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Hardware- und Nachrichten-Links des 16./17. März 2013

Beim Thema UltraHD-Fernseher vermelden WinFuture enorme Fortschritte: Laut Marktforschern sollen dieses Jahr schon 2,6 Millionen entsprechender Geräte hergestellt werden – nach nur 63.000 Stück im letzten Jahr. Damit könnten UltraHD-Fernseher schon in einem Jahr den Sprung von der Technologie-Demonstration in Richtung HighEnd-Teil des Massenmarktes schaffen – denn 2,6 Millionen Geräte in einem Jahr sind natürlich nicht mehr "Nische". Dabei gehen die Marktforscher davon aus, daß demnächst chinesische TV-Hersteller mit ihren UltraHD-Fernsehern vorstellig werden und in der Folge über günstigere Preise Anteile am Weltmarkt zu erringen versuchen. Damit könnten als Nebeneffekt die Preispunkte schneller als gedacht auf einen gangbaren Maßstab zusammenschrumpfen. Dies bedeute natürlich nicht, daß UltraHD-Fernseher demnächst aus dem HighEnd-Segment heraustreten – aber das Territorium der fünfstelligen Europreise dürfte wohl gemäß dieser Prognosen wohl ziemlich schnell und ziemlich deutlich (nach unten hin) verlassen werden.

Als Gegenargument gegenüber UltraHD bzw. "4K" berichten TweakPC über allgemeine Bedenken, daß die meisten UltraHD-Käufer gar nicht über den für UltraHD passenden Betrachterabstand verfügen. So würde sich UltraHD erst auf Bildschirmdiagonalen von 80 Zoll wirklich von FullHD-Geräten unterscheiden, für diese Bildschirmdiagonale seien jedoch Betrachterabstände von 4 Metern und mehr erforderlich, was bei den wenigsten Nutzern so vorhanden ist. Dieser Einwand aus der Praxis ist durchaus berechtigt – allerdings gilt auch, daß solcherart Sinnigkeits-Argumente in aller Regel keine große Chance gegenüber der Marketing-Trommelwirbel der Hersteller und Händler haben. Wichtig zur Überzeugung des Konsumenten sind halt nicht einzelne Für- und Widerargumente, sondern ob es einen großen Punkt als Aufhänger gibt – was bei den UltraHD-Fernsehern mittels ihrer 4K-Auflösung und der damit angesprochenen unbewußten Überzeugung von "größer = besser" schlicht der Fall ist. Mit den passenden Preispunkten wird sich UltraHD ergo problemlos verkaufen lassen, egal der Einwände ob des oftmals unpassenden Betrachterabstandes. Update: Siehe hierzu die Korrektur vom 29. März 2013.

Das technologisch sicherlich sehr interessante Projekt "Google Glass" sieht sich aktuell immer mehr Datenschutz-Bedenken ausgesetzt, da damit natürlich nahezu unbemerkt Bilder und Videos anderer Personen angefertigt werden und ins Internet hochgeladen werden können. Dies dürfte insbesondere außerhalb Deutschlands zu interessante Diskussionen zwischen Datenschutz-Beführwortern und -Verächtern führen – während innerhalb Deutschlands diese Frage bereits vor dem Launch von Google Glass eindeutig entschieden ist. Das Recht am eigenen Bild läßt sich auch nicht dadurch wegdiskutieren, wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt. Damit ist jede halbwegs gezielte Aufnahme einer fremden Person zwangsweise genehmigungspflichtig, ganz besonders für Veröffentlichungszwecke. Google Glass bedeutet für deutsche Nutzer vielmehr sogar umgedrehte Risiken: Jeder ausversehen aufgenommene Pasant könnte den Bild/Video-Veröffentlicher mit einer heftigen Klage bedrohen, falls der ausversehen aufgenommene Bürger sein Bild/Video im Internet entdeckt.