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Hardware- und Nachrichten-Links des 20./21. Mai 2017

Mit den Freitag-News schon verlinkt, bieten Tom's Hardware schon seit Ende April einen der bislang vermissten Tests zur Radeon RX 550 an. Die hierbei getestete MSI-Karte kommt zwar nominell leicht übertaktet mit ≤1203 MHz Chiptakt daher (Referenz sind 1100/1183/3500 MHz), jener Maximaltakt wird laut den Messungen von Tom's Hardware allerdings nie erreicht, AMDs PowerTune-Feature regelt die Karte vorher herunter. Dafür wird allerdings auch der TDP-Wert von 50 Watt eingehalten, es konnten im Gaming-Modus bestenfalls 47 Watt Stromverbrauch erreicht werden. Die angetretenen Benchmarks sind (leider) eher nur als Teaser zu besserem zu werten, da meistens zugunsten der mitlaufenden Intel HD Graphics 530 auf sehr niedrigen Bildqualitätseinstellungen getestet wurde, was bei den echten Grafikkarten dann zu sehr hohen und damit kaum aussagekräftigen Frameraten (samt CPU-limitiert zurückgehenden Unterschieden) führte.

HD Graphics 530 Radeon RX 550 Radeon R7 260X Radeon RX 460
alle Benchmarks (6) von Tom's Hardware @ FullHD LQ/MQ 31,2% 100% 113,2% 128,2%
sinnvolle Benchmarks (2) von Tom's Hardware @ FullHD LQ/MQ 26% 100% 122% 151%
3DCenter FullHD Performance-Index - ~170% 200% 260%

Dafür kann man natürlich sehen, das selbst eine Radeon RX 550 noch eine typischen iGPU-Lösung wie die Intel HD Graphics 530 (GT2-Grafik von Skylake) um den Faktor 3-4 abzieht – auch eine GT3-Grafik mit doppelter Anzahl an Ausführungseinheiten wird der Radeon RX 550 also noch nicht nahekommen können. Allerdings liegt die Radeon RX 550 dann auch wieder bemerkbar hinter der Radeon R7 260X sowie deutlich hinter der Radeon RX 460 zurück – was aufgrund der aufgebotenen Hardware nicht überraschend kommt, im eigentlichen handelt es sich bei der Radeon RX 550 aus heutiger Sicht eher denn schon um "Low-End". Für den Augenblick sieht es nach diesem einem Test (mit klar zu wenigen wertbaren Benchmarks) so aus, als könnte die Radeon RX 550 in unserem FullHD Performance-Index auf einen Wert von ~170% kommen, was sogar sehr gut im Rahmen der bisherigen Schätzung von ~150-180% liegt. Sicherlich läßt sich dieser Index-Werte unter Vorlage weiterer, tiefgehenderer Test jedoch nochmals leicht korrigieren oder halt auf diesem Wert bestätigen, immer getreu der Devise "ein Test ist kein Test".

Ebenfalls schon mit den Freitag-News verlinkt wurde der erste Test zur erst kürzlich vorgestellten GeForce GT 1030 – dem direkten Kontrahenten der Radeon RX 550. Jenem Test seitens Golem ist zuerst einmal das interessante Detail einer Chipfläche von sogar ~100mm² für den zugrundeliegenden GP108-Chip zu entnehmen – angesichts dessen, das der GP107-Chip mit 768 Shader-Einheiten an einem 128 Bit GDDR5-Speicherinterface nur 132mm² groß ist, erscheint dies als ziemlich viel. Dies nährt in jedem Fall die Annahme, das im GP108-Chip noch mehr Hardware-Einheiten stecken als denn die mit der GeForce GT 1030 offengelegten 384 Shader-Einheiten an einem 64 Bit GDDR5-Speicherinterface. Nichtsdestotrotz reicht es laut Golem für Battlefield 1 oder Doom (2016) unter FullHD auf mittleren Details, genaue Benchmarks legte man allerdings nicht vor. So wäre ansonsten noch zu erwähnen, das die Karte ihre TDP von 30 Watt exakt einhält (die TDP also dem eingestellten Power-Limit entspricht) und das die Karte trotz ihrer niedrigen Referenz-Taktung von 1227/1468/3000 MHz real viel höher taktet (wie alle anderen Pascal-Karten auch), bei Golem lagen durchgehend 1709 MHz Chiptakt an.

Auf welche exakte Performance die GeForce GT 1030 damit kommt, muß derzeit mangels vergleichender Benchmarks leider offenbleiben. Laut Golem soll grob die Hälfte der Performance einer GeForce GTX 1050 Ti (Perf.Index 360%) erreicht werden – was gut in den Rahmen unserer bisherigen Performance-Schätzung von ~150-180% für die GeForce GT 1030 fällt. Ob sich jene Schätzung weiterhin aufrecht halten läßt, dürfte auch davon abhängen, ob nVidia auch in dieser Situation mit einer niedrigeren Speicherbandbreite als AMD noch gut zurechtkommt – denn das nur 64 Bit breite Speicherinterface der GeForce GT 1030 wird trotz der Verwendung von mittelschnellem GDDR5-Speicher dann irgendwann doch seine Limitierungen haben. Die Radeon RX 550 tritt im gleichen Performance-Bereich jedenfalls gleich mit einem 128 Bit breiten Speicherinterface an, allerdings benötigen AMD-Grafikkarten bis einschließlich der Polaris-Generation auch bekannt mehr Speicherbandbreite für die gleiche Performance. Ein paar weitere Tests dieser beiden LowCost-Grafikkarten wären sicherlich nicht verkehrt, auch wenn von jenen natürlich keine Performance-Offenbarungen zu erwarten sind.

Videocardz weisen auf einen kurzzeitig bei Reddit zu sehenden (angeblichen) Threadripper-Benchmarkwert unter dem Cinebench hin. Jenes Postings ist bei Reddit inzwischen wieder gelöscht, da sich doch einige Zweifel ob dessen Echtheit eingeschlichen haben – ganz besonders dann, wenn Videocardz hübsch aufzeigen, wie einfach sich jenes Resultat fälschen läßt. Dafür muß man noch nicht einmal ein Bildbearbeitsprogramm bemühen, das ganze geht allein über das Umschreiben einer im Klartext vorliegenden Log-Datei – danach gibt Cinebench höchstselbst die gefälschten Daten unter seiner eigenen Anzeigemaske aus. Dies hätten die Macher von Cinebench natürlich besser lösen können, denn somit muß man ab sofort jeden Cinebench-Wert zu einer noch nicht releasten Hardware grundsätzlich in Frage stellen. Davon abgesehen kommt der angebliche Threadripper-Benchmarkwert auf ein halbwegs nachvollziehbares Ergebnis für einen Sechzehnkerner mit etwas unter 4 GHz liegenden Taktraten – zwar ziemlich optimal und augenscheinlich ohne größere Skalierungsverluste, aber jene sind im Cinebench allgemein nicht besonders hoch.