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Hardware- und Nachrichten-Links des 17./18. Oktober 2013

AMD hat am Freitag Abend als Vorgeschmack für den wahrscheinlich am 24. Oktober anstehenden Launch der Radeon R9 290X schon den Release einiger AMD-eigener 4K-Benchmarks gestattet. Videocardz haben die entsprechenden Zahlen parat, welche aber nur den Vergleich in zwei Spielen und nur gegen die GeForce GTX 780 zeigen. Im Zuge dieser Aktion gab es zudem wohl Mißverständnisse zwischen Presse und AMD, so daß einige Hardware-Tester bereits mehr Benchmark-Ergebnisse veröffentlicht haben, als AMD eigentlich zu diesem Zeitpunkt gezeigt haben wollte. So gab es bei PCTuning selbige AMD-eigene 4K-Benchmarks gleich unter 17 Spielen zu sehen, auch hier spiegeln Videocardz die beim Original inzwischen schon wieder entschwundenen Ergebnisse. In der Summe dieser Zahlen liegt die Radeon R9 290X um 23,8% vor der GeForce GTX 780 – was aber eigentlich auch kein Wunder ist, stellt die GeForce GTX 780 (Perf.Index: 440%) nicht den eigentlichen Kontrahenten der Radeon R9 290X (Perf.Index: ~490-510%) dar und handelt es sich wie gesagt um von AMD selber ermittelte Werte.

Dennoch lassen sich aus dem gezeigten hohen Performance-Abstand schon einige Erkenntnisse ziehen: So dürfte die kleinere Radeon R9 290 (Perf.Index: ~450-470%) unter 4K der GeForce GTX 780 wohl genauso davonziehen, da zwischen Radeon R9 290 und 290X nur höchstens 10% Performance-Differenz existieren (und zudem auch die für 4K wichtige die Speicherbandbreite identisch ist). Andererseits erscheinen diese 4K-Benchmarks somit nicht gerade als allgemeingültig für die Performance unter 1920x1080 und 2560x1600 zu sein, wo die Radeon R9 290X mit einem Performanceabstand von 11-15% zur GeForce GTX 780 zu erwarten ist. Jene ermittelten 23,8% Performanceabstand unter 4K deuten darauf hin, daß die Hawaii-basierten Grafikkarten eine besondere Stärke unter 4K aufweisen – was ja gar nicht schlecht ist angesichts der schon anrollenden 4K-Welle (immerhin schon 4,4% Anteil 4K-Nutzer unter den HighEnd-Usern im 3DCenter).

Die von PCTuning veröffentlichten, original allerdings aus AMDs Reviewers Guide zur Radeon R9 290X stammenden Benchmarks wurden im übrigen in der zweiten BIOS-Einstellung der Radeon R9 290X erzeugt – im sogenannten Uber-Mode (basierend auf dem ins amerikanische übertragenem deutschen Wort "über"). In diesem Uber-Mode liegen die Limits für Temperatur und Stromverbrauch höher, was auch in einer höheren Lautstärke resultiert. Der normale Modus ist dagegen der Quiet-Modus, in welchem die Karte die heutzutage üblichen harten Limits für Temperatur und Stromverbrauch hat und demzufolge (zugunsten einer angenehmen Lautstärke) doch wohl einiges an Performance verschenkt. Wo da die genaue Differenz ist und wie gut der Uber-Mode in der Praxis funktioniert, werden dann die Launch-Reviews am kommenden Donnerstag zeigen.

Wie Golem ausführen, liegt Intel bei der Produktionsvorbereitung der Mitte nächsten Jahres zu erwartenden 14nm-Prozessorenarchitektur "Broadwell" um ca. ein Quartal zurück, womit die Massenfertigung dieser Prozessoren erst im ersten Quartal 2014 starten wird. Da Intel sich jedoch ausreichende Reserve-Zeiträume bis zum geplanten Release zur Jahresmitte (wahrscheinlich zur Computex im Juni) eingeplant hat, dürfte sich am Release-Zeitpunkt nichts ändern. Außerdem kommt Broadwell sowieso nur ins Mobile-Segment, womit es nicht wirklich auffallen würde, wenn Intel anfänglich vielleicht weniger als benötigt liefern kann. Aufgrund der seitens der Notebook-Hersteller benötigten zusätzlichen Evaluierungszeiten dürften die meisten Broadwell-basierten Notebooks sowieso nicht im Juni, sondern erst im Spätsommer bis Herbst antreten.

Ganz generell betrachtet hat Intel bei Broadwell und dessen erstmalig verwendeter 14nm-Fertigung den riesigen Vorteil, nicht mit einer Desktop-Architektur starten zu müssen, wo jede Terminverschiebung und vor allem mangelnde Lieferfähigkeit sofort äußerst negativ auffallen würde. Möglicherweise wird Intel in Zukunft dieses System vielleicht sogar dauerhaft beibehalten – auf daß es neue Desktop-Architekturen nur noch aller zwei Jahre gibt und dabei dann immer jene Architektur-Stufe ausgelassen wird, welche mit einem neuen Fertigungsverfahren zusammenfällt. Denn eigene Architekturen kann man sicherlich planmäßig fertigstellen, bei neuen Fertigungsverfahren ist dagegen wenig planbar und selbst die technologische Reife bedeutet nicht, daß die Fertigungsausbeute sofort zufriedenstellend ist. Daß Intel einen solchen Weg gehen will, wurde im übrigen kürzlich schon einmal angedeutet.