürfte sicherlich irgendwann der Appetit auf mehr erwachen.

Die gestrige News zu den kommenden AMD-Prozesssoren enthielt leider eine größere Ungenauigkeit sowie einen Streitpunkt: So wurde AMDs Rembrandt-APU bislang nicht für DDR4-Speicher gemeldet, sondern allein für DDR5-Speicher. Man kann durchaus trotzdem die Annahme treffen, dass hierbei ein Kombi-Speicherinterface für beide Speicherarten verbaut ist, um wirklich flexibel zu sein – ähnlich wie augenscheinlich Zen 4 über ein solches Kombi-Speicherinterface für DDR4- und DDR5-Speicher verfügt. Nur eine Bestätigung oder auch nur einen Hinweis dafür gibt es derzeit noch nicht. Gleichfalls wurde in den News-Kommentaren angezweifelt, ob AMD nicht auch noch "Zen 3D" zu CES 2022 herausbringen könnte. Als Begründung hierfür wird gern auch ein neues AMD-Interview mit Forbes herangezogen – wobei sich die tatsächlich getroffene AMD-Aussage allerdings nur korrekt im Zusammenhang mit der gestellten Frage ergibt:

Antony Leather (Forbes):
Has the pandemic had any significant impacts in Zen 4’s launch and can you confirm a rough eta for the launch?
 
Mark Papermaster (AMD):
With regards to the upcoming generation – I point to CES in January. We’re excited to be revealing some additional details on our new product launches that will deliver phenomenal experiences and as we’ve said, later in the year as it progresses we’ll share more detail on Zen 4 with some mentioned at CES and more announcements on it over the course of 2022.

Quelle:  AMDs Mark Papermaster im Interview mit Forbes, veröffentlicht am 22. Dezember 2021

Und dies führt zur Auflösung, dass mit "upcoming generation" eigentlich eher denn nur "Zen 4" gemeint sein kann. Alle Zwischen-Produkte – wie Zen 3D und Rembrandt – werden zudem im kompletten Interview nirgendwo mit Terminangaben erwähnt. Insofern handelt es sich hierbei um eine Null-Aussage bezüglich irgendwelcher Releasetermine konkreter Produkte: Klar ist nur, dass AMD zur CES 2022 "einige" Details zu Zen 4 offenlegen wird, weitere folgen dann im Jahresverlauf. Zudem wird AMD auf der CES auch diverse andere Produkte regelrecht vorstellen, hat aber mit keiner Silbe erwähnt, welche das sein werden. Zur Frage von Zen 3D gilt somit weiterhin das gestern gesagte: Es gibt derzeit hierfür zu wenige Leaks in diese Richtung hin – gerade angesichts dass die CES nur noch zwei Wochen entfernt ist. Eher wahrscheinlich ist eine ausgedehnte Präsentation von "Zen 3" mit einem Launch-Datum irgendwann später im Jahresanfang. Die Rembrandt-APU dürfte hingegen offiziell releast werden, selbst wenn deren reale Marktverfügbarkeit (in Form kaufbarer Notebooks) ebenfalls noch einige Wochen brauchen wird.