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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. November 2018

Die PC Games Hardware notiert diverse Extremoverclocking-Tests mit der Radeon RX 590: Hierzu hat der8auer auf Trockeneis zur (kurzfristigen) Kühlung gesetzt und konnte damit die benutzte Radeon RX 590 von PowerColor bis auf 1850 MHz Chiptakt unter Spielen sowie sogar bis auf 2000 MHz unter dem Render-Test von GPU-Z hochtakten. Für die altgediente Polaris-Architektur sind solcherart Taktraten sicherlich bemerkenswert – aber nichtsdestotrotz natürlich nicht auf normale Kühlmethoden und damit die Gamer-Praxis übertragbar. In einer weiteren Meldung zur Radeon RX 590 weist die PC Games Hardware zudem darauf hin, das sich das Asus-Exemplar nun doch wieder unter der "Republic of Gamers" (ROG) Marke eingefunden hat – und nicht unter der extra wegen nVidias GPP eingeführten "Arez"-Marke. Dabei wollte Asus eigentlich diese neue Marke trotz des Endes von GPP weiterbehalten – was man nun aber nicht in die Praxis umgesetzt hat. Wenigstens läßt sich daran erkennen, das nVidia sein GPP nicht eventuell unter der Hand weiterführt – was zwar jederzeit unwahrscheinlich war, aber dennoch besser als bestätigt gilt, als es denn als "Verschwörungstheorie" weiter existiert.

Gamers Nexus bringen interessante Aussagen zum Kaufverhalten der eigenen Leser nach dem Turing-Launch zur Sprache: Bei selbigen Käufen dominiert nämlich die GeForce GTX 1080 Ti mit geradezu extremen Abstand, die neu vorgestellten Turing-Karten müssen sich im selben Pulk wie andere ältere Pixel-Beschleuniger einordnen. Dies dürfte zum Teil wohl auch mit dem schnell absehbaren Auslaufstatus der GeForce GTX 1080 Ti zusammenhängen – sprich, durch selbigen mussten in der Schwebe hängende Anschaffungswünsche zur GeForce GTX 1080 Ti dann in sehr kurzer Zeit auch wirklich noch realisiert werden. Doch auch unter Beachtung dieses Sondereffekts kommen die Turing-Karten unter den Lesern von Gamers Nexus vergleichsweise schlecht weg, laufen die "alten" Pascal-Karten auch außerhalb der GeForce GTX 1080 Ti nach wie vor sehr gut. nVidia mag dies mit einem lachendem und einem weinendem Auge sehen: So kann nVidia sicherlich seine erklärt hohen Lagerbestände an Pascal-Chips noch unter die Leute bringen – doch andererseits fehlt für die Zeit danach der typische, das Geschäft vorantreibende Effekt einer neuen Grafikchip-Generation. Eventuell kann nVidia selbigen erst dann wirklich erzeugen, wenn die Turing-Generation auf niedrigere Preisgefilde ausgedehnt wird.

Der Tech Report hat sich mit dem Turing-Feature "Variable Rate Shading" (VRS) anhand eines allerersten praktischen Beispiels unter Wolfenstein II beschäftigt. Mittels VRS kann man grob gesagt für weniger im Blickfeld liegende Bildteile die Shader-Rate reduzieren, indem die Shader nicht auf jeden einzelnen Pixel angewandt werden, sondern nur noch auf gröbere Raster von 2x1 bis 4x4 Pixeln. Sorgsam angewendet kommt es zu keinerlei praktisch wirksamen Veränderung der Bildqualität – beispielsweise wenn man diese geringere Shading-Rate auf Bildteile anwendet, welche nachfolgend mit Motion-Filtern überzogen werden und damit sowieso keine perfekte Ausgangsqualität benötigen würden. Der vornehmliche Anwendungszweck von VRS liegt dabei in Spielen mit üblicherweise starkem Einsatz von Motion-Filtern (wie Rennsimulationen) sowie natürlich allen Virtual-Reality-Spielen, wo der Augenfokus des Spielers dem Spiel bekannt ist – und demzufolge alle anderen Bildteile eine weit geringere optische Qualität benötigen.

VRS "Quality" VRS "Balanced" VRS "Performance"
GeForce RTX 2080 Ti +0,9% +2,8% +5,7%
GeForce RTX 2080 +3,4% +4,6% +6,9%
GeForce RTX 2070 +2,8% +4,2% +6,9%
gemäß der Benchmarks des Tech Reports

Dabei ist VRS immer vom Spieleentwickler zu aktivieren wie auch zu konfigurieren – sprich, nicht nVidia legt hierbei fest, welche Bildteile "optimiert" werden, sondern allein der Spieleentwickler trifft diese Entscheidung. Technisch sollte es eigentlich auch möglich sein, diese Entwicklerentscheidung für ein gleichwertiges AMD-Feature zu nutzen, womit auf entsprechend modernen Grafikkarten ein "Optimierungs-Gleichstand" erreichbar wäre. Allerdings hat der Tech Report keinerlei sichtbare Bildqualitäts-Nachteile nach der VRS-Aktivierung feststellen können – das Feature scheint beschreibungsgemäß nur dort die interne Renderqualität herunterzuregeln, wo dies auf dem letztlich entstehenden Bild nicht mehr feststellbar ist. Ob dies am sorgsamen Einsatz seitens der Wolfenstein-Entwickler oder an der eher geringen Eignung des Spiels hierfür liegt, bleibt offen – in jedem Fall ist der Performance-Effekt mit im besten Fall +7% Mehrperformance nicht gerade hoch. Um Benchmarks zu gewinnen, ist das Feature natürlich perfekt, da sind 7% Differenz eine ganze Menge – insofern wäre AMD sicherlich anzuraten, diesbezüglich nachzulegen, damit man nicht letztlich auf eine solch einfache Weise geschlagen wird.