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Hardware- und Nachrichten-Links des 18./19. Juni 2016

WCCF Tech vermelden ein neues, AMD-eigenes Overclocking-Tool für die kommende Radeon RX480, welches auch die Möglichkeit zur Beeinflußung der Chipspannung haben soll – einen Punkt, welchen nVidia gerade bei der Pascal-Generation (aktuell) gar nicht mehr anbietet. Hinzu werden Gerüchte über angebliche Overclocking-Erfolge der Radeon RX480 vermeldet, welche 1400 MHz Chiptakt aus dem Stand schaffen und in den besten Fällen auf 1500 MHz Chiptakt unter Luftkühlung gehen soll. Gegenüber den allerhöchsten mittelprächtigen Overclocking-Resultaten der bisherigen AMD-Grafikkarten wäre dies ein deutlicher Fortschritt – im besten Fall reicht es durchaus bis an diese relativen Taktratengewinne heran, welche nVidia bei seinen Grafikkarten bietet. Aber natürlich muß sich dies auch erst noch durch eine Vielzahl an unabhängigen Tests bestätigen – und gerade Vorlauch-Zeiten sind dafür prädestiniert, (unnötigerweise) die Erwartungshaltung ins Unermeßliche zu treiben, bis jene dann vollkommen unerfüllbar wird.

Videocardz zeigen hingegen den GPU-Z-Screenshot einer XFX Radeon RX480, welche mit einem Chiptakt von ≤1328 MHz antritt. Bezüglich des Chiptakt der AMD-Referenz ist im übrigen immer noch nicht alles fest – zum einen kommen gerade in letzter Zeit Meldungen von abweichenden Taktraten herein, zudem gibt es das Gerücht, AMD hätte die Vorab-Exemplare bewußt voneinander abweichend getaktet, um entweder Verwirrung über die finalen Taktraten zu erzeugen oder aber Leaker besser identfizieren zu können. Hier wird man sich schlicht überraschen lassen müssen, was denn nun der finale Chiptakt sein wird. Irgendwo im Bereich von 1200 bis 1300 MHz sollte jener allerdings liegen – wenn nicht, würden faktisch alle bisherigen Vorab-Benchmarks inkorrekt sein. Aber dieser Taktraten-Bereich erscheint auch logisch angesichts des generell anderen Chipdesign-Ansatzes bei AMD (Packdichte vor Taktrate) und des Taktraten-Zugewinns der 14/16nm-Fertigung, welchen man bei nVidias Pascal-Grafikkarten sehen konnte. Und letztlich weisen Videocardz auch noch auf Vorab-Listungen in China hin, wo die Radeon RX480 Referenz-Modelle verschiedener Hersteller allesamt auf 1999 Yuan (rund 269 Euro) angeboten werden.

In diesem Zusammenhang wird auch auf erste europäische Listungen des slowakischen Online-Shops Alza.sk hingewiesen – mit allerdings etwas überzogenen Preisen von 264 Euro für die 4-GB-Version und 302 Euro für die 8-GB-Version der Radeon RX480 im Referenzdesign. Im Geizhals-Preisvergleich findet man hingegen schon zwei britische Listungen jener Karten – mit allerdings sogar deutlich überzogenen Preisen von 338 Euro für ein Referenzdesign sowie 364 Euro für eine leicht ab Werk übertaktete Karte. Alle Kartenspezifikationen – gerade auf Geizhals – sind allerdings noch nicht ernst zu nehmen bzw. entstammen nicht offiziellen Angaben. Gerade Geizhals pflegt die Spezifikationen im Grafikkarten-Angebot selber, womit jene üblicherweise viel genauer sind als typische Herstellerangaben, teilweise aber eben auch aus der Fachpresse stammen – welche derzeit (bis auf die NDA-verdongelten Webseiten) noch keine offiziellen Spezifikationen in den Händen hat. Nach Release werden die Spezifikationsangaben auf Geizhals natürlich angepasst und sind danach sehr detailliert und aussagekräftig. Die Preislagen dürften dann ebenfalls mit dem Launch der Karten auf ein normales Niveau heruntergehen.

Ein Thread unseres Forums bietet Benchmarks zur GeForce GTX 1080 zusammen mit einer etwas ungewöhnlichen CPU-Bestückung in Form eines AMD FX-8150 Prozessors. Jenes Achtkern-Modell, welches zum Start von AMDs Bulldozer-Architektur mal dessen Spitzenmodell darstellte, ist natürlich inzwischen in die Jahre gekommen (Launch: Oktober 2011) und daher kaum noch auf wirklich performanten Systemen anzutreffen – andererseits ist es eine gute Gelegenheit, die Performance der GeForce GTX 1080 auf einer AMD-CPU sowie allgemeiner gedacht auf einem Mittelklasse-System zu betrachten. Auf der benutzten FullHD-Auflösung kommt es hierbei durchaus zu Verlusten an maximal möglicher Grafikkarten-Leistung, da dann oftmals die CPU selber limitiert – andererseits ist die Reserve an Grafikkarten-Power gerade unter dieser Auflösung bei der GeForce GTX 1080 derart hoch, das man problemlos und mit geringsten Performanceverlusten Bildqualitäts-Verbesserer wie eben DSR Anti-Aliasing fahren kann.

Obwohl der FX-8150 also technisch deutlich schwächer ist als moderne Intel-Prozessoren und damit auch jeden Benchmark verlieren würde (auch reine Grafikkarten-Benchmarks), funktioniert das System in der Praxis trotzdem sehr gut und liegen die vorhandenen Verluste zumeist dort, wo es sowieso (aufgrund dreistelliger Frameraten) nicht wirklich sichtbar wäre. Bei stark CPU-limitierten Spielen dürfte der FX-Prozessor natürlich trotzdem auch dort verlieren, wo es dann wehtut – aber dafür ist die CPU dann auch schon fast 5 Jahre alt. Die GeForce GTX 1080 mit dieser alten CPU zu paaren, ist damit insgesamt gar keine schlechte Idee, denn die neue Grafikkarte kann meistens ihre höhere Power schon jetzt ausspielen – gleichzeitig existieren noch Reserven, welche dann erst eine neue CPU herauskitzeln könnte. In der Summe zwingt diese Kombination nicht zum sofortigen CPU-Wechsel, garniert diesen aber sowieso irgendwann anstehenden Wechsel jedoch auch noch mit einem gewissen Performanceplus – insofern passt sogar die GeForce GTX 1080 sogar sehr gut zu diesem FX-8150 (oder gleichwertigen Alt-Modellen).

Bei OCaholic hat man sich die Auswirkungen der (mittels des Tools "GPU-Z" auslesebaren) ASIC-Qualität von nVidia-Grafikchips auf deren (reale) maximale Boost-Takraten angesehen. Dazu hat man sich 11 identische GeForce GTX 980 Ti Grafikkarten von EVGA besorgt und jene auf ASIC-Qualität und erreichtem maximalen Boost hin untersucht. Erstaunlicherweise wiesen dabei nur 2x2 Karten halbwegs ähnliche Resultate auf, die Mehrzahl der Karten kam hingegen mit differierenden Resultaten daher, so daß das Endergebnis eine ziemliche Spannbreite aufweist – von ASIC-Qualität 56,4% bis 80,2%, von maximalem Boost 1139 MHz bis 1240 MHz. Es gab hierbei noch nicht einmal eine Wertekonzentration in einer gewissen Spannbreite, die Einzelwerte waren vielmehr sehr breit über dieses insgesamte Spektrum verteilt. Dies zeigt zum einen klar auf das Glücksspiel hin, im Einzelhandel ein besonders taktfreudiges Grafikkarten-Exemplar zu erhalten. Zum anderen kann anhand dieser Aufstellung der Zusammenhang zwischen ASIC-Qualität und Taktfreudigkeit als klar erwiesen betrachtet werden.