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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. Juli 2020

Twitterer Apisak hat ein Testsample zu Intels "Alder Lake" in der Benchmark-Datenbank von SiSoft Sandra erspäht. Derzeit gibt es nur Benchmark-Einträge zur verbauten iGPU, welche mit 32 EU (256 Shader-Einheiten) kleiner ausfällt als bei der Xe-Grafik von Tiger Lake (bis zu 96 EU). Andererseits steht die Alder-Lake-Generation bei Intel für die Zusammenführung von Mobile- und Desktop-Entwicklung, ergo dürfte Intel die sicher mögliche stärkere iGPU für Mobile-Zwecke aufsparen und im Desktop-Segment entweder mit Abspeckungen oder extra Dies mit kleinerer iGPU operieren. Das Testsystem selber lief im übrigen mit DDR4-Speicher – was einen klaren Hinweis darauf gibt, dass Alder Lake mit einem Kombi-Speicherinterface antritt, welches sowohl DDR5- als auch DDR4-Speicher unterstützt. Intel hält sich ergo alle Wege offen – wobei derzeit natürlich noch nicht sicher sein kann, in welcher Konfiguration man letztlich in den Markt tritt. Generell überraschend wie auch positiv ist der frühe Zeitpunkt dieses Testsamples von Alder Lake – welcher somit seinen Tape-Out logischerweise bereits hinter sich gebracht haben muß.

CPU-Serie Fert. Kerne CPU-Arch. iGPU-Arch. Speicher PCI Express Sockel Release
Skylake Core i-6000 14nm 4C Skylake Gen 9.0 DDR4/2133 PCIe 3.0 LGA1151 5. Aug. 2015
Kaby Lake Core i-7000 14nm 4C Skylake Gen 9.5 DDR4/2400 PCIe 3.0 LGA1151 3. Jan 2017
Coffee Lake Core i-8000 14nm 6C Skylake Gen 9.5 DDR4/2666 PCIe 3.0 LGA1151v2 5. Okt. 2017
Coffee Lake Refresh Core i-9000 14nm 8C Skylake Gen 9.5 DDR4/2666 PCIe 3.0 LGA1151v2 19. Okt. 2018
Comet Lake Core i-10000 14nm 10C Skylake Gen 9.5 DDR4/2933 PCIe 3.0 LGA1200 20. Mai 2020
Rocket Lake Core i-11000 14nm 8C Willow Cove Gen 12 (Xe) DDR4/2933 PCIe 4.0 LGA1200 2021
Alder Lake Core i-12000 10nm 8C+8C Golden Cove ? DDR5/? ? LGA1700 2022
Meteor Lake Core i-13000 7nm ? Ocean Cove ? DDR5/? ? LGA1700 2023
bezogen ausschließlich auf Desktop-Prozessoren des Consumer-Segments (non HEDT)

Somit hat Alder Lake durchaus noch eine gewisse Chance darauf, Launch samt Markteintritt doch schon bereits im vierten Quartal 2021 hinzulegen. Bei neuen Prozessoren-Generationen dauert die Zeitspanne vom Tape-Out zum Launch zwar üblicherweise mehr als ein Jahr (AMDs Zen 3 hatte seinen Tape-Out im Q2/2019, kommt jedoch erst im Q4/2020), aber bei einem Tape-Out von Alder Lake geschätzt zum Sommeranfang 2020 ist ein Marktstart im vierten Quartal 2021 nicht gänzlich unmöglich. Dies sollte dann aber natürlich eigentlich eher auf den Anfang des vierten Quartals hinauslaufen, denn kurz vor Weihnachten bringt niemand mehr eine komplett neue Prozessoren-Generation (im Consumer-Bereich) heraus. In einem solchen Fall wäre es vielmehr besser, jene im nachfolgenden Januar (üblicherweise auf der CES zum Jahresstart) als Produkt des nächsten Jahres vorzustellen. Insofern bleibt weiterhin abzuwarten, ob es Alder Lake tatsächlich noch ins Jahr 2021 schafft: Denn selbst bei grundsätzlich funktionierender Technik bleibt weiterhin die 10nm-Fertigung als Stolperstein, schließlich stellt Alder Lake Intels ersten Versuch dar, 10nm-Prozessoren ins breite Consumer-Portfolio zu bringen.

Von ComputerBase, GameGPU, PC Games Hardware und TechPowerUp kommen umfangreiche Grafikkarten-Benchmarks zu "Death Stranding", dem Survival-Shooter von "Kojima Productions" auf Basis der Decima-Engine. Das ursprünglich von der PS4 kommende Spiel hat keine übermäßigen PC-Hardwaranforderungen und erfüllt selbige dann auch ziemlich gut durch exzellente Frameraten unter der FullHD-Auflösung. Höhere Auflösungen schlauchen den Titel allerdings zusehens, unter der UltraHD-Auflösung kommt unter der maximal mögliche Grafikqualität (entspricht dem "Very High" Bildqualitäts-Preset samt Aktivierung von TAA) nur noch die GeForce RTX 2080 Ti auf die Zielmarke von durchschnittlich 70 fps. Eine ganze fps-Klasse tiefer auf durchschnittlich 40 fps sind dann aber selbst unter UltraHD schon GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060, Radeon RX Vega 64 oder Radeon RX 5600 XT mit dabei – Grafikkarten, welche üblicherweise eher nicht für die 4K-Auflösung Verwendung finden.

Grafikkarten-Empfehlung für "Death Stranding"
maximale Bildqualität mit Ø 40 fps maximale Bildqualität mit Ø 70 fps
FullHD ab GeForce GTX 970, GeForce GTX 1060 3GB, GeForce GTX 1650 oder Radeon R9 290, Radeon R9 380X, Radeon RX 470, Radeon RX 570, Radeon RX 5500 ab GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1650 Super oder Radeon R9 Fury, Radeon RX 590, Radeon RX 5500
WQHD ab GeForce GTX 980, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1650 Super oder Radeon R9 290X, Radeon R9 390, Radeon RX 480, Radeon RX 570, Radeon RX 5500 ab GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 oder Radeon RX Vega 64, Radeon RX 5600 XT
UltraHD ab GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 oder Radeon RX Vega 64, Radeon RX 5600 XT ab GeForce RTX 2080 Ti
@ DLSS 2.0 (Quality): ab GeForce RTX 2070 Super
interpoliert gemäß der Benchmarks von ComputerBase, GameGPU, PC Games Hardware und TechPowerUp

Dabei läuft Death Stranding auf den jeweils neuesten Grafik-Architekturen am besten, teilweise mit drastischen Vorteilen für die neueren Beschleuniger: Wie wenn eine GeForce GTX 1650 Super fast das Performance-Niveau der GeForce GTX 1070 erreicht – oder eine Radeon RX 5600 XT sich knapp vor eine Radeon RX Vega 64 setzt. In allen Fällen liegt der Vorteil allerdings bei AMD, die Rangordnung steht somit grob bei 1. Navi, 2. Turing, 3. GCN und 4. Maxwell & Pascal. Beachtbar ist, wie gut laut den PCGH-Tests die alten GCN-Beschleuniger noch mitkommen, interpoliert dürfte selbst eine Radeon R9 380X noch die 40-fps-Marke unter FullHD schaffen. Das Zurückschalten aus niedrigere Bildqualitäts-Presets lohnt laut der ComputerBase hingegen nicht, der hierbei erzielte Performance-Gewinn fällt minimal aus. RTX-Grafikkarten können sich an dieser Stelle mit DLSS 2.0 behelfen, welches deutliche Performance-Gewinne verspricht (dann reicht schon eine GeForce RTX 2070 Super für Ø 70 fps unter UltraHD) und dabei laut einhelliger Testermeinung in der "Quality"-Einstellung sogar eine höhere Bildqualität als das native Bild bietet. Zu erwähnen wäre noch, dass tatsächliche DirectX-12-Hardware vorausgesetzt wird: Grafikkarten aus AMDs GCN1-Architektur sowie von nVidias Kepler-Architektur (und früher), welche unter DirectX 12 nur das Feature-Level 11_X unterstützen, können "Death Stranding" gar nicht erst starten.