Wie AMD auf Reddit bekanntgegeben hat, arbeitet man nun doch an einem Zen-3-Support für B450 & X470 bzw. Mainboards auf Basis jener 400er Chipsätze. Jener wird allerdings nicht zwingend vollständig sein bzw. ist weiterhin zumindest das Einverständnis der Mainboard-Hersteller vonnöten. Selbigen wird AMD augenscheinlich schlicht die Möglichkeit einräumen, extra BIOS-Versionen für den Zen-3-Support auf B450/X470-Mainboards zu erstellen – die extra BIOS-Versionen werden in diesen Fällen notwendig, wo die Mainboards im BIOS nicht genügend Speicherplatz aufweisen, um die Daten aller Sockel-AM4-Prozessoren unterzubringen. Demzufolge ergibt sich mit diesen extra BIOS-Versionen für den Zen-3-Support auch nur ein Einbahnstraßen-Support: Man kann auf Zen 3 aufrüsten, verliert dafür aber den Support für Prozessoren vor Zen 3 und kommt (angeblich) auch nicht mehr auf die dafür benötigten älteren BIOS-Versionen zurück.

1. We will develop and enable our motherboard partners with the code to support “Zen 3”-based processors in select beta BIOSes for AMD B450 and X470 motherboards.
 
2. These optional BIOS updates will disable support for many existing AMD Ryzen™ Desktop Processor models to make the necessary ROM space available.
 
3. The select beta BIOSes will enable a one-way upgrade path for AMD Ryzen Processors with “Zen 3,” coming later this year. Flashing back to an older BIOS version will not be supported.
Quelle:  AMD auf Reddit am 19. Mai 2020

In der Praxis werden sich natürlich nur höchst selten Fälle ergeben, wo man mit einem Zen-3-System noch einmal zurück auf frühere AMD-Prozessoren gehen will, insofern geht diese Einschränkung in Ordnung. Weiterhin nicht gesichert ist allerdings, wieviel Mainboard-Hersteller an dieser Aktion teilnehmen bzw. ob dies überhaupt mehr sein werden, als von sich aus bereits diesen Zen-3-Support leisten wollten. Schließlich haben einige Mainboard-Hersteller auch bisher schon AMDs Kompatibilitäts-Versprechen übererfüllt, selbiges war auch in diesem Fall zu erwarten. Aber wenn AMD hierbei die Mainboard-Hersteller entsprechend unterstützt, wird dies auf professionelle Füße gestellt und ergibt sich auch die Chance, das mehr oder weniger jene Retail-Platine damit letztlich bedient wird. In jedem Fall kommt es gut an, wenn AMD zu diesem Diskussionsfall der letzten Tage die Stimmen der Nutzer gehört und jene verstanden hat – und nachfolgend im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten eine Lösung anbietet.

Passend hierzu notiert Igor's Lab ein paar OPN-Nummern zu Vorserien-Exemplaren von AMDs Ryzen 4000 mit Codenamen "Vermeer". Hieran interessant sind insbesondere die in den (kompletten) OPN-Nummern enthaltenen Taktraten, welche bei den Achtkerner auf bis zu 4.0/4.6 GHz hinaufgehen, bei den 16-Kernern immerhin noch bis auf 3.7/4.6 GHz. Gegenüber dem aktuellen Stand bei Ryzen 3000 mit 3.9/4.5 GHz beim besten Achtkerner sowie 3.5/4.7 GHz beim aktuellen 16-Kerner ergibt dies bereits einen kleinen, netten Zugewinn beim Basetakt – welcher potentiell mit den Serienexemplaren noch höher ausfallen könnte. Auf größere Taktraten-Steigerungen sollte man allerdings nicht zwingend setzen, denn normalerweise dürfte Ryzen 4000 derzeit bereits ausreichend nahe dem Serienstatus sein, wenn man von einem Launch im September oder Oktober 2020 ausgeht. Beim maximalen Boosttakt könnte AMD zudem angesichts der Erfahrungen bei Ryzen 3000 eher an einer nicht besonders hochgreifenden Angabe interessiert sein, um allen Diskussionen über nur selten zu sehende Maximal-Taktraten aus dem Weg zu gehen.

Name: Vermeer (VMR)
 
OPN 1: 100-000000063-07_46/40_N
OPN 2: 100-000000063-08_46/40_Y
OPN 3: 100-000000063-23_44/38_N
Revision: A0 – Cores: 8 – Threads: 16
 
OPN 1: 100-000000059-14_46/37_Y
OPN 2: 100-000000059-15_46/37_N
Revision: A0 – Cores: 16 – Threads: 32
Quelle:  Igor's Lab am 19. Mai 2020

Laut Golem wird die IFA 2020 tatsächlich als "echte" Besucher-Messe durchgeführt werden, wird allerdings nur für Fachbesucher geöffnet sein und stellt damit keine der ansonsten üblichen Publikumsmessen dar. Zudem wird die Terminlage leicht auf den 3. bis 5. September 2020 verschoben. Wegen einiger ausgefallener IT-Messen über das Jahr 2020 könnten die Hersteller (insbesondere des Smartphone-Bereichs) die IFA 2020 durchaus zu verstärkten Neuvorstellungs-Aktivitäten nutzen, genauso wie es im Spiele-Bereich bei der (rein online stattfindenden) Gamescom 2020 passieren könnte. Nachzutragen wäre noch, das die SIGGRAPH 2020 ebenfalls auf ein reines Online-Format wechseln wird, was allerdings bei dieser sowieso eher im Vortragsformat ablaufenden Veranstaltung nicht ganz so schwer ins Gewicht fällt wie bei anderen IT-Messen/Konferenzen. Die einzige halbwegs regulär ablaufende IT-Messe des Jahres 2020 wird (neben der CES im Januar) dann die auf den September verschobene Computex in Taiwan sein – wobei je nach den dann geltenden Reisebestimmungen die taiwanesischen Anbieter dabei auch rein unter sich sein könnten.