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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. August 2021

Notebookcheck haben eine Runde an Spiele-Benchmarks zur GeForce RTX 3050 Laptop angestellt, nach welcher jene kleinste Mobile-Lösung der Ampere-Generation langsamer herauskommt als GeForce RTX 2060 Mobile sowie GeForce GTX 1660 Ti Mobile. Insbesondere letzteres überrascht Notebookcheck, da man bei der 1660Ti deutlich weniger FP32-Einheiten zählt als bei der 3050 (1536 vs 2048). An dieser Stelle hätte man sich jedoch besser an den reinen Shader-Cluster orientieren sollen, denn in dieser Frage liegt die 1660Ti klar vor der 3050 (24 vs 16). Die Verdopplung der FP32-Einheiten bei der Ampere-Generation stellt zwar einen erheblichen Pluspunkt dieser Grafikchip-Architektur dar, der Praxiseffekt ist jedoch (sehr) weit weg von einer realen Performance-Verdopplung – womit die Zählung nach FP32-Einheiten zumindest Generation-übergreifend aufs Glatteis führt.

Hardware FullHD/1080p Wertequelle
GeForce RTX 3050 Laptop GA107, 16 SM, 2048 FP32 @ 128 Bit, TGP 35-50W plus dynamisch 0-20W 100% Dell Inspiron 16 Plus 7610
GeForce RTX 2060 Mobile TU106, 30 SM, 1920 FP32 @ 192 Bit GDDR6, TGP 65-90W 121,5% Durchschnitt von 2-21 entsprechenden Notebooks
GeForce GTX 1660 Ti Mobile TU116, 24 SM, 1536 FP32 @ 192 Bit GDDR6, TGP 60-80W 116,6% Durchschnitt von 2-40 entsprechenden Notebooks
Performance gemäß der Benchmarks seitens Notebookcheck unter 17 Spielen

Hinzu kommt an dieser Stelle auch der Nebenpunkt, dass TU116 & TU106 als Mittelklasse-Grafikchip mit 192bittigem Speicherinterface konzipiert wurden, der GA107 der GeForce RTX 3050 Serie hingegen als Mainstream-Grafikchip mit nur 128bittigem Speicherinterface. Dass selbiger in seiner kleinsten Ausführung nicht die größeren Grafikchips der Vorgänger-Generation schlagen kann, ist durchaus verständlich – eine GeForce RTX 3050 Ti Laptop mit gleich 20 Shader-Clustern und 2560 FP32-Einheiten könnte sich, einen guten TGP-Rahmen vorausgesetzt, hier vielleicht besser präsentieren. Daneben zeigen die Notebookcheck-Benchmarks auch auf eine vergleichsweise kleine Praxis-Differenz zwischen GeForce GTX 1660 Ti Mobile und GeForce RTX 2060 Mobile hin: Jene resultiert vermutlich aus nahezu gleichen TGP-Werten der jeweiligen Notebooks, womit der dickere TU106-Chip sein Potential nicht wirklich abrufen kann.

Laut der ComputerBase sind 50% der im Geizhals-Preisvergleich geführten Ampere-Karten LHR-Varianten, von den ab Lager lieferbaren sind es 60%. Dass hierbei auch jene Grafikkarten eingeschlossen wurden, wovon es offiziell gar keine LHR-Modelle gibt (GeForce RTX 3060, 3070 Ti & 3080 Ti – da entsprechende non-LHR-Modelle nie aufgelegt wurden), ist im Sinne der Auftrennung in Grafikkarten mit/ohne Miningbremse sogar sehr nützlich. Denn es bedeutet, dass selbst unter der Lagerware im deutschen Einzelhandel noch 40% non-LHR-Varianten herumschwirren. Hierbei kommt natürlich die GeForce RTX 3090 ins Spiel, zu welcher wiederum keinerlei LHR-Varianten existieren, aber dies betrifft dann auch noch große Teile des angebotenen Sortiments an GeForce RTX 3070 & 3080 Karten. Und deren Marktverfügbarkeit als non-LHR-Variante zeigt letztlich an, dass professionelle Cryptominer derzeit kaum großartig als Grafikkarten-Käufer in Erscheinung treten dürften – ansonsten würden sich diese non-LHR-Varianten umgehend ausverkaufen, gerade bei einem Preislevel klar unterhalb der Höchststände.

Die These, wonach die professionellen Cryptominer derzeit zwar ihre räumliche Verlagerung durchgeführt, aber nicht weiterhin nachinvestiert haben, bekommt damit ein weiteres Indizien-Puzzlestück hinzu. Vermutlich sehen die meisten professionellen Cryptominer die Lage derzeit als zu unsicher an, um sich in die eine oder andere Richtung hin zu entscheiden – und scheffeln lieber Geld auf Basis der zuletzt wieder gestiegenen Preise von Bitcoin, Ethereum & Co mit der einmal vorhandenen Hardware. Zudem steht insbesondere für die große Anzahl der Ethereum-Miner natürlich die Frage im Raum, wann genau der Umstieg auf Proof of Stake ansteht und was man danach mit seiner Mining-Hardware anfängt. Ob die anderen vorhandenen Cryptowährungen, welche bei Proof of Work bleiben, für eine solch große Masse an Mining-Power aufnahmefähig sind, ist dabei die große Frage – welche wahrscheinlich niemand beantworten kann, bevor man diesen Wechsel nicht real durchführt.

In unserem Forum hat man sich die Details der PCIe-3.0-Tests zur Radeon RX 6600 XT genauer angeschaut – woraus die These erwächst, dass die ComputerBase ihren PCIe-3.0-Test wohl mit aktivem SAM gefahren hat. Dies würde bedeuten, dass der beachtbare Unterschied bei der Performance-Differenz zwischen PCI Express 3.0 und 4.0 zwischen ComputerBase (–2,0%) und Igor's Lab (–5,6%) auf der Radeon RX 6600 XT am ehesten noch über das SAM-Feature erklärbar wäre: Aktiv bei der ComputerBase, deaktiviert bei Igor's Lab. Damit würde der kleinere Teil der Performance-Differenz auf den Unterschied in der PCIe-Norm entfallen, der größere Teil dann auf SAM. Ein PC-System mit nur PCI Expresss 3.0, aber eben SAM-Feature, wäre somit vergleichsweise nahe am Idealzustand dran. Letztlich sind natürlich beide Messungen zielführend, weil beide Möglichkeiten existieren: PCI Express 3.0 Systeme gibt es zwar gewöhnlich nur ohne SAM/rBAR – aber manchmal eben auch mit diesem Feature.