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Hardware- und Nachrichten-Links des 17./18. Februar 2018

Die Launchreviews zu Raven Ridge haben sich mehrheitlich um einen Punkt herumlaviert, welcher vorab als durchaus relevant angesehen wurde – inwiefern Raven Ridge gleich Spectre-2-bezogene Patches bzw. in diesem Fall Microcode-Fixes ab Werk mit an Bord hat. Echte Änderungen an der Prozessoren-Architektur sind natürlich (derzeitig) eine Illusion, denn erste Modelle von Raven Ridge wurden bereits im letzten Oktober vorgestellt, zudem benötigen Hardware-Änderungen im CPU-Bereich viele Monate, selbst wenn es sich nur um triviale Bugfixes handelt. Mehr als Microcode-Fixes ab Werk wären für AMD also nicht möglich gewesen – aber auch die hat es bei Raven Ridge nicht gegeben, Raven Ridge kommt somit ohne jede diesbezügliche Fixes in den Markt. Auch in diesem Fall ist AMD allerdings aus rein technischer Sicht zu verteidigen, denn derzeit forscht AMD noch an den gegenüber der Spectre-Sicherheitlücke nötigen Änderungen für die allerersten Zen-basierten Prozessoren – und erst nach Abschluß dieser Arbeit kann es dann zu entsprechenden Microcode-Fixes für alle Zen-basierten Prozessoren kommen.

Da der konkrete Angriffsvektor bei AMD-Prozessoren generell massiv kleiner ist, existiert hierbei auch kein übermäßiges Risiko für Raven-Ridge-Besitzer – gerade, da für andere Prozessoren-Architekturen deren Microcode-Fixes zumeist erst noch angekündigt sind, bislang nur in seltenen Fällen bereits in konkreten BIOS-Updates resultieren. Von Intel kommen diesbezüglich nochmals neuere Informationen (PDF), welche nun auch für die betroffenen Atom-Prozessoren die entsprechenden Microcode-Fixes als bereits erstellt notieren. Jene müssen die Geräte- und Mainboard-Hersteller aber natürlich erst einmal in BIOS-Updates umwandeln – das Intel für sich seine Arbeit abgeschlossen hat, bedeutet also noch lange nicht, das die Anwender auf der sicheren Seite wären. Bei den regulären PC-Prozessoren wurde im übrigen nach wie vor allein die Skylake-Generation (aber ohne Skylake-X) mit entsprechenden Microcode-Fixes bedacht, alles andere (inklusive der neueren Kaby Lake & Coffee Lake Prozessoren) wartet noch auf deren Finalisierung bzw. ist (bei älteren Prozessoren) gar erst in Planung. Es bleibt zu hoffen, das Intel es wenigstens schafft, die zweite Welle von Coffee Lake gleich mit Microcode-Fixes ab Werk auszuliefern.

Bei PCGamer ist man der Frage nachgegangen, wieso heutige Videospiele derart groß geworden sind, das selbst 100 GB Speicherplatz für einen einzelnen Titel inzwischen schon mehrfach überboten wurden. Als hauptsächliche Antreiber dieser Entwicklung wurden hierbei Audio-Daten, Video-Zwischensequenzen, Geometrie-Daten und Texturen ausgemacht, welche mit der Zeit immer ausgefeilter und qualitativ besser wurden, damit automatisch mehr Platz belegt haben. Komprimierbar sind davon ohne Qualitätsverlust faktisch nur Audio-Daten – und jene läßt man nach der Installation gern entpackt daliegen, da dies im Spielfluß besser kommt, als wenn die CPU diese Audio-Daten zur Spiel-Laufzeit auch noch ständig entpacken muß. Der Rest ist wie gesagt nicht wirklich komprimierbar, weil ja letztlich auch eine höhere Qualität in der höheren Platzbelegung steckt. Dies trifft insbesondere auf die Texturen als den derzeit größten Teil zu – jene sind wirklich nur noch mit Qualitätsverlust zu verkleinern, was aber dem Sinn und Zweck der ganzen Spieleentwicklung widerspricht.

Es gibt trotzdem ein gewisses Optimierungspotential: Man könnte am Ende nicht benötigte Artworks aus der Installations-Datei streichen, teilweise auch mittels einer individualisierten Komprimierung arbeiten, welche keine Qualität kostet (aber dann aber natürlich auch nicht so viel an Platzersparnis einbringt). Aber dies kann immer erst nach dem Abschluß der Arbeiten an einem Spiel geschehen, würde dann den Spielrelease um (angeblich) einen Monat verzögern – eine Maßnahme, vor welcher jeder Publisher nach jahrelang mühsamer Entwicklung immer zurückscheuen wird. Insofern wird man wohl mit den immer größer werdenden Spielen leben müssen – und sollte dies eher als einen direkten Effekt der Bemühungen der Spieleentwicklung nach immer realistischeren bzw. größeren Spielwelten ansehen. Leider gibt es an dieser Stelle auch keine Wunderlösungen, wie sie beispielsweise die von der PC Games Hardware besprochene "CompactGUI" verheißt: Die dort versprochenen bis zu 70% Reduktion der Installationsgröße basieren primär auf einem Rechenfehler des Tools, in der Realität sind eher denn Kompressionsraten von bestenfalls 10% zu erreichen.