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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. Juni 2017

Nach dem Bekanntwerden der TDPs zur Radeon Vega Frontier Edition und den sich daraus ergebenden Hinweisen zu den (vermutlichen) Taktraten der Radeon RX Vega Gaming-Lösungen wird natürlich eifrig diskutiert, wie weit AMD damit gegenüber nVidias Pascal-Grafikkarten kommen kann. Aus den zur Frontier Edition genannten SPECint-Benchmarks lassen sich hingegen leider kaum (bis gar keine) Rückschlüsse auf die Gaming-Performance der Vega-Grafikkarten ziehen. Das gleiche gilt auch für Rohleistungs-basierte Vergleiche zu AMDs Polaris-Grafikkarten, denn hier liegen natürlich die (erheblichen) Verbesserungen der GCN5-Architektur dazwischen. Zu letzteren gibt es ein exzellentes Posting in unserem Forum mit Erklärungen dazu, wie heutzutage über eine intelligente Grafikchip-Architektur versucht wird, so viel wie möglich unnütze Arbeit am entstehenden Bild möglichst rechtzeitig zu erkennen. An dieser Stelle dürfte der (bisherige) Effizienzvorteil nVidias liegen, welche mit deutlich weniger Rechenleistung und Speicherbandbreite dieselbe Performance wie AMD aufbieten kann (GeForce GTX 1060 6GB hat ~77% Rechenleistung samt 75% der Speicherbandbreite gegenüber der Radeon RX 580 8GB bei nahezu identischer Performance). Erst wenn es AMD gelingt, diesen erheblichen Effizienz-Rückstand aufzuholen, dürfte die zweifellos hohe gebotenen Rechenleistung des Vega-10-Chips wirklich durchschlagen.

Eine interessante Anmerkung zum Ethereum-Mining kommt aus dem Mining-Guide zur GeForce GTX 1070 bei Legit Reviews: Danach schätzt man, daß das DAG-File (eine Art Zwischenberechnung bei Ethereum) schon zum Jahreswechsel 2017/18 die Größe von 3 GB überschreiten wird – womit nachfolgend Grafikkkarten mit nur 3 GB deutlich ins Hintertreffen geraten werden. Hier liegt dann wohl der Grund dafür, wieso die bei nVidia in Vorbereitung befindlichen Mining-Grafikkarten keine Abspeckungen bei der Speichermenge aufweisen – insbesondere Ethereum benötigt in Zukunft steigende Speichermengen, da darf man keineswegs zu knapp ansetzen. Hier liegt dann auch einer der Gründe dafür, wieso Ethereum und auch andere moderne Crypto-Währungen teilweise als "ASIC-sicher" gelten, sprich ein Mining auf spezialisierter Hardware nicht wirklich naheliegt: Viele der modernen Crypto-Währungen (nach Bitcoin) wurden bewusst in diese Richtung hin entwickelt, eben nicht auf spezialisierter Hardware errechenbar zu sein, damit ein möglichst breiter Publikumserfolg erzielt werden kann und das Mining-Business nicht zu schnell in den Händen weniger hochprofessioneller Mining-Unternehmen landet. Ob diese Idee langfristig durchsetzbar ist, bleibt natürlich abzuwarten – je höhere die Kurse der Bitcoin-Alternativen steigen, um so interessanter werden jene natürlich für spezialisierte Hardware, egal der zu damit verbundenen Hürden.

