Twitterer Momomo hat einen etwas kryptischen, aber dennoch zu entzifferenden Hinweis auf den Starttermin der nächsten Consumer- und HEDT-Generation bei Intel abgegeben. So sollen im dritten Quartal 2022 sowohl der Alder-Lake-Nachfolger "Raptor Lake" als auch die HEDT-Generation "Fish Hawk" (laut anderen Stimmen eventuell auch "Fishhawk Falls") herauskommen. Letztere stellt die HEDT-Abwandlung von Sapphire Rapids dar, welche ihrerseits die Server-Ausführung von Alder Lake ist – allerdings ganz ohne Effizienz-Kerne. Wer also Vielkern-Prozessoren nur mit Performance-Kernen wünscht, wird bei "Fish Hawk" bedient werden – wie gesagt allerdings erst im dritten Quartal 2022. Sapphire Rapids selber wird zwar früher erscheinen, dürfte am Anfang jedoch rein ins Server-Segment gehen. Da Raptor Lake keine großen Veränderungen an den CPU-Kernen mit sich bringen dürfte, wird Intel zu diesem voraussichtlich keine eigene Server-Generation auflegen.

🐟 Q3
🦖 Q3
Quelle:  Momomo @ Twitter am 15. November 2021
 
 
Q3 of 2022:
🐟 Intel "Fish Hawk"
HEDT variant of "Sapphire Rapids", according to @VideoCardz
🦖 Intel "Raptor Lake"
new consumer generation following "Alder Lake", still on LGA1700 and "Intel 7", up to 8C+16c/32T
Quelle:  3DCenter @ Twitter am 15. November 2021

Stichwort Raptor Lake: Dessen Vorteil des digitalen Spannungsreglers wurde mit der letzten News nicht gut erklärt, ein Foren-Posting bringt hierzu mehr Klarheit: Denn reduziert wird hierbei mitnichten der Strombedarf unter maximaler Last – womit auch die These vom (absoluten) Mehrtakt nicht zutrifft. Der Stromverbrauchs-Vorteil findet primär bei niedrigen bis mittleren Lasten statt, ein Taktraten-Vorteil ergäbe sich dort dann nur auf niedrigen Power-Limits, sprich im Mobile-Bereich. Dies bedeutet letztlich, dass im Desktop-Betrieb hieraus kein Performance-Vorteil zu erwarten ist, allerhöchstens ein gewisser Stromverbrauchs-Vorteil bei einigen Lasten. Im Mobile-Bereich kann sich damit jedoch durchaus die Taktbarkeit erhöhen und ist somit dann tatsächlich eine (wenn auch nicht große) Performance-Steigerung möglich.

Eine weitere Aussage zur Chip-Krise seitens nVidias CEO gegenüber Yahoo Finance verschiebt deren Ende (mal wieder) noch weiter in die Zukunft. Dabei rechnet der nVidia-Chef über das komplette nächste Jahr mit einer klar höheren Nachfrage als man liefern kann. Die bedeutsamen Wörter hierbei sind zum einen "durch das Jahr", da bisherige Aussagen eine Entspannung in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Aussicht stellten. Und zum anderen der "deutlich" über Angebot liegende Bedarf, sprich die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage wird weiterhin ähnlich hoch bleiben wie bisher. Im Endeffekt bedeutet dies wohl, dass man innerhalb der aktuellen Grafikchip-Generation keine gravierende Verbesserung der Liefersituation mehr zu erwarten braucht – und zumindest der Anfang der nachfolgenden 5nm-Generation dann genauso schwer ablaufen dürfte.

I think that through the next year, demand is going to far exceed supply. We don’t have any magic bullets in navigating the supply chain.
Quelle:  nVidias CEO Jensen Huang gegenüber Yahoo Finance am 10. November 2021

Hier spielt sicherlich der Bedarfsberg mit hinein, welcher sich seit letztem Herbst mit der Ampere/RDNA2-Generation aufgebaut hat und welcher geradezu extreme Liefermengen benötigt, um abgebaut zu werden. Gleichfalls wächst dieser Bedarfsberg mit jedem Monat, in welchem die Grafikkarten-Preise kein vernünftiges Niveau erreichen und somit notwendige oder gewünschte Bestellungen verschoben werden. Mitte 2022 kann es dann sein, dass ein gehöriger Anteil des Grafikkarten-Bedarfs von anderthalb Jahren (!) zusätzlich zum regulären Bedarf noch auf seine Erfüllung wartet. Das Brot wird für die nachfolgende 5nm-Generation somit keinesfalls einfacher – auch weil dann wieder beide Grafikchip-Entwickler von Chiphersteller TSMC abhängig sind. Hoffentlich baut TSMC die entsprechenden 5nm-Kapazitäten auf, ausreichend Klarheit über den vorhandenen Bedarf sollte man eigentlich erlangt haben.