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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Mai 2012

Ausgehend von OBR-Hardware machen derzeit einige Spezifikationen der GeForce GTX 660 Ti & 670 die Runde im Web – welche allerdings seitens OBR-Hardware klar als "Spekulationen" gekennzeichnet sind, nun aber an anderer Stelle (am besten ohne Quellenangabe) gleich als "Wahrheit" verkauft werden. Dies verdreht die ganze Sache natürlich – spekulieren kann man immer gut und gerne, aber wer dann davon abschreibt, muß auch diesen Punkt mit erwähnen. Davon abgesehen erscheinen uns diese Spekulationen insgesamt als unglaubwürdig: Zum einen taktet die GeForce GTX 670 nicht mit 950/3000 MHz, sondern mit 915/3000 MHz, wie im entsprechenden News-Posting zu dieser Karte schon dargelegt. Und zum anderen erscheinen uns die (angeblichen) Spezifikationen zur ebenfalls GK104-basierten GeForce GTX 660 Ti seltsam vermischt: Nur 1152 Shader-Einheiten gehen in Ordnung, eine Taktrate von 1006 MHz bei einer klaren Salvage-Lösung erscheinen aber ungewöhnlich hoch. Die Rechenleistung dieser Karte würde bei diesen Daten dann nur 6 Prozent unterhalb der GeForce GTX 670 liegen – sehr unwahrscheinlich.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist das nur 192bittige Speicherinterface samt aber 3000 MHz Speichertakt – damit würde glatt 25 Prozent weniger Speicherbandbreite als bei der GeForce GTX 670 anliegen. Dies passt allerdings durchaus zu einer Salvage-Karte – nVidia hat zwar die Kosten für den teuren HighEnd-Speicher, benötigt aber nur 1,5 statt 2 GB davon und hat ein etwas kostenschonenderes Boardlayout. Das eigentliche Problem liegt aber im Preispunkt von angeblich nur 249 Dollar: Selbst wenn die GeForce GTX 660 Ti runde 15-20 Prozent langsamer als die GeForce GTX 670 herauskommt, ist dies immer noch schneller als eine GeForce GTX 570 – welche für 299 Dollar in nVidias Preisliste steht. Da alle 28nm-Karten nun wirklich durchgehend zu höheren Preisen als gleichschnelle 40nm-Beschleuniger einsteigen, passen diese angeblichen Spezifikationen der GeForce GTX 660 Ti derzeit noch überhaupt nicht zusammen. Dies bedeutet nicht, daß darin kein Stück Wahrheit stecken kann – aber zumindest in dieser Form sind diese Daten doch arg unwahrscheinlich.

Etwas seltsam ist derzeit die Preissituation bei Intels Ivy Bridge: Erstens einmal stimmen die in Intels offizieller Preisliste (PDF) notierten Listenpreise nicht mit den beim Launch verkündeten Preisen überein – laut Preisliste liegt Ivy Bridge wieder exakt auf dem Listenpreis-Niveau von Sandy Bridge. Irgendeiner der beiden Angaben muß demzufolge falsch sein – was so oder so ein ziemlicher Fauxpas für Intel ist. Und zweitens sehen die ersten Straßenpreise Ivy Bridge trotz ausreichender Notierungen als beachtbar teurer als Sandy Bridge an – obwohl angesichts der zum Launch kommunizierten Preislage schließlich das klare Gegenteil der Fall sein sollte. Möglich wäre, daß Intel den Großhändlern auf die Ivy-Bridge-Modelle einfach weniger Rabatt gibt – oder aber daß es schlicht noch ein paar Tage braucht, ehe sich die Straßenpreise einpendeln. Im Sinne des letzten Gedanken sollten Ivy-Bridge-Interessenten wohl besser noch eine Woche abwarten, damit die Situation klarer wird.