Von TechPowerUp kommt ein feiner Artikel zur Speicherperformance von Ryzen – welcher wie inzwischen weit bekannt durchaus von schnelleren DDR4-Taktraten profitieren kann. Wichtiger hierzu sind aber natürlich vor allem quantitative Ausarbeitungen unter möglichst vielen Anwendungen und Spielen, um von den wenig belastbaren Aussagen mittels Einzelfällen und singulären Benchmarks loszukommen – wie nun seitens TechPowerUp mittels des Tests von 7 Speicherkonfiguationen unter 20 Anwendungen & 17 Spielen geboten. In einem so breiten Testfeld schleift sich der Performancegewinn natürlich etwas ab, bleibt aber dennoch nachweisbar vorhanden. Allerdings kommen am Ende nur Spiele unter FullHD auf einen beachtbaren Effekt von bis zu +5% Performancegewinn – unter höheren Auflösungen sowie unter Anwendungen ist dagegen klar weniger zu holen. Dies lohnt sich vielleicht, um einen optischen Performanc-Rückstand gegenüber Intel aufzuholen und dies kann man auch mitnehmen, wenn einem die schnelleren Speichermodule zu einem guten Preis hinterhergeworfen werden – aber ansonsten macht dies das Kraut auch nicht wirklich fett, wäre dies (gemäß dieser Benchmarks) keinerlei Aufrüstgrund. Andere Tests mögen dies eventuell anders sehen, müssen aber auch erst einmal diese Breite des Testfelds erreichen, um mit dem TechPowerUp-Test ernsthaft konkurrieren zu können.

Anwendungen Spiele FullHD Spiele WQHD Spiele UltraHD
DDR4/2133 CL14 100% 100% 100% 100%
DDR4/2400 CL14 +1,1% +2,4% +1,6% +0,5%
DDR4/2666 CL14 +1,9% +3,0% +1,8% +0,5%
DDR4/2933 CL14 +2,2% +4,6% +2,4% +0,5%
DDR4/3200 CL18 +2,5% +4,8% +2,7% +0,5%
DDR4/3200 CL16 +2,5% +5,2% +2,8% +0,7%
DDR4/3200 CL14 +3,1% +5,5% +3,3% +0,8%

Forum-News: Weiterhin ein wichtiges Thema ist die schlechte Lieferbarkeit diverser AMD-Grafikkarten wegen des Mining-Booms – was bei den Nicht-Minern teilweise erhebliche Verstimmung auslöst, schließlich stehen diese Grafikkarten derzeit überhaupt nicht mehr für ihren ursprünglichen Einsatzzweck zur Verfügung. Zudem wird hierzu (nicht zu Unrecht) das hohe Maß an Energieverschwendung zugunsten von Crypto-Mining angemerkt – ein Punkt, der für die Einzelperson betrachtet kaum Relevanz hat, aber im großen Maßstab die ganze Idee des Crypto-Minings durchaus in Frage stellen kann (aber es gibt natürlich auch eine Gegenargumentation). Neu in der Diskussion sind dagegen PCI Express 4.0 & 5.0 – die frühere Norm wird nun endlich finalisiert, die Arbeit an der nachfolgenden Norm wurde dagegen schon aufgenommen. Trotzdem wird es Jahre brauchen, ehe wir davon etwas sehen, da es im PC-Bereich derzeit augenscheinlich kein brennendes Verlangen nach PCI Express 4.0 gibt und das ganze daher eher als "Mitnahmeeffekt" aus dem Server-Bereich kommen wird – wo es aber auch noch keine CPUs mit PCI Express 4.0 auf irgendwelchen Roadmaps stehen. Und letztlich gibt es noch einen Hinweis darauf, das nun auch Ryzen-CPUs rein praktisch von Microsofts Update-Sperre unter Windows 7 betroffen ist – bei der ursprünglichen Aktion im April war seinerzeit nur Kaby Lake betroffen, auch wenn die Presse dies größtenteils falsch berichtet hatte. Das entsprechende Hinweis-Posting gibt allerdings auch einen Link auf ein Tool zum besten, mittels welchem man jene Update-Sperre (unter jeder CPU) wieder aufheben kann. Nichtsdestotrotz hört Windows 7 damit regulär bei Intels Skylake (non-X), AMDs FX & originalem Carrizo auf – alles andere ist Bastelwerk und damit eigentlich nur in Sondernfällen wirklich nutzbar.