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Hardware- und Nachrichten-Links des 16./17. Juli 2016

Bei der PC Games Hardware hat man eine Radeon RX 480 im Referenzdesign mit einem anderen Kühler (Arctic Accelero Mono Plus) umgerüstet, was derzeit (vor dem Erscheinen von Herstellerdesigns) eine sicherlich sinnvolle Maßnahme darstellt. Dabei konnte nicht nur die Chiptemperatur von 84°C auf 67°C deutlich gesenkt werden, sondern ergaben sich dann auch größere Spielräume für Übertaktung und Undervolting. Ob das ganze zu einer höheren realen Boosttaktrate im unübertakteten Betrieb geführt hat, wurde leider nicht nachgeprüft – wenn, dann dürfte der Effekt jedoch eher minimaler Natur sein, denn die Radeon RX 480 ist ohne Übertaktung gewöhnlich nicht Temperatur-limitiert (sondern hängt primär an ihrem Power-Limit). Damit dürfte dieser Umbau auch eine Vorschau auf die kommenden Herstellerdesigns zur Radeon RX 480 sein: Jene dürften (ohne Änderung an den Taktraten bzw. am Power-Limit) kaum mehr Performance bieten, dafür aber entweder deutlich leisere Grafikkarten auf Referenz-Taktraten ermöglichen oder aber endlich einen richtigen Übertaktungsspielraum bieten.

Bei Legit Reviews hat man dagegen nachgeprüft, was mit Undervolting bei der Radeon RX 480 noch herauszuholen ist. Voraussetzung hierfür ist natürlich etwas Glück beim verbauten Polaris-10-Chip – richtig verallgemein läßt sich das ganze derzeit nicht, nur die nachkommenden Herstellerdesigns haben eine gewisse Chance darauf. Denn bei Legit Reviews führte die geringere Chipspannung zu einer glatten Mehrperformance von immerhin +2,7% – vorangetrieben durch einen höheren realen Boosttakt, welcher natürlich mit der geringeren Chipspannung mehr Platz unter dem festen Power-Limit hatte. Verallgemeinern darf man dies (wie Legit Reviews es leider tun) natürlich nicht – die sehr verschiedenen ausfallenden Ergebnisse zur Radeon RX 480 zeigen, das die default-Chipspannung in der Tat derart gewählt wurde, um bei allen Karten deren Taktraten & Performance garantieren zu können. Einzelne Karten im Referenzdesign können mehr Möglichkeiten haben und damit von Undervolting profitieren – andere werden dies mit Bluescreens quittieren. Von den Herstellerdesigns ist diesbezüglich mehr zu erwarten, zum einen wegen der zu erwartenden besseren Kühllösungen – zum anderen, weil die Grafikkarten-Hersteller dann auch mehr Zeit hatten, dem Polaris-10-Chip auf den Zahn zu fühlen und jener somit besser ausgereizt werden kann.

Bei der PC Games Hardware sowie eTeknix hat man sich mit der DirectX-12-Performance unter Total War: Warhammer beschäftigt, nachdem hierfür eine Beta-Unterstütung seitens dieses Strategietitels existiert. Dummerweise hat der Spieleentwickler dem Spiel einen integrierten Benchmark beigelegt, welcher allerdings – sehr untypisch für ein Strategie-Spiel – kaum CPU-Last erzeugt und somit viel mehr über die Fähigkeiten der einzelen Grafikkarten aussagt, als letztlich im Spiel selbst davon ankommt. Nichtsdestotrotz bleiben die Meßergebnisse im Rahmen des bekannten Performancebildes – es erstaunt eher, das AMD-Grafikkarten hier nicht noch stärker davonziehen. Die PCGH hat sich dann noch an Messungen im Spiel selber versucht, welche allerdings den nVidia-Grafikkarten nochmals zugute kamen – ein bislang unter DirectX 12 eher untypisches Ergebnis. Am Ende dominiert vielleicht noch viel zu stark der Beta-Status des DirectX-12-Supports des Spiels – gerade wenn meistens DirectX 11 sogar für höhere Frameraten unter diesem Titel sorgt.