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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Februar 2016

Bei der ComputerBase sowie der PC Games Hardware hat man den neuen AMD-Treiber Crimson 16.1.1 unter "Rise of the Tomb Raider" nachgetestet – ohne daß sich dadurch allerdings etwas an der grundsätzlichen Performanceaussage zu diesem Spiel ändern würde. Denn beiderseits hatte man nur arg geringe bis maximal mittelprächtige Performancezugewinne durch den neuen Treiber zu verzeichnen: Unter FullHD regelmäßig im Rahmen der Meßungenauigkeit bei bestenfalls +2%, unter WQHD und UltraHD dann teilweise mit Zugewinnen von bis zu +9% – teilweise aber auch wieder zurückfallend auf Zugewinnen von nur +1%. An dem Performance-Überblick für Rise of the Tomb Raider wird dies nichts ändern – wobei der neue AMD-Treiber trotzdem empfehlenswert für Spieler dieses Titels ist, da die unter dem vorherigen Treiber teilweise bemerkbaren leichten Stotterer mit dem Crimson 16.1.1 Treiber augenscheinlich behoben wurden.

Unser Forum vermeldet weitere in AMDs indische Testlabore verschickte neue AMD-Grafikkarten, es handelte sich hierbei um 48 Stück kompletter Grafikkarten zu einem Zollwert von 650 Euro pro Stück. Bisher hat man den von AMD hierfür benutzten Produktcode "C981" einem Polaris-basierten HighEnd-Chip zugeschrieben (ob nun "Greenland" oder "Polaris 11") – aber bisher handelte es sich auch um eher geringe Stückzahlen und nicht gleich 48 komplette Grafikkarten. Dies erscheint für ein erst im Sommer zu erwartendes Produkt als ziemlich hoch – wer schon 48 Stück fertiger Grafikkarten hat, der könnte eher einen Launchtermin im Frühjahr anpeilen. Und so stellt sich die Frage, welche alternative Auslegungsvarianten hierbei möglich sind: Von der Idee einer DualChip-Lösung (Warenwert zu gering, außerdem scheinen jene unter dem Produktcode "C888" zu laufen) bis hin zu einer Neuauflage von Fiji-basierten Grafikkarten ist alles noch denkbar, allerdings auch nicht besonders wahrscheinlich. Möglicherweise ist AMD wirklich bereits so weit in der Fertigungstellung der Polaris-Generation – daß man jene bereits mehrfach öffentlich nennt, darf man diesbezüglich durchaus als gutes Anzeichen werten.

Die ComputerBase hat hingegen in den Benchmark-Datenbanken von SiSoft Sandra erste Benchmark-Werte zu Intels Kaby Lake gefunden, dem faktischen Skylake-Refresh mit aber anscheinend doch eigenem Silizium (da Kaby Lake mehrere in Skylake nicht vorhandene Hardware-Funktionen besitzen soll). Die Benchmark-Ergebnisse sind laut der ComputerBase auf demselben Niveau wie von Skylake her bekannt, aber generell sind von Kaby Lake außer dem Support neuer Features der Video-Einheit der integrierten Grafiklösung keine weiteren Verbesserungen zu erwarten – eventuell höhere Taktraten oder sonstwie eine interessantere Modellgestaltung, aber kein nativer Performanceschub (aka mehr Pro/MHz-Performance). Angesichts dessen, das Kaby Lake zum Jahresende 2016 antreten soll und wie gesagt augenscheinlich ein eigenes Stück Silizium darstellt, sind diese frühen Tests allerdings vollkommen normal – CPU-Architekturen werden üblicherweise gern ein ganzes Jahr lang getestet, ehe jene in den Verkauf gehen.

Golem und Heise berichten über das neue Datenschutzabkommen zwischen EU und USA namens "Privacy Shield", bei Heise gibt es zudem einen Kommentar hierzu von Ex-Bundesdatenschützer Peter Schaar. Nach dem endgültigen Auslaufen der vom EU-Gerichtshof abgeschmetterten Safe-Harbor-Regelung zum Ende des Januar 2016 wurde schon rein rechtlich ein Nachfolge-Abkommen benötigt – welches nunmehr in aller Kürze aus der Taufe gehoben wurde. Dabei hat es allerdings in der Kürze der Zeit nur zu einer faktischen Absichtserklärung gereicht – der eigentliche Text des Abkommens soll dann innerhalb der nächsten drei Monate erst ausgearbeitet werden. Formaljuristisch ist dies sicherlich nicht ausreichend, aber da allein der Klageweg letztlich länger dauert als diese drei Monate, dürfte dies wohl gerade noch so durchgehend.

Eher spannend ist, was denn nun in der Neuregelung mit dem wortgewaltigen Namen wirklich stehen wird: Die ersten Anzeichen hierzu sehen nicht gut aus, die EU-Kommission hat sich mit (derzeit noch gar nicht bindenden) Absichtserklärungen seitens der US-Regierung abspeisen lassen, eine regelrechte Einigung mit ernsthaftem Regelwerk sieht sicherlich anders aus. Zudem müssten verschiedene Punkte der Einigung auch erst vom US-Kongreß bestätigt werden – mit unsicherem Ausgang, ausländische Rechtsgüter stehen in der US-Politik nicht gerade hoch im Kurs, ganz besonders nicht kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen. Ob diese Einigung dann letztlich zu einem wirklichen Rechtsrahmen führt, ist also sogar noch komplett offen – genauso, ob jener Rechtsrahmen dann einer erneuten hochrichterlichen Überprüfung standhält. Regulär sind hierfür wenig Chancen zu sehen angesichts der grundsätzlichen Unterschiede im Datenschutz-Verständnis zwischen EU und USA – beste Chancen also dafür, daß auch der "Privacy Shield" nur ein rechtliches Feigenblatt darstellt, aber keinen echten Datenschutz bietet.