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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. Juni 2014

WinFuture berichten über Microsofts Versuch, sich Cloud-Rendering patentieren zu lassen. Dabei geht es nicht um das platte Rendern eines kompletten Spiels in der Cloud, sondern um die ständige Kombination von lokalem und Cloud-Rendering, sprich so etwas wie SLI/CrossFire auf Entfernung hin. Die lokale GPU soll dabei primär das Spiel in niedriger Auflösung rendern, die Cloud das ganze dann mit erweiterter Grafik aufhübschen – bei dieser Methode würde man dann sogar temporäre Verbindungsabbrüche überspielen können, wo dann eben schlicht für ein paar Sekundenbruchteile die bessere Grafik fehlt. Nichtsdestotrotz ist dies alles natürlich schon lange von anderen angedacht gewesen, weswegen diese Patentschrift etwas überrascht – zudem handelt es sich hierbei auch eher um eine Problemstellung als denn eine echte (patentierbare) technische Lösung. Eine Patenterteilung erscheint aufgrund der vielfältigen Arbeiten anderer auf diesem Gebiet als unwahrscheinlich, noch dazu wo die Patentschrift erst von 2012 ist und damit eher spät kommt.

Daß an Spiele-Streaming intensiv gearbeitet wird, zeigt aber auch ein Artikel bei Golem über die Anstrengungen Sonys auf diesem Gebiet. Sony ist deutlich weiter als nur einen Patentantrag zu haben, allerdings ist man derzeit in der schwierigen Phase, das Produkt auch wirklich marktreif zu bekommen – und zwar so, daß es den Konsumenten auch wirklich problemlos erscheint. Dies ist bei zeitkritischen Internetübertragungen nicht einfach, hinzu kommt bei Spiele-Streaming dann auch noch die Eingabe-Latenz, welche niemals zu hoch sein darf. Sony gab als kritische Grenze hierzu 80ms an (OnLive wollte seinerzeit sogar 55ms bieten) – ob Sonys "Playstation Now" dies wirklich erreicht, läßt sich mangels exakter Tests noch nicht sagen. Die ersten Reaktionen sprechen von "gerade noch so ausreichenden Reaktionszeiten", was eher auf mehr als jene 80ms schließen läßt.

Mit der heutigen Internet-Technik wird es aber generell immer schwerer, sehr zeitkritische Internet-Anwendungen problemlos ablaufen zu lassen: In naher Zukunft sollen 80% des Netzverkehrs auf Videostreaming entfallen, welches eigentlich immer irgendeine zeitkritische Komponente hat. Bei 80% Anteil am Netzverkehr wird es dann immer schwerer, dies entsprechend zu priorisieren – es bleibt schließlich nicht mehr viel übrig, was man dem gegenüber noch zurückstellen kann. Für so viele ernsthaft zeitkritische Internet-Anwendungen wäre eher eine andere Netzstruktur vonnöten – welche es allerdings so, wie das Internet derzeit aufgebaut und reguliert wird, kaum in absehbarer Zeit geben kann. Selbst die Geschäftsideen der Internet-Provider zu (bezahlter) Traffic-Regulierung helfen nicht viel weiter, wenn nahezu alle Nutzer und alle Dienste gleichzeitig auf die Überholspur wollen.