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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. Oktober 2012

Der Heise Newsticker bestätigt die geplanten EU-Regulierungen zur Grafikkarten-Leistungsaufnahme und präzisiert diese dann auch noch entscheidend: So will die EU in der Tat den Idle-, Standby- und PowerOff-Strombedarf von Komplett-PCs regulieren, Grafikkarten sind hier nur ein Teil der Gleichung. Der Lastverbrauch spielt dagegen keine Rolle, hier konnte man sich wohl nicht auf eine entsprechende realitätsnahe Formel einigen. Zudem sind die geplanten Grenzwerte doch recht freundlich ausgelegt: Ein normaler Desktop-PC darf 65 Watt im Leerlauf schlucken, mit einer besonders leistungsfähigen Grafikkarte sind sogar 130 Watt im Leerlauf möglich – was mit heutiger Hardware schon problemlos weit unterboten werden kann. Irgendwelche Probleme für den Hardware-Absatz dürften sich aus dieser EU-Regulierung kaum ergeben.

Interessanterweise erwähnt der Heise Newsticker im Nebensatz einen Stromverbrauchs-Benchmark, welche eine typische Last simulieren kann – etwas, was angesichts der Ungenauigkeit der heutigen Stromverbrauchs-Messungen im Prozessorenbereich, welche nur aus Messungen unter totalem Idle und Messungen unter totaler Last bestehen, eigentlich dringend notwendig wäre. Der EEcoMark von Benchmark-Hersteller BAPCO soll jene Aufgabe lösen können – leider kostet das Programm 300 Dollar und ist damit weniger etwas für den Hobby-Enthusiasten, aber große Webseiten sollten doch einmal darüber nachdenken, ein solches Tool in ihren Prozessoren-Tests mit antreten zu lassen. Mit einer simulierten Standardlast dürfte sich viel eher bestimmen lassen, was heutige Prozessoren wirklich verbrauchen – der Volllast-Verbrauch ist eine diesbezüglich einfach nur noch ungenügende Angabe, weil die dauerhafte und vollständige Auslastung von vier oder mehr Rechenkernen in der Praxis einfach nicht vorkommt.

Gemäß TweakPC plant PC-Hersteller Dell bei seinen Angeboten so lange wie möglich an Windows 7 als default-Betriebssystem festzuhalten (Windows 8 gibt es als Option) und Windows 8 somit so lange wie möglich zu vermeiden. Noch vor dem Launch des neuen Microsoft-Betriebssystems und von so einem bedeutsamen PC-Hersteller ist dies natürlich eine starke Botschaft – und um es mit Windows Vista zu vergleichen, dort mussten die PC-Hersteller erst durch den Markt bzw. die Konsumenten dazu gedrängt werden, sich wieder stärker Windows XP zuzuwenden. Das Flop-Potential für Windows 8 ist damit in jedem Fall gestiegen, da kann Microsoft noch so viele Dollars in Werbung investieren. Trotzdem wird es interessant zu sehen, wie sich Microsoft auf Basis seiner nahezu uneingeschränkten Macht im OEM-Sektor vielleich doch noch achtbar aus der Affäre ziehen kann.