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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. Januar 2021

nVidias Aussage, wonach die deutschen Preise für die eigenen Founders-Editionen-Ausführungen der Ampere-Grafikkarten nur wegen des Auslaufens der temporären Mehrwertsteuer-Senkung angehoben wurden, gewinnt dadurch an Gewicht, dass in Österreich die offiziell durch nVidia genannten Preise tatsächlich bereits im letzten September auf dem heutigen deutschen Niveau lagen. Dies ergibt sich aus der seinerzeitigen Berichterstattung des österreicher Standards, auf welche unser Forum hinwies. nVidia hat für Österreich also schon die ganze Zeit über exakt jene Preise angegeben, welche nun auch in Deutschland zu löhnen sind – ergo kann man wirklich davon reden, dass die seinerzeitigen deutschen Preisnotierungen wegen der (deutschen) Mehrwertsteuer-Senkung bereits entsprechend niedriger ausgelegt waren und nunmehr auf das "normale" Niveau angepasst werden. Zudem deutet sich an, dass jene FE-Preise gleichzeitig auch der UVP entsprechen, denn in Österreich gibt es kein eigenes Shop-Angebot seitens nVidia, da wird nur auf die entsprechenden Einzelhändler verwiesen – zu allerdings den offiziell genannten Preislagen.

US-Listenpreis deutsche UVP deutscher FE-Preis österreicher UVP
GeForce RTX 3090 $1499 1499€ → 1549€ 1499€ → 1549€ 1549€
GeForce RTX 3080 $699 699€ → 719€ 699€ → 719€ 719€
GeForce RTX 3070 $499 499€ → 519€ 499€ → 519€ 519€
GeForce RTX 3060 Ti $399 399€ → 419€ 399€ → 419€ 419€
GeForce RTX 3060 $329 (bislang) 319€ - ?

Ohne dass nVidia dies also genauer erklärt, entsprechen die FE-Preise der UVP – wobei letzteres in diesem Fall, wo nVidia ein eigenes Shop-Angebot führt, natürlich eher eine Trockenschwimmer-Übung darstellt, da nVidia für (exklusive) Eigen-Angebote niemanden einen Preis "empfehlen" muß und die Bordhersteller sowieso eigene UVPs für ihre Grafikkarten herausgeben. Die UVP hat in diesem Fall eher so etwas wie einen regulatorischen Einfluß, soll einen Preispunkt markieren, welche die günstigsten Angebote zu jener Grafikkarte wenn dann nur geringfügig unterbieten dürfen. Eine UVP im eigentlichen Wortsinn stellt nur nVidias unverbindliche Preisemfehlung zur kommenden GeForce RTX 3060 dar, zu welcher nVidia augenscheinlich keine "Founders Edition" (und damit kein eigenes Shop-Angebot) auflegt. Jene weist zudem als einzige der Ampere-Grafikkarten einen unterhalb des US-Listenpreises liegenden deutschen Preis auf (319 Euro zu 329 Dollar) – wobei nVidia hieran wahrscheinlich nichts mehr ändert, weil dies ja "nur" zuungunsten der Grafikkarten-Hersteller geht.

Gestern schon verlinkt, gerät ein Bericht seitens Notebookcheck nunmehr in den medialen Blickwinkel, wonach sich nVidia bei seinen GeForce RTX 30 Mobile-Beschleunigern von den Suffixen "MaxQ" und "MaxP" zu besseren Unterscheidung der Watt-Klasse trennt. Jene Suffixe sind allerdings sowieso nur eine arg grobe Maßgabe, denn der eigentliche TDP-Spielraum liegt bei einer GeForce RTX 3080 Laptop bei immerhin 80-150 Watt, üblicherweise sollten sich da MaxQ-Varianten mit 80 oder 90 Watt Stromverbrauch sowie MaxP-Varianten mit 115, 130 oder 150 Watt Stromverbrauch – und somit klar abweichender Performance trotz gleichem Suffix – finden lassen. Mittels des Wegfalls jener Suffixe soll den Notebook-Hersteller eine noch größere Flexibilität an die Hand gegeben werden – was jetzt nix verkehrtes darstellt, sofern die Notebook-Käufer gleichzeitig eine solide Maßgabe zur Performance-Abschätzung an die Hand bekommen würden. Schließlich ergeben sich auf derselben Mobile-Grafiklösung in der Spannbreite von 80-150 Watt schon sehr erhebliche Performance-Unterschiede, in welche auf dem Desktop teilweise sogar drei Grafikkarten-Modelle hineinpassen würden – wie erst kürzlich seitens GizmoSlipTech @ YouTube dargelegt:

GeForce RTX 2080 MaxQ GeForce RTX 2080 MaxP Differenz
verwendetes Notebook Evoc P960EN, Core i7-8750H, $2399 MSI GE75 Raider, Core i7-8750H, $2999
Grafik-TDP angeblich 80-90W angeblich 150W +67-88%
3DMark13 TimeSpy (GPU) 7476 10138 +35,6%
The Witcher 3 (1080p) 82 fps 119 fps +45,1%
gemäß der Ausführungen von GizmoSlipTech @ YouTube

Für nVidia wäre eine solche klare Maßgabe sogar spielend einfach zu erreichen, indem man einfach die Notebook-Hersteller zur offiziellen Bekanntgabe der jeweils genutzten Grafik-TDP zwingt. So aber läuft nun anscheinend alles von der energieeffizientesten Lösung bis zur HighPerformance-Lösung ohne TDP-Kompromisse unter demselben Namen – was gerade angesichts des bei GeForce RTX 3060 Laptop & 3070 Laptop ausgeweiteten TDP-Spielraums nicht gut kommt. Die Notebook-Käufer kaufen somit komplett die Katze im Sack – erstaunlich, dass nVidia eine solche Situation zuläßt. Denn kurzfristig mag dies gutgehen, langfristig setzt sich da eine Abneigung gegenüber der Marke fest, wenn einem derart standhaft Informationen über eine bedeutsame Produkteigenschaft vorenthalten werden sollen. Leider scheint die Sache auch wirklich in die Tat umgesetzt zu werden, denn wie VideoCardz hierzu berichten, haben diverse Notebook-Hersteller die (zur CES 2021 noch benutzten) Begriffe "MaxQ" und "MaxP" von ihren Angeboten für GeForce RTX 30 Mobile-Grafiklösungen entfernt.

Jener Artikel zeigt daneben auch eine hochinteressante nVidia-Folie, welcher die MaxQ- und MaxP-Spielräume der GeForce RTX 30 Mobile-Serie genauer beschreibt. Jene Suffixe mögen abgeschafft sein, aber intern dürften sich die Notebook-Hersteller nach wie vor an diese technischen Vorgaben seitens nVidia halten. Danach fängt der MaxP-Bereich bei GeForce RTX 3070 Laptop & 3080 Laptop wie erwartet bei 115 Watt an, überraschend ist allerdings die maximale Spannbreite, welchen MaxQ-Lösungen gegeben wird: Eine GeForce RTX 3060 MaxQ dürfte bis immerhin 110 Watt gehen, bei der GeForce RTX 3070 MaxQ sind bis zu 120 Watt und bei der GeForce RTX 3080 MaxQ sogar bis zu 145 Watt (!) erlaubt. Dies würde man dann kaum unter "beste Energieeffizienz" einordnen und womöglich wird dieser Spielraum auch eher selten (bis gar nicht) genutzt – schließlich bedingt dies ein entsprechend besseres Kühlsystem, was wenig zum Stichwort "Energieeffizienz" passt. Dies trifft vermutlich auch auf den zusätzlichen Spielraum mittels des PPAB-Features hinzu, welches mutmaßlich dynamisch sowie Temperatur-gesteuert noch mehr Leistungsaufnahme zuläßt.

Theoretisch könnte somit eine GeForce RTX 3080 Laltop sowohl in MaxQ- als auch MaxP-Ausführung bis zu 165 Watt verbraten – was für den zugrundeliegenden GA104-Chip schon nahe an Desktop-Regionen herangeht. In gewissem Sinne wird somit klarer, wieso nVidia diese Suffixe "MaxQ" & "MaxP" fallenläßt – die Variablität ist jetzt schon zu hoch, eine belastbare Aussage zur benutzten TDP ist aus diesen nicht zu ziehen. Natürlich dürften 90% der am Markt erhältlichen MaxQ-Notebooks die Grafik-TDP auf den untersten Rahmen ansetzen und kaum eine dynamische Überschreitung zulassen, schon aus Gründen des verbauten Kühlsystems. Bei den MaxP-Varianten dürfte die Spielbreite innerhalb der real verkauften Notebooks allerdings größer sein, da dort eine höhere TDP regulär zu einem entsprechend größeren Kühlsystem zwingt – womit es durchaus MaxP-Varianten mit 115, 130 und 150 Watt im realen Notebook-Angebot geben könnte. Damit wäre eine Bekanntgabe der jeweils angesetzten Grafik-TDP durch die Notebook-Hersteller nochmals sinnvoller – und so lange dies nicht passiert, sollten die Hardware-Tester die Test-Leser und Notebook-Käufer nicht im Ungewissen lassen, sondern schlicht ins Grafik-BIOS schauen, denn die TDP-Werte sind dort schließlich feinsäuberlich notiert.

TDP-Spielraum PPAB GDDR6-Takt
GeForce RTX 3080 Laptop "MaxP" 115-150 Watt +15 Watt 14 Gbps
GeForce RTX 3070 Laptop "MaxP" 115-125 Watt +15 Watt 14 Gbps
GeForce RTX 3060 Laptop "MaxP" 80-115 Watt +15 Watt 14 Gbps
GeForce RTX 3080 Laptop "MaxQ" 80-145 Watt +20 Watt 12 Gbps
GeForce RTX 3070 Laptop "MaxQ" 80-120 Watt +20 Watt 12 Gbps
GeForce RTX 3060 Laptop "MaxQ" 60-110 Watt +20 Watt 12 Gbps