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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. September 2018

Ein Thread unseres Forums beschäftigt sich mit der am 19. September dann offiziell werdenden GeForce RTX 2080 Ti, zeigt unter anderen die derzeit angekündigten Modelle der Grafikkartenhersteller auf und wird nach Launchzeitpunkt dann mit Links zu den Launchreviews gefüttert werden. Im Overclock.net-Forum gibt es einen ähnlichen Thread, welcher direkt die (bekannten) Spezifikationen zu den einzelnen GeForce RTX 2080 Ti Grafikkarten offenlegt. Nach wie vor sind da insbesondere bei den Taktraten noch reichlich Lücken, doch unter Hinzuziehung der bei der PC Games Hardware zusamengetragenen Informationen sind derzeit 5 Karten von Asus, Gainward, Palit und PNY identifiziert, welche mit der Referenztaktung laufen – weitere drei Karten sollen Taktraten zwischen dem Referenztakt (Boosttakt: 1545 MHz) sowie der Founders Edition (Boosttakt: 1635 MHz) tragen. Somit sieht es schon eher danach aus, als würden auch Karten mit den Referenztaktraten erscheinen – auch wenn die Grafikkartenhersteller sich natürlich bemühen, eher ihre Werksübertaktungen in den Vordergrund zu stellen. Welche der beiden Taktraten man dann als Referenz zur Performance-Einordnung der GeForce RTX Karten benutzt, ist allerdings weiterhin offen: Normalerweise sollte dies die Referenztaktung sein – aber es steht zu erwarten, das die meisten der mittwöchlichen Testberichte auf Basis der Taktraten der Founders Edition oder gleichartiger Werksübertaktungen antreten werden.

Wie die PC Games Hardware ausführt, werden frühe Käufer der Turing-Grafikkarten deren RayTracing-Funktionalität nominell so lange nicht nutzen können, bis Microsoft ein entsprechendes Update von DirectX 12 in Windows 10 integriert hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob einzelne Spiele die RayTracing-Funktionalität bereits jetzt bieten, denn ohne das passende DirectX-12-Update ist dies alles erst einmal noch nicht aktivierbar. Das betreffende DirectX-12-Update soll dann mittels "Redstone 5" kommen, sprich der für den Oktober angesetzten nächsten Hauptversion von Windows 10. Damit liegt der aktuelle Schleichweg zu Windows 10 auch darin, den Insider-Build zu Windows 10 zu verwenden – jener umfasst wohl schon den benötigten DirectX-12-Patch. Jenen Schleichweg dürften dann auch die Hardwaretester zum anstehenden Launch von GeForce RTX 2080 & 2080 Ti nehmen – insofern ist das ganze also wohl doch nutzbar, aber eben beispielsweise für Produktivsysteme sicherlich nicht angeraten. Andererseits dürften die wenigsten Spiele schon bis Oktober mit entsprechender RayTracing-Funktionalität erscheinen, Battlefield V ist bekannterweise verschoben und bei Shadow of the Tomb Raider wurde der RayTracing-Patch sowieso für einen (unbestimmten) Zeitpunkt erst nach Spielrelease angekündigt.

Laut TechPowerUp ändert nVidia mit der Turing-Generation sein internes Verkaufsschema (gegenüber den Grafikkartenherstellern) deutlich ab und verkauft die entsprechenden Turing-Grafikchips explizit als Overclocking- bzw. non-Overclocking-Varianten – was sich dann auch in abweichenden Codenamen und Device IDs ausdrückt. Jene mehreren Device IDs konnten bereits in den neuesten Grafikkarten-Treibern entdeckt werden – wobei dies für sich gesehen keinen eindeutigen Beweis darstellt, da es mehrere Device IDs pro Grafikkarte auch schon mit früheren Grafikkarten-Generationen gab. Eine echte Unterscheidung soll dagegen anhand des vollständigen Chip-Codenamens möglich sein: "TU102-300A" bezeichnet eine Overclocking-Variante der GeForce RTX 2080 Ti, "TU102-300" ohne diesen Suffix hingegen eine non-Overclocking-Variante der GeForce RTX 2080 Ti. Der springende Punkt ist dann, das Werksübertaktung bei diesen non-Overclocking-Variante seitens nVidia untersagt sind (privat darf man natürlich weiterhin übertakten).

An dieser Stelle kommt dann auch noch die kürzlich schon notierte Information seitens Tom's Hardware zu den verschiedenen Qualitätsstufen hinzu, unter welchen nVidia diese Grafikchips verkauft. Ursprünglich hatte man hierzu von drei Qualitätsstufen berichtet, aber mit der schlechtesten Qualitätsstufe könnten natürlich auch diese Grafikchips gemeint sein, welche nicht für eine Werksübertaktung freigebenen sind – dann wären es also zwei Qualitätsstufen für die Overclocking-Variante und eine für die non-Overclocking-Variante (was noch genauer herauszufinden wäre). In jedem Fall kontrolliert nVidia somit viel mehr als bei früheren Grafikchip-Generationen, was an Übertaktung bei welchen Grafikkarten möglich wird – und verdient entsprechend mit, zuungunsten der Grafikkartenhersteller, für welche das ganze nichts anderes als eine indirekte Preiserhöhung darstellt. Ob die Chancen auf einen großen Übertaktungserfolg bei den entsprechenden Grafikkarten mit diesem neuen Modell eher zunehmen, darf zudem bezweifelt werden – denn auch die Grafikkartenhersteller haben bislang selber schon den Bining-Sport betrieben und üblicherweise schon die besten Chips bei ihren teurersten Grafikkarten-Modellen verbaut.

CNBC zitieren einen Analysten von JP Morgan, wonach Intels Lieferschwierigkeiten noch etwas anhalten und erst im kommenden vierten Quartal ihren Höhepunkt erreichen werden. Ausgehend von dieser Problematik rechnet man für das Jahresschlußquartal mit einem Rückgang der gesamten PC-Verkäufe um ganze 7% (wohl bezogen auf das Vorjahresquartal), was im Sinne eines dieses Jahr nunmehr eigentlich stabilen PC-Markts ein echter Rückschlag wäre. Normalerweise sollte das Weihnachtsgeschäft noch einmal für glänzende Jahresendzahlen sorgen, Lieferschwierigkeiten ausgerechnet in diesem Quartal sind also besonders kontraproduktiv – zwar wird dies die Läger bei Distributoren und Einzelhändlern zu leeren helfen, gleichzeitig aber auch zu (weiter) anziehenden Preisen führen. Die Straßenpreise für Coffee-Lake-Prozessoren haben unterdessen in nur wenigen Tagen weiterhin zugelegt: +4% gegenüber dem letzten Stand hören sich nicht nach besonders viel an, aber gerechnet auf die gerade einmal 4 Tage Zeitdifferenz ist dies doch nicht unbeachtbar. Schon jetzt haben die aktuellen Coffee-Lake-Preise mehrheitlich den (schlechten) Stand zum seinerzeitigen Coffee-Lake-Release erreicht, vermutlich dürfte es in den nächsten Tagen noch darüber hinaus gehen.

Liste CFL-Launch 6. März 21. April 13. Sept. 17. Sept. Liste/Straße März/Sept.
Core i7-8086K 425$ - - - ab 416€ ab 439€ +3% -
Core i7-8700K 359$ ab 389€ ab 328€ ab 313€ ab 389€ ab 394€ +10% +20%
Core i7-8700 303$ ab 324€ ab 279€ ab 277€ ab 368€ ab 388€ +28% +39%
Core i5-8600K 257$ ab 269€ ab 212€ ab 218€ ab 263€ ab 263€ +2% +24%
Core i5-8600 213$ - - ab 210€ ab 229€ ab 229€ +8% -
Core i5-8500 192$ - - ab 188€ ab 219€ ab 259€ +35% -
Core i5-8400 182$ ab 195€ ab 169€ ab 158€ ab 207€ ab 229€ +26% +36%
Core i3-8350K 168$ ab 190€ ab 163€ ? ab 174€ ab 179€ +7% +10%
Core i3-8300 138$ - - ? ab 155€ ab 174€ +26% -
Core i3-8100 117$ ab 125€ ab 102€ ? ab 129€ ab 129€ +10% +26%
Durchschnitt: +15% +26%
Preisnotierungen ausschließlich für sofort lieferbare Angebote; auf Basis von Geizhals

Der Planet 3DNow! berichtet über ein aus Fernost stammendes (angebliches) Cinebench-Ergebnis eines 7nm Epyc-Prozessors – welches mit 12587 Punkten reichlich monströs ausfällt. Leider ist die Belegkraft des ganzen ziemlich schwach, hier muß man dem Wert wohl einfach Glauben schenken (oder auch nicht). Erreichbar erscheint ein solches Ergebnis nur mit dem Vollausbau der 7nm "Rome" Epyc-Prozessoren, sprich mit 64 CPU-Kernen, Zen-2-Architekturverbesserungen und satten Taktraten – denn ein Gespann aus zwei Zen-1-basierten Epyc-Prozessoren mit ebenfalls (zusammen) 64 CPU-Kernen erreichte auf 4 GHz kürzlich auch "nur" 10535 Punkte. Worauf die Differenz von immerhin fast +20% zwischen beiden Ergebnissen herrührt, darüber kann man derzeit natürlich nur spekulieren: Das zuletzt genannte 2-Sockel-System hat natürlich immer einen kleinen Nachteil gegenüber einem nativen 64-Kern-Prozessor (in einem Sockel), den Rest müssen dann aber wirklich Architekturverbesserungen sowie Taktrate erledigen. Sollte AMD hierbei mit der Zen-2-Generation (Codenamen: "Matisse" für Ryzen, "Castle Peak" für Threadripper & "Rome" für Server) wirklich gleich +20% herausholen können, muß sich Intel nächstes Jahr (ganz dick) warm anziehen.