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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. Februar 2016

HT4U weisen (völlig zu Recht) darauf hin, daß der Suffix "SE" bei der kommenden GeForce GTX 950 SE eigentlich nicht angebracht ist, wenn es sich hierbei um eine noch langsamere Grafikkarte gegenüber der ursprünglichen GeForce GTX 950 handeln sollte. Vielmehr sollte der Suffix "SE" für eine mindestens gleichschnelle, wenn nicht gar (etwas) schnellere Grafikkarte stehen. Insbesondere letztere Vorstellung wäre dann aber nochmals irritierender, denn eine weitere Grafikkarte zwischen GeForce GTX 950 (Perf.Index 290%) und GeForce GTX 960 (Perf.Index 340%, sprich unterhalb 20% Performance-Differenz) wird nun wirklich nicht mehr benötigt. Ein direkter Ersatz der GeForce GTX 950 (egal ob nun leicht schneller oder leicht langsamer) erscheint allerdings genauso wenig zwingend – insofern ist die wahrscheinlichste Auflösung dieses Dilemmas tatsächlich die GeForce GTX 950 SE als nochmals langsamere Grafikkarte klar unterhalb der regulären GeForce GTX 950. Dafür passt zwar die Namenswahl nicht ganz – aber in dieser Frage haben die Hersteller auch schon früher reichlich "Kreativität" gezeigt.

Gegenüber The Motley Fool hat Intel darauf bestanden, erste 10nm-Produkte weiterhin bereits im Jahr 2017 geplant zu haben – nachdem die Webseite zuvor eine anderslautende Meldung verbreitet hatte. Leider erschöpft sich hiermit auch schon die Intel-Aussage – welche man zudem mehrdeutig sehen kann, denn als Halbleiter-Hersteller könnte sich Intel auch rein auf die (interne) Herstellung erster 10nm-Chip beziehen, was nicht unbedingt deren zeitgleichen Marktstart bedeuten muß. Nachdem Intels erste 10nm Prozessoren-Generation in Form von Cannonlake eigentlich einmal für das zweite Quartal 2017 geplant war, geht man nunmehr aufgrund der zwischengeschobenen Kaby-Lake-Generation (Ende 2016 bis Mitte 2017) eher von einem Cannonlake-Launch erst Anfang 2018 aus – was natürlich bedeutet, daß Intel schon ab Ende 2017 die entsprechenden 10nm-Chips aus der Massenfertigung haben muß, ansonsten wäre ein solcher Launch für Intel gar nicht zu realisieren. Gänzlich sicher ist diese Zeitangabe jedoch nicht, sondern eher nur gut spekuliert – regulär sollte Intel eigentlich einen gewissen zeitlichen Abstand zu Kaby Lake lassen, ansonsten würde sich die Kaby-Lake-Generation schließlich nicht lohnen. Aber am Ende könnten jedoch auch alle zusammen Recht behalten: Mit einem abgestuften Launch ähnlich wie bei Broadwell könnte Intel kleine Teile der Cannonlake-Generation bereits im Jahr 2017 bringen, während die Masse dieser 10nm-Prozessoren dann im Jahr 2018 antritt. Alles andere bliebe genauere Informationen zum Launchtermin der Cannonlake-Generation abzuwarten – welche aber wie gesagt erst nach der Kaby-Lake-Generation zum Thema wird.

Die Sorge darum, das neue Funkregulierungs-Vorschriften Probleme für alternative Router-Betriebssysteme schaffen könnten, war wohl nicht ganz unberechtigt, denn Router-Hersteller TP-Link wird laut Heise alle seine WLAN-Geräte zukünftig nur noch gesperrt ausliefern – sprich die Möglichkeit zum Einsatz alternativer Router-Betriebssysteme komplett streichen. Grundlage hierfür sind neue Bestimmungen der US-Regulierungsbehörde FCC, welche im Gegensatz zu ähnlichen in der EU geplanten Bestimmungen bereits in Kraft sind – und damit den Hersteller zum Handeln gezwungen haben. Gänzlich unglücklich dürften die Hersteller darüber jedoch nicht sein, ergibt sich doch hiermit doch eine Möglichkeit, die Kunden unter bessere Kontrolle zu bringen – ergo ist seitens der Hersteller kaum ein echter Widerstand zu erwarten, den müssen wenn dann die Hardware-Käufern selber liefern. Davon abgesehen dürfte damit der Gebrauchtwert von "ungelockten" Routern wohl dauerhaft hoch bleiben – und vorteilhafterweise sind viele Geräte auch derart solide, daß jene sogar ganze Jahrzehnte durchhalten. Nur beim Zugriff auf neue Funkstandards und andere neue Funktionalitäten ist es dann natürlich Essig, da wird man dann irgendwann doch zu einem Neugerät greifen müssen.

Laut Heise grassiert der Krypto-Trojaner "Locky" mit 5.000 Infektionen pro Stunde derzeit besonders stark in Deutschland – und bringt damit hoffentlich auch viele Anwender zum Nachdenken darüber, wie sicher die eigenen Systeme sind bzw. wie man sich grundsätzlich in diesen Fragen verbessern könnte. Denn der allgemeine Hinweis, daß aktuelle Sicherheitsupdates für Betriebssysteme, Office & Browser vor "Locky" schützen sollten (bekannte Verbreitungswege: Office-Dokumente mit MacroCode sowie Malware über Sicherheitslücken im Browser & Browser-PlugIns), ist zwar generell richtig, läßt die Bedrohung allerdings latent bestehen. Besser wäre es beispielsweise, Office-Suiten zu verwenden, welche jene MacroCode-Verarbeitung gleich gar nicht erst unterstützen (oder wo diese Funktionalität wenigstens zuverlässig deaktiviert werden kann), respektive bei den Browsern ohne riskante PlugIns wie Adobes Flash-Player auskommen zu können (oder jenen mit Erweiterungen wie NoScript sehr effektiv den Zahn zu ziehen). Insbesondere NoScript ist am Ende auch dazu geeignet, den – zu allermeist nur von Dritt-Webseiten nachgeladenen – Schadcode generell zu verhindern, indem jener gar nicht erst heruntergeladen wird.

Aber im eigentlichen ist das ganze auch eine Auswirkung jener Fehlentwicklung, in welche Microsoft sich bei den letzten Windows-Versionen verrannt hat: Anstatt sich auf eine neue Optik und den seltsamen Versuch, ein Windows sowohl für PCs als auch Handys haben zu wollen zu konzentrieren, hätte man bei Microsoft besser auf erweiterte Sicherheitsfunktionen setzen sollen – dies hätte dann wirklich mal einen Wettbewerbsvorteil für den PC ergeben. Daß ein Verschlüsselungstrojaner einfach so auf einem PC-System herumwerken kann und alle Dateien nach Gusto anfassen, lesen und am Ende verändern (aka verschlüsseln) kann, sollte maschinell eigentlich sehr einfach zu erkennen und damit zu unterbinden sein. In diesem Punkt schlampen aber auch die Antiviren-Hersteller, denn eine solche präventive Funktionalität hätte schon vor Jahren gerade in deren bezahlpflichtigen "Security"-Suiten gehört – welche ohne eine solche Funktionalität noch nicht einmal ihren Namen wert sind. In beiden Fällen (Microsoft und die Antiviren-Hersteller) gilt aber leider: So lange man ohne wirkliche, durchdachte Sicherheit trotzdem weiter gut verkaufen kann, braucht man echte, durchdachte Sicherheit eben auch nicht zu liefern.