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Hardware- und Nachrichten-Links des 17./18. Juli 2014

Nachdem Chipfertiger TSMC bei der 20nm-Fertigung den klaren Vortänzer gegeben hat und viele Aufträge einheimsen konnte, haben die anderen Auftragsfertiger den Fehde-Handschuh aufgenommen und versuchen energisch, bei der nachfolgenden 14/16nm-Fertigung Paroli zu bieten. Wie Fudzilla und Golem vermelden, führte dies inzwischen dazu, daß TSMC wahrscheinlich einige 16nm-Aufträge seitens Apple und Qualcomm an die 14nm-Fertigung von Samsung und GlobalFoundries (beide Auftragsfertiger arbeiten unter 14nm zusammen) verlieren wird, da sich letztere für die Chipdesigner als weiter entwickelt darstellt und insgesamt interessanter aussieht. Ob dies auch für die Grafikchip-Entwickler eine Bewandtnis hat, bleibt abzuwarten – Samsung ist diesbezüglich unbeleckt und müsste erst entsprechend getestet werden (aber ganz sicher nicht mit einer neuen Grafikchip-Serie, sondern wenn dann zuerst einmal als Zweit-Hersteller), während GlobalFoundries nur für AMD eine Option darstellt, nVidia hierbei wohl dankend verzichten wird.

Es könnte unter 16/14nm aber durchaus die Situation entstehen, daß beide Grafikchip-Entwickler erstmals ihre Hauptprodukte bei unterschiedlichen Auftragsfertigern auflegen – AMD bei GlobalFoundries und nVidia weiterhin bei TSMC. Dann würde nicht nur das jeweilige Grafikchip-Design eine Rolle spielen, sondern auch die Fähigkeiten des jeweiligen Chipfertigers – mit durchaus ungewissem Ausgang. Nebenbei kann man zudem an der Meldung sehen, wo die 14/16nm-Fertigung von TSMC, Samsung & GlobalFoundries derzeit terminlich steht. Letzten Sommer haben wir an dieser Stelle breit über die Vergabe von 20nm-Aufträgen philosophiert – ein Jahr später ist noch nichts wirklich an 20nm-Produkten kaufbar, ein erstes Massenprodukt wird für den Herbst erwartet, der große Schwung dann erst für Anfang 2015. Für die 14/16nm-Fertigung ist ein ähnlicher Verlauf zu erwarten: Vor dem Herbst 2015 ist alles unwahrscheinlich, man darf eher denn den Jahreswechsel 2015/16 erwarten.

Dazu passend hat Auftragfertiger TSMC kürzlich in einer Analysten-Konferenz ausgesagt, erst im dritten Quartal 2015 die 16nm-Massenfertigung starten zu wollen, wobei größere Kontingente an 16nm-Chips erst Anfang 2016 zu erwarten sind. Sicherlich dürften die Grafikchip-Entwickler nach dem voraussichtlichen Verzicht auf die 20nm-Fertigung darauf drängen, diesesmal zu allererst dabei zu sein, Wunderdinge bei der Entwicklung zur Produktionsreife sind aber auch von der 14/16nm-Fertigung nicht zu erwarten. Wann TSMC und andere Auftragsfertiger Produktionsaufträge oder aber nur Designerstellungs-Aufträge seitens der Chipentwickler einheimsen und wann letztlich die Massenfertigung anrollt und dann endlich kauffähige Produkte auf den Ladentheken liegen, sind zwei um viele Monate verschiedene Paar Schuhe.

AMD hat dagegen laut der ComputerBase bestätigt, daß man vom Prozessoren- und Grafikchip-Entwickler keine 20nm-Produkte im Jahr 2014 erwarten darf, jene frühestens 2015 antreten werden. Genauere Ausführungen zu geplanten 20nm-Chips machte AMD nicht, so daß derzeit nur die sowieso erst 2015 geplanten 20nm LowPower-SoCs als sicher gelten können. Ob dazu auch noch Grafikchips in 20nm kommen, bleibt nach wie vor ungewiß: Ab einem gewissen Zeitpunkt im Jahr 2015 wird der 20nm-Prozeß von TSMC sicherlich besser verfügbar werden, währenddessen die nachfolgende 14/16nm-Fertigung wie vorstehend schon ausgeführt kaum vor Anfang 2016 wirklich spruchreif wird. Eine – wenn auch eher kurzlebige – 20nm Grafikchip-Generation im zweiten Halbjahr 2015 kann man daher derzeit einfach noch nicht ausschließen.

Silicon.de berichten in Berufung auf die Analysten von IDC und Gartner über steigende PC-Verkausfzahlen in der EMEA-Region (Europa, naher Osten und Afrika): Um 10,5% laut IDC und um 8,6% laut Gardner, jeweils gegenüber dem Vorjahresquartal. Dabei soll das Geschäft insbesondere in Westeuropa hervorragend gelaufen sein – in Deutschland wurden im Consumer-Bereich gleich einmal 40% mehr PCs verkauft. Wechselkurs- und politische Probleme in Osteuropa, naher Osten und Afrika verhinderten eine noch stärkere Gesamtbilanz. Die weltweite Bilanz wird allerdings inzwischen schon von den Geschäften in den Schwellen- und Entwicklungsländern Asiens dominiert, wo derzeit noch der Tablet/Smartphone-Boom grassiert, womit weltweit gesehen wohl kein großer PC-Aufschwung zustandekommt. Nichtsdestotrotz gibt es hiermit endlich einmal ein klar positives Zeichen vom PC-Markt, dessen Boden zumindest in der westlichen Welt nunmehr gefunden scheint.