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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. September 2015

Die eigentlich für den 17. September erwartete PowerColor Radeon R9 390X2 Devil 13 mit zwei 390er Grafikchips (nicht 390X) ist derzeit nur gelistet, aber nirgendwo verfügbar. Die Händlerangaben bestätigen die Hardware-Ausstattung mit 2x 2560 Shader-Einheiten und Taktraten von ≤1000/2700 MHz (bei Geizhals stehen fälschlicherweise 3000 MHz Speichertakt), kommen allerdings mit sehr viel höheren Preisnotierungen an als gedacht: Ursprünglich zu einer Preislage von 699 Euro vermeldet, gehen die Listungen derzeit bei 948 Euro in Britannien los, in Deutschland sind es gar ab 1122 Euro. Dafür wird es schwer werden die Karte zu verkaufen – immerhin bietet eine gewöhnliche Radeon R9 390 mit ≤1000/3000 MHz leicht höhere Taktraten und ist für 310-340 Euro erhältlich. Die mit mehr Shader-Einheiten und mehr Takt ausgestattete Radeon R9 390X gibt es für 420-450 Euro – in beiden Fällen liegen zwei SingleChip-Karten preislich klar unter dieser DualChip-Lösung. Es bleibt zu hoffen, daß es sich bei den bisherigen Listungen um Vorlaunchpreise (mit Vorlaunchaufschlägen) handelt, welche dann mit Verfügbarkeit der Karte (deutlich) nach unten gedreht werden.

Nicht einfach einzuordnen ist die Nachricht seitens Hexus, das mit Jim Keller einer der führenden Köpfe der AMD-Prozessorenentwicklung das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen wird. Jim Keller ist dabei nicht irgendwer: Mitwirkung am K7-Design, hauptverantwortlich für das K8-Design – und dann zu Apple gegangen und dort an den A4- und A5-SoC mitgearbeitet. Seine "Rückholaktion" von Apple zu AMD im Jahr 2012 legte wohl den Grundstein dafür, daß man sich vom Bulldozer-Gedanken verabschiedete und alle Anstrengungen nunmehr in die Zen-Architektur gingen. Der Abgang von Jim Keller noch vor Zen-Release kann dabei durchaus als Verlust für AMD angesehen werden – andererseits dürften die architektonischen Grundzüge und eigentlich auch die meisten Details von Zen längst gesetzt sein, da es schon erste Zen-Samples geben soll (völlig normal bei einem angestrebten Release Ende 2016). In gewissem Sinne ist Jim Kellers Arbeit für Zen also schon getan – er dürfte AMD jedoch fehlen für die weiteren Zen-Ausbaustufen. Über die exakten Gründe kann man nur spekulieren, was jedoch angesichts mangelnder Insiderinformationen zu nichts wesentlichem führt.  (Foren-Diskussion zum Thema)

Die PC Games Hardware und TweakPC berichten über erste Sockel-1151-Mainboards (für Skylake-Prozessoren) mit sowohl DDR4- als auch DDR3L-Speicherslots (logischerweise niemals gleichzeitig nutzbar). Mit diesen Mainboards wird es dann möglich sein, saubere Tests des Einflusses von DDR4-Speicher auf die Skylake-Performance vorzunehmen. Gleichfalls wird sich hiermit herausfinden lassen, ob diese Mainboards bzw. die Skylake-Prozessoren auch gewöhnlichen DDR3-Speicher (1.5V Speicherspannung) vertragen – und nicht nur spezfikationsgerechten DDR3L-Speicher (1.35V Speicherspannung). Sollte dies funktionieren, könnte man dann fürs erste seine gewöhnlichen DDR3-Speichermodule weiterverwenden und erst später eventuell trotzdem auf DDR4-Speicher wechseln. Die Preise der beiden Mainboards sind mit ab 100 Euro (Z170-Chipsatz) bzw. ab 80 Euro (B150-Chipsatz) human und sozusagen Umsteiger-freundlich ausgelegt.

Golem vermelden die Einstellung von Microsofts Zune-Dienst zur Mitte des Novembers. Hard- und Software wird erst einmal weiter funktionieren, aber bei einer Neuinstallation ist das ganze nicht mehr aktivierbar – womit der Nutzer alle seine erworbenen Lizenzen verliert. Daß Microsoft nicht die Möglichkeit zu Backups oder aber einer nachträglichen Aktivierung (sollte bei so einem Großkonzern wohl möglich sein) zur Verfügung stellt, kann wohl nur als erneuten (vielleicht inzwischen nervenden, aber trotzdem) Hinweis darauf verstanden werden, was per DRM gekaufte Güter wert ist – am Ende gar nichts. Leider zeigt dieser Fall auch wieder an, wie weit die Politik im Neuland noch hinter dem Mond ist – mit ordentlicher Gesetzeslage wäre so etwas gar nicht möglich, da würden Microsoft sofort heftige juristische Konsequenzen wegen mutwilliger Vernichtung von fremden Eigentums in Millionenhöhe drohen.  (Foren-Diskussion zum Thema)