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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. April 2021

Bei PC Games Hardware, Igor's Lab & ComputerBase gibt es erste Berichte zu AMDs Grafik-Treiber 21.4.1, letztgenannte bieten auch einige Benchmarks zum neuen Treiber auf. Die Treiber-Version 21.4.1 stellt das verspätete jährliche Groß-Update dar, bietet also primär viele Software-Neuerungen. Zu nennen sind hierbei die Option zur Minimal-Installation, "AMD Link" (gab es vorher schon als optionale Software), eine verbesserte Leistungs-Ansicht, ein AV1-Dekoder, "Crash Defender", verbesserte Streaming-Funktionen sowie eine (optional) stärkere Farbsättigung. Die ComputerBase-Benchmarks zum neuen Treiber zeigen zwar ein prinzipiell gut gegenüber dem vorherigen Treiber verbessertes Leistungsbild, laut den Ausführungen der ComputerBase soll dies jedoch primär auf (Performance-lösenden) Bugfixes bei zwei Spielen zurückgehen: Ohne diese zwei Spiele-Titel gerechnet ist der neue Treiber nicht schneller als der alte – was bedeutet, dass es mit der Treiber-Version 21.4.1 keine generell wirkenden Performance-Verbesserungen gibt.

21.1.1 21.3.2 21.4.1
Radeon RX 6800 XT 100% 100,7% 102,8%
gemäß den Benchmarks der ComputerBase unter 17 Spiele-Titeln auf WQHD

In den letzten Tagen wurde eine neue Cryptowährung namens "Chia" breit in der IT-Presse erwähnt, zumeist verbunden mit Sorge um eine durch diese angefachte Knappheit samt Preissteigerungen bei SSDs & HDDs. Denn Chia benutzt zum Minen keine Grafikkarten oder CPUs, sondern primär den Speicherplatz von Festplatten. Damit will man wohl eine bessere Ökobilanz erzielen – was nominell funktionieren mag, weil SSDs und HDDs für sich allein nur wenige Watt verbrauchen. Das Wirkprinzip von Chia besteht dann rein aus der Existenz jener Festplatten – wenn deren Chia-Einrichtung erst einmal abgeschlossen ist, spielt es keine Rolle, wie langsam jene sind. Mittels dieser Chia-Einrichtung wird auf die Festplatte eine 101,4 GB große Chia-Datei geschrieben (temporär sind dafür 238,3 GB freier Platz erforderlich), was den einzigen wirklich arbeitsintensiven Schritt darstellt. Nur an dieser Stelle spielen die Performance von CPU, RAM und SSD/HDD eine Rolle, jene Einrichtung soll bei einer herkömmlichen HDD wohl lockere 10 Stunden dauern.

Die Vorteile einer schnelleren Chia-Einrichtung sind damit eher nur für professionelle Miner relevant, private Miner hauen sich einfach die vorhandenen, unbelegten Festplatten mit Chia-Files zu, der benötigte Zeitaufwand von einigen Tagen dürfte wohl keine Rolle spielen. Denn der relevante Punkt an Chia ist, dass es derzeit kaum lohnt, für Chia extra Hardware (aka größere Festplatten) zu kaufen: Dafür müsste man erst einmal den Gegenwert von Chia kennen, welcher derzeit mangels Handelsmöglichkeit komplett fehlt. Laut dem auf Chiabase verfügbaren Mining-Kalkulator sind die Gewinnaussichten bei (angenommen) niedrigen Chia-Kursen zu gering, um damit größere Festplatten gegenfinanzieren zu können. Einzurechnen ist, dass der Rechner hierfür dann auch dauerhaft laufen muß und somit je nach üblicher Rechner-Benutzung nicht nur der Mehrverbrauch dieser Festplatten, sondern auch die zusätzliche Rechner-Laufzeit als Kostenfaktor (bei der Stromrechnung) beachtet werden muß. Wirklich gut eignet sich Chia somit nur dort, wo auf vorhandene Festplatten zurückgegriffen werden kann und der Rechner sowieso den ganzen Tag läuft.

Bei professionellem Mining in Form von extra Mining-PCs mit jeweils einer Vielzahl an sehr großen Festplatten kann hingegen ein Preispunkt von ca. 5 Euro = 1 Chia bereits ausreichend für einen "Break Even" nach ca. einem Jahr sein. Allerdings offenbart sich an dieser Stelle auch, dass Chia-Mining seitens professioneller wie unprofessioneller Miner einfach nur eine große Spekulation ist – jene darauf, dass der Chia-Kurs selbigen Wert überhaupt erreicht. Da jene Cryptowährung einfach nur für sich existiert, keinerlei weitere Anwendung der durch sie erzeugten Blockchain bietet, ist dies durchaus eine gewagte Wette – die meisten neuen Cryptowährungen starten schließlich im Cent-Bereich. Auch den vermeintlich ököfreundlichere Ansatz durch den Verzicht auch das Minen per Grafikkarte kann man kritisch sehen, denn für Chia werden voraussichtlich genauso Mining-Farmen mit dem alleinigen Zweck des Erzeugens einer virtuellen Währung aufgestellt – mit natürlich genauso einem beachtbaren Stromverbrauch.

Laut Windows Central plant Microsoft eine neue Intiative zugunsten der Verbreitung/Nutzung der Windows 10 Store-App. Im Rahmen des herbstlichen Major-Updates von Windows 10 soll dafür eine optisch überarbeitete Store-App ausgeliefert werden, die entscheidende Punkte liegen allerdings in einer veränderten Store-Politik seitens Microsoft. Danach will Microsoft den Microsoft-Store für unverpackte Win32-Apps öffnen sowie den Software-Entwicklern die Möglichkeit zum Vertrieb über eigene Server, Update-Mechanismen, Zahlungs- und Commerce-Plattformen bieten. Gegenüber den bisherigen Microsoft-Prinzipien würde dies schon einen deutlichen Paradigmen-Wechsel bedeutet, damit erfüllt man alle bezüglich des Microsoft-Stores aus der Software-Branche gestellten Forderungen. Ob es kurzfristig viel hilft, darf etwas bezweifelt werden, schließlich ist die IT-Welt trotz der weiten Ignorierung des Microsoft-Stores nicht zusammengebrochen und liefern andere App-Stores jeden Tag aufs neue viele Argumente, wieso man sich nicht in die abgekappselte Welt eines solchen Monopol-Angebots begeben sollte. Langfristig könnten sich die Nutzungsgewohnheiten natürlich doch verschieben, gerade wenn keine Einschränkungen auf der Seite des Software-Angebots mehr existieren.