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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. September 2019

Die ComputerBase berichtet über ein aufgetauchtes Tiger-Lake-Sample, welchem sich ein neuer Wert für den Level3-Cache entlocken ließ – 12 MB bei einem Vierkerner, somit umgerechnet 3 MB pro CPU-Kern und damit eine Steigerung um +50% gegenüber der Skylake-Architektur und allen nachfolgenden Intel-Generationen. Bei Ice Lake wird Intel wie schon bekannt den Level2-Cache verdoppeln sowie den Level1-Instruktionen-Cache vergrößern, der Level3-Cache bleibt in dieser CPU-Generation allerdings noch unangetastet. Insofern ist hier bei diesen beiden 10nm-Generationen eine deutliche Bewegung hin zugunsten größerere Caches zu erkennen – welche wohl aus zwei Gründen erfolgt: Zum einen läßt sich über solche Maßnahmen zumeist immer noch etwas mehr IPC herausholen, was gerade dann, wenn es IPC-technisch kaum noch weitergeht, interessant wird. Und zum anderen dürfte Intels 10nm-Fertigung sicherlich winzige CPU-Kerne erzeugen, wo man dann allein aus Gründen der besseren Wärmeabgabe ein gewisses Mindestmaß an Die-Fläche antrebt. Für diesen Zweck setzt man gern mehr Level3-Cache an, weil sich die benötigte Fläche somit recht einfach (und ohne größere Nebenwirkungen) erreichen läßt.

L1 Daten L1 Instr. L2-Cache L3-Cache
Skylake – Comet Lake 32 kByte 32 kByte 256 kByte (inkl.) 2 MByte (inkl.)
Skylake-SP/X (inkl. Cascade Lake) 32 kByte 32 kByte 1024 kByte (inkl.) 1408 kByte (exkl.)
Ice Lake 32 kByte 48 kByte 512 kByte (inkl.) 2 MByte
Tiger Lake ? ? ? 3 MByte
AMD Zen/Zen+ 32 kByte 64 kByte 512 kByte (inkl.) 2 MByte (exkl.)
AMD Zen 2 32 kByte 32 kByte 512 kByte (inkl.) 4 MByte (exkl.)
Alle Angaben immer pro CPU-Kern.

Interessant ist daneben die Taktraten dieses Vorserien-Samples von immerhin bis zu 3.4 GHz – das letzte Tiger-Lake-Sample lief noch mit 1.8 GHz (was dann auf ein sehr frühes Silizium schließen läßt). Zu diesem Zeitpunkt wurden auch weitere Spezifikationen zu Tiger Lake bekannt (Support von PCI Express 4.0 & DDR5-Speicher), was somit keine Neuigkeit mehr darstellt. Die heuer erreichte Taktrate ist hingegen durchaus interessant, deutet jene doch dezent darauf hin, das Intel seine Taktraten-Probleme bei der 10nm-Fertigung überwunden haben könnte. Sicher ist diese Auslegung natürlich noch nicht, denn derzeit ist weiterhin unklar, ob die bisherigen Taktraten-Probleme der 10nm-Fertigung (welche einen Einsatz von Ice Lake im Desktop-Segment verhindern) nun an der reinen Taktbarkeit oder aber einem übermäßigen Energieverbrauch unter höheren Taktraten liegen – letzteres wäre eine ganz andere Kategorie. Im besseren Fall würde Intel mittels Tiger Lake dann aber endlich wieder einmal eine CPU-Architektur haben, mit der man etwas Schlagkräftiges im Desktop-Segment anbieten kann – und nicht immer wieder nur Refreshes vergangener CPU-Architekturen mit einfach nur mehr CPU-Kernen.

Guru3D weisen auf einen Linux-Patch mit Treiber-Einträgen zugunsten von AMDs "Dali"-APU hin. Jene APU wurde eigentlich schon mittels einer 2018er AMD-Roadmap erwähnt, seinerzeit ging dies aber einigermaßen unter. Dabei konnte man schon damals erkennen, das es sich hierbei augenscheinlich um eine zweite APU-Linie für den Mobile/LowPower-Bereich handelt – neben also der "Renoir"-APU auf Zen-2-Basis. Auf welcher Technik dann "Dali" basiert, ist noch nicht ganz klar: AMD könnte hierbei CPU-Kerne, Cache und die Grafiklösung verkleinern, um eine entsprechend schmalere APU zu erreichen, welche eher zum angedachten Einsatzort passt. Da AMDs letzte APUs im Mobile-Bereich schon hinunter bis zur 15-Watt-Klasse reichten, dürfte "Dali" demzufolge für noch geringere Wattagen gedacht sein – dies ergäbe dann Einsatzorte wie Convertibles, Tablets oder auch den Embedded-Bereich. Daneben zeigt schon jene 2018er Roadmap an, das AMD für das Jahr 2020 die bisherigen Prozessoren-Sockel AM4 & TR4 weiterverwenden will – sprich bei Zen 3 bzw. dessen Desktop-Ausführung "Vermeer" (Ryzen 4000) sowie der noch unbetitelten HEDT-Ausführung von Zen 3 (Threadripper 4000).

Von ComputerBase & GameGPU kommen erschöpfende Artikel zur Grafikkarten-Performance unter "Borderlands 3". Das Spiel auf Basis der Unreal Engine 4 bietet sowohl DirectX 11 als auch DirectX 12 zur Wahl an, wobei die Entscheidung nur bei AMD-Hardware einfach ist – dort liegt DirectX 12 fast überall vorn. Bei nVidia-Hardware ergab sich dagegen die Tendenz, das es unter DirectX 11 die etwas besseren Frameraten gibt, unter DirectX 12 hingegen (zumeist) die etwas besseren Frametimes. Da letztere heutzutage wohl wichtiger sind als ein paar Durchschnitts-fps mehr, bezieht sich die nachfolgende Benchmark-Auswertung somit durchgehend nur auf Tests unter DirectX 12. Setzt man die Testbedingungen derart an, ergeben sich durchgehend leichte Vorteile für AMD, insbesondere bei kleinerer Hardware-Ausstattung. Dies kann man dann auf nVidia-Seite aber wie gesagt durch den Wechsel auf DirectX 11 problemlos wieder ausgleichen, insofern kann kaum von einem Benchmark-Sieg AMDs gesprochen werden. Eher interessant angesichts dieser Tests ist der hohe Hardware-Hunger des Spiels in der Spitze, denn auf dem "Badass"-Bildqualitätspreset mit durchschnittlich 60 fps kommen nur noch richtig gute Grafikkarten mit – und dies schon unter der FullHD-Auflösung. Die mit den offiziellen Systemanforderungen notierten Grafikkarten reichen dagegen gerade einmal für das drittbeste Bildqualitätspreset "Hoch" auf durchschnittlich 40 fps aus.

Grafikkarten-Empfehlung für "Borderlands 3"
"Hoch"-Preset @ 40 fps "Badass"-Preset @ 60 fps
FullHD GeForce GTX 980, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1660 oder Radeon RX 580 GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 oder Radeon RX Vega 56, Radeon RX 5700
WQHD GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 Ti oder Radeon RX Vega 56, Radeon RX 5700 GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2080 oder Radeon VII
UltraHD GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2080 oder Radeon VII GeForce RTX 2080 Ti @ ca. 40-50 fps
interpoliert gemäß der Benchmarks von ComputerBase & GameGPU, komplett unter DirectX 12