17

Hardware- und Nachrichten-Links des 17. Dezember 2012

Bezüglich des Mars-Chips von AMDs Radeon HD 8000M Serie hat der Heise Newsticker noch einmal bei AMD die explizite Bestätigung eingeholt, daß es sich wirklich um eine GCN1-basierte Lösung handelt und damit noch um keinen Grafikchip aus der kommenden Sea-Islands-Generation. Nicht gänzlich sicher ist jedoch, ob es sich wirklich um einen eigenen Grafikchip handelt – AMD könnte schließlich auch den Cape-Verde-Chip der Radeon HD 7000 Serie mit 640 Shader-Einheiten einfach entsprechend benutzen. Allerdings wäre die entsprechende Abspeckung von 640 auf nur noch 384 Shader-Einheiten wohl ziemlich heftig, zudem lohnt in diesem Sphären, wo erfahrungsgemäß im Notebook-Bereich eine hohe Nachfrage herrscht, durchaus ein extra LowCost-Chip.

nVidia soll in diesem Segment AMD mit dem GK107-Chip ziemlich zugesetzt haben, weswegen AMD nun anscheinend mit "Mars" einen noch kleineren LowCost-Chip aufgelegt hat, welcher den GK107 wiederum von unten angreifen soll. Natürlich ist die Performance dieses Chips auf klares LowCost-Niveau beschränkt – von Desktop-Maßstäben betrachtet geht es um eine Performance im Rahmen von GeForce GT 430 bis Radeon HD 7750 DDR3, teilweise also nur knapp über dem Niveau der besten integrierten Trinity-Grafiklösungen. Trotzdem verkauft sich dies im Mobile-Segment wie geschnitten Brot – hier geht es weniger um die reine Performance, als vielmehr um den Eindruck, besser als integrierte Grafik zu sein. Mit einem noch kleineren Chip kann AMD (theoretisch gesehen) einen Preisvorteil gegenüber nVidia bieten und somit eventuell in mehr günstigen Notebooks verbaut werden. Ein Desktop-Einsatz des Mars-Chips ist dagegen noch ungewiß – eigentlich ist auf dem Desktop die Zeit für reine LowCost-Lösungen vorbei.

Zu erwähnen wäre zu den neuen Mobile-Beschleunigern von AMD noch, daß jene durchgehend mit Turbo-Funktion ausgerüstet sind, obwohl dies von AMD bei den Taktraten ursprünglich nicht angegeben wurde. Jenen Punkt hat sich die PC Games Hardware von AMD bestätigen lassen und dann anhand der vorhandenen Rechenleistungs-Angaben die Turbo-Frequenzen errechnet. Mittels Turbo sind bei der Radeon HD 8000M dann jeweils noch einmal zwischen 6 und 10 Prozent höhere Taktraten möglich – wobei diese Funktionalität gerade in einem thermisch limitieren Notebook eine sehr vakante ist, sprich häufig entweder in der Praxis nie erreicht sein oder aber gleich ganz vom jeweiligen Notebook-Hersteller gestrichen wird. Die Erfolgsquoten von automatischen Übertaktungsfunktionen bei Desktop-Grafikkarten darf man hier in jedem Fall nicht erwarten.