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Hardware- und Nachrichten-Links des 17./18. Dezember 2016

Videocardz haben ein Jobangebot bei LinkedIn ausgegraben, mittels welchem nVidia nach einem "Senior Marketing Manager" sucht. Zu dessen Aufgabenbereich soll dann auch gehören, existierenden Nutzern der GeForce GTX 980 Ti den Umstieg auf die GeForce GTX 1080 Ti schmackhaft zu machen, dazu gehört augenscheinlich auch ein geplantes Wechsel- oder Austauschangebot seitens nVidia. In jedem Fall stellt dies die erste offizielle Aussage zur GeForce GTX 1080 Ti dar, welche damit zumindest vorläufig (und vor eventuellen Planänderungen) als bestätigt angesehen werden kann. Direkt umgehend sollte man die Karte allerdings nicht erwarten, denn wenn nVidia einen Marketing-Manager zu deren Anpreisung sucht, so muß dieser schließlich erst einmal gefunden, eingestellt und eingearbeitet werden. Normalerweise konnte man bisher davon ausgehen, das die GeForce GTX 1080 Ti wohl schon im Januar 2017 antritt – nach dieser Stellenanzeige erscheint dies wiederum etwas in Frage, auch ein späterer Termin denkbar. Die GeForce GTX 1080 Ti dürfte wie bekannt auf Basis des GP102-Chips antreten und wird allgemein etwas schwächer als die Titan X (Pascal) (4K Perf.Index 173%) erwartet, aber dennoch klar vor der GeForce GTX 1080 (4K Perf.Index 132%) liegend.

Genauso enthüllt jenes Jobangebot auch die Pläne nVidias für einen "Club GeForce Elite" – hinter dem etwas hochtrabenden Namen verbirgt sich allerdings eher ein Einsteigerangebot, da primär Cloud-Gamer angesprochen werden dürften. Jene erhalten nach Zahlung von monatlich 10 Dollar Zugriff auf einen "GeForce PC" in der Cloud, anzunehmenderweise realisiert über nVidias GRID-Technologie. Um das ganze etwas schmackhafter zu machen, gibt es vier Frei-Spiele im Quartal, dazu "exklusive" Skins, In-Game-Items und "GeForce Gear" oben drauf. Da sich hierfür die 10 Dollar im Monat kaum lohnen dürften (anzunehmenderweise sind die Frei-Spiele nicht gerade AAA-Titel), ist das Cloud-Angebot der eigentliche Kern der Sache – sprich, Zugriff auf GeForce-Hardware in der Cloud gegen monatliche Zahlungen. Da die Grafikqualität wegen der Bildübertragung übers Internet sowieso begrenzt ist, muß nVidia in seiner Cloud (bzw. bei seinem Cloud-Dienstleister) dafür auch keine monströse Hardware ansetzen – wahrscheinlich bekommt man maximal eine Grafikqualität geboten, wie sie vergleichsweise mittels Einsteiger-Grafikkarten á GeForce GTX 1050 machbar ist.

Dafür 120 Dollar jährlich auszugeben, ist aus Nutzerseite ein eher zweifelhaftes Geschäft (die GeForce GTX 1050 kostet einmalig so viel, nicht jährlich), bei einer gewissen Klasse an Anwendern, welche allen Hardware-Problemen aus dem Weg gehen wollen, geht ein solches Angebot vielleicht aber dennoch. Gewinner ist hier in jedem Fall nVidia, denn die gebotene Performance läßt sich mittels Großrechnern und GPU-Farmen effizienter als mit einer einzelnen GeForce GTX 1050 erreichen – und mit jährlichen Einnahmen in Höhe des Verkaufspreises dieser Karte steht nVidia auch finanziell viel besser da. Einzurechnen wäre hierzu natürlich noch, das nVidia bei solchen Grafikkarten schließlich nur den Grafikchip selber für geschätzt 20-30 Dollar an die Grafikkarten-Hersteller verkauft – demgegenüber würden 120 Dollar jährlich eine regelrechte Einnahmenexplosion darstellen und nVidias Interesse an solcherart Angeboten besser verständlich machen. Als Nebeneffekt davon wird sich nVidia damit einen eigenen AppStore aufbauen – was weitere mögliche Geschäfte in der Zukunft verheißt.

Aus dem Forum kommt die Frage, wie es bei AMDs Zen/Ryzen mit der FMA/AVX-Performance aussehen könnte – wobei hierzu Spekulationen vorliegen, das Zen in dieser Frage gegenüber Bulldozer sogar im Rückstand sein soll. Allerdings können wir uns dies nicht wirklich vorstellen, denn diese Teile der Performance-Rechnung werden primär von den FPU-Einheiten geschultert – und hier hat das Zen-Design (dedizierte FPU pro CPU-Kern) gegenüber dem Bulldozer-Design (gesharte FPU für zwei CPU-Kerne) sogar noch seine größten Vorteile (taktnormiert 4mal soviel FPU-Power). Das Zen-Design beherrscht zwar kein AVX-512, aber das wird bei Intel auch nur von den Xeon Phi GPGPU-Beschleunigern und den Skylake-basierten Xeon EP/EX HighEnd-Server-Prozessoren angeboten – spielt damit zumindest für den Normalanwender wohl noch auf Jahre keine Rolle (neue CPU-Befehlssatzerweiterungen benötigen üblicherweise einige Jahre zur praktischen Nutzung, erst nachdem jene bei Consumer-Prozessoren verfügbar werden). Natürlich käme es auf den Test mit explizitem FMA/AVX-Code an, aber derzeit ist kein großer Ansatzpunkt dafür zu sehen, wieso das Zen-Design ausgerechnet in diesem Anwendungsfall gegenüber dem Bulldozer-Design zurückliegen sollte.

Wer zuletzt nach den Preisen für PC-Hauptspeicher geschaut hat, wird festgestellt haben, das jene in den letzten Wochen arg angezogen haben – wie aber bereits vor einiger Zeit für genau das Jahresende 2016 prognostiziert. Gegenüber dem Sommer 2016 sind teilweise Preissteigerungen auf nahezu das Doppelte zu sehen – das ist dann heftig und lädt derzeit nicht gerade zur Speicheraufrüstung ein. Technisch gesehen ist auch NAND-Speicher betroffen, auf denen USB-Sticks, SD-Karten und SSDs basieren – hierbei gibt es derzeit sichtbare Preissteigerungen bei USB-Sticks und SD-Karten, aber noch nicht bei SSDs. Normalerweise sollte nach dem Weihnachtsgeschäft dann aber auch das Ende dieser Preissteigerungen erreicht sein und gerade das erste Quartal 2017 dann wieder fallende Speicherpreise sehen. Allerdings könnte gerade das erste Quartal 2017 über gleich zwei neue CPU-Generationen (AMD Ryzen & Intel Kaby Lake) ausnahmsweise sogar ein anziehendes PC-Geschäft sehen – was dann keine Entspannung bei den Speicherpreisen bedeuten würde. Im dümmsten Fall regelt sich das erst mittelfristig wieder und sind die (sensationell niedrigen) Speicherpreise des Sommers 2016 erst einmal nicht wieder zu erreichen